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Marlene Suson 2

Marlene Suson 2

Titel: Marlene Suson 2
Autoren: Der Mitternachts-Lord
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dauerte eine Weile, bis sie mühsam hervorbrachte: „Es ist mir auch nicht entgangen, daß du mich nicht gefragt hast, ob ich dich nach London begleiten möchte.“
    „Weil ich nur herkam, um ...“
    „Ich weiß sehr wohl, warum du herkamst“, fiel sie ihm verletzt und zornig ins Wort. „Um deine Affäre mit Lady Caroline Taber wieder aufzuwärmen.“
    „Grundgütiger Himmel, Megan, deshalb bin ich bestimmt nicht hergekommen.“
    Sie machte erst gar nicht den Versuch, ihren Schmerz vor ihm zu verbergen. „Ich liebe dich viel zu sehr, um ...“
    „Ist dir eigentlich bewußt, daß du jetzt eben zum erstenmal gesagt hast, daß du mich liebst, Megan?“
    „Aber das weißt du doch.“ Wie könnte eine Frau ihn nicht lieben? „Wenn nicht, wäre ich doch niemals mit dir nach England gekommen.“
    „Oh, Megan, Megan, kannst du dir denn nicht denken, daß ich die Worte auch hören muß?“ Er war so bewegt, daß seine Stimme schwankte. „Hast du auch nur die leiseste Ahnung, wie sehr ich mich danach gesehnt habe?“
    „Nein“, gestand sie. „Das wäre mir nicht im Traum eingefal- len.“
    „Es ist aber so.“
    „Aber du bist doch gezwungen worden, mich zu heiraten.“
    Seine Kiefer preßten sich fest aufeinander. „Ich bin nicht dazu gezwungen worden“, sagte er dann mit einer Geduld, zu der er sich sichtlich durchringen mußte. „Wie oft soll ich dir noch sa- gen, daß ich es freiwillig getan habe. In Wirklichkeit warst du es doch, die gezwungen wurde, mich zu nehmen. So, wie du dich vorher mir gegenüber aufgeführt hast, hielt ich die von Quen- tin heraufbeschworene Situation für die einzige – und höchst willkommene – Gelegenheit, dich zur Ehe mit mir zu bewegen.“
    In hilfloser Verzweiflung fuhr er sich mit den Händen durchs’ Haar. „Ich liebe dich, Megan. Was kann ich tun, damit du mir endlich glaubst? Ich habe versucht, es in deinen Schädel hin- einzuhämmern, aber ohne Erfolg. Ich habe wieder und wieder versucht, es dir zu zeigen, aber irgendwie scheint es nicht zu

funktionieren. Ich weiß wirklich nicht, was ich noch tun kann, um dich zur Einsicht zu bringen.“
    Sie wollte ihm ja glauben, wollte es so sehr. Doch sie konnte nicht vergessen, weshalb er nach London gekommen war.
    „Du sagtest eben, du liebst mich zu sehr, um . . . Um was, Megan?“
    „Um dich mit deinen Mätressen zu teilen.“
    „Megan, ich habe keine Mätressen. Sie gehören meiner Ver- gangenheit an. Ich sagte dir doch, daß Caro nicht der Grund für meinen Ritt nach London war.“
    „Du hast sie heute besucht. Streite es nicht ab. Ich habe selbst gehört, wie du dich auf dem Ball mit ihr verabredet hast.“
    An seinem Gesichtsausdruck erkannte Meg, daß ihm in diesem Augenblick ein Licht aufging. „Daher also weht der Wind! Ja, ich war einverstanden, mich mit ihr zu treffen, weil ich heute ohne- hin nach London mußte. Ich wollte ihr unter vier Augen sagen, daß unsere Affäre beendet ist. Sollte ich es in einem Ballsaal tun? Unter den Augen meiner Frau und zweihundert anderer Gäste? Caro hat ein ziemlich unberechenbares Temperament, weißt du?“
    „Und du wußtest nicht, wie sie reagieren würde?“
    Er berührte seine Wange. „O doch, das wußte ich genau, und leider habe ich recht behalten. Ich hätte ihr natürlich ei- nen Abschiedsbrief schreiben können, doch ich finde es sowohl jämmerlich als auch ausgesprochen unhöflich, sich hinter einem Brief zu verkriechen.“
    „Ist das eine Spitze gegen mich?“ fragte Meg kleinlaut. Ihr Herz wurde weit vor Glück bei dem Gedanken, daß er mit Lady Caro- line gebrochen hatte. Trotzdem konnte sie sich nicht verkneifen zu fragen: „Weshalb hast du mit ihr Schluß gemacht?“
    Stephen rang um seine Fassung. „Ist das nicht sonnenklar? Ich habe mit ihr gebrochen, weil ich mit dir verheiratet bin und weil ich weiß, welchen Wert du auf eheliche Treue legst.“
    Aber du bist nicht daran interessiert. „Ich bin nicht sicher, ob irgendein Lord in England überhaupt weiß, was das Wort bedeutet.“
    „Glaub mir, Megan, der Lord, der neben dir sitzt, weiß es. Wie mein Vater übrigens auch. Ich werde dir ebenso treu sein, wie er meiner Mutter war.“
    Sie runzelte die Stirn, hin und her gerissen zwischen Hoffnung und Zweifel.

„Deinetwegen sind Jerome und ich nach London gekommen, Megan. Wir sind mit einer Petition an den Kronrat herangetreten, um Galloways Vormundschaft über dich annullieren zu lassen. Das Komitee ist zu dem Schluß gekommen, daß Flynt dir
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