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Mark Tate - 012 - Nachts gruselt's sich leichter

Mark Tate - 012 - Nachts gruselt's sich leichter

Titel: Mark Tate - 012 - Nachts gruselt's sich leichter
Autoren: W. A. Hary
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ausbrennen wie eine überlastete Batterie.
    Wenn seine Energien erschöpft waren, bedeutete das unweigerlich seinen Tod.
    Die dämonischen Mächte kannten keine Müdigkeit.
    John Holleway war der erste, der den dunklen Schlund des Eingangs betrat.
    Wir folgten ihm ohne Zögern.
    Ein gewaltiger Sog zerrte an uns. Vor mir in der Schwärze hörte ich Holleway aufschreien. Ich bereute es, den Mann vorausgeschickt zu haben.
    Doch war mir eine andere Wahl geblieben? Ohne ihn hätte sich der Schavall sofort stabilisiert.
    Trotz des Dämonenauges riß uns der Sog mit sich. Wir sahen nicht, wohin uns der Sog führte, und das behagte mir ganz und gar nicht.
    Ich konzentrierte mich und sprach eine Beschwörung aus, sie war der längst untergegangenen Sprache der sagenhaften Goriten entliehen, jenes Stammes also, der angeblich nur aus Zauberern, Magiern und Priestern, zusammengewürfelt aus allen damals vertretenen Rassen, bestanden hatte. Aber auch über sie fehlten genaue Aufzeichnungen.
    Ich brachte die Formeln in bezug auf den Schavall, und die Wirkung ließ nicht auf sich warten..
    Der Sog ließ nach. Um uns klärte es sich auf. Wir fanden uns in einem Höhlengang wieder.
    Wenige Schritte vor uns stand John Holleway. Er erschien wie um Jahrzehnte gealtert. Aus blutunterlaufenen Augen stierte er uns entgegen. Und dann sagte er mit überraschend fester Stimme: »Kommt, wir haben die Höhle bald erreicht!«
    Brüsk wandte er sich ab.
    Wir folgten ihm.
    Er hatte nicht zuviel versprochen.
    Wir bogen um eine Kurve, und vor uns lag die Höhle. Ein reißender Strom zerschnitt sie in zwei Teile.
    »Thompson«, rief Cummings entgeistert aus.
    Untote standen vor uns. Sie bildeten einen drohenden Halbkreis. Drei davon hatten Uniformen an – Uniformen von Polizisten.»Sie mehrten unsere Macht«, rief eine helle Mädchenstimme. »Wir werden auch euch vernichten und damit unsere Kräfte anreichern.«
    »Große Worte«, schrie ich zurück und ging zielstrebig auf den Halbkreis zu.
    Der Schavall in meinen ausgestreckten Händen erstrahlte in seiner ganzen Pracht.
    Keine Attacke erfolgte.
    Das hätte mich stutzig machen sollen. Aber meine Nerven waren so aufgepeitscht, daß ich nicht mehr darauf achtete.
    Mit dumpfen Lauten wichen die Ungeheuer vor mir zurück.
    Cummings und Williams hielten sich hinter mir, John Holleway etwas abseits.
    Und dann glaubte ich, die Höhle würde auseinanderbersten. Ein unbeschreibliches Röhren und Kreischen entstand.
    Eine Riesenfaust packte mich und schleuderte mich zurück. Entgeistert starrte ich auf den Schavall, der in der Luft hängengeblieben und von mir getrennt worden war.
    Teuflisches Gelächter erscholl.
    Der Schavall schien sich in Nebel aufzulösen.
    Damit waren wir schutz- und wehrlos den Höllenkräften ausgeliefert.
     
    *
     
    Meine Gedanken jagten sich. Und dann wußte ich, was passiert war. Die jahrelange Erfahrung zahlte sich aus.
    Vor mir war durch magische Manipulation ein Tor zum Jenseitigen, zum Zwischenraum der Dämonen, entstanden. Durch diesen hatte man den Schavall entführt und seine Macht somit neutralisiert.
    Doch ich gab mich nicht so schnell geschlagen.
    Noch während der Gegner seiner vermeintlichen Sieg auskostete schnappte ich mir blitzschnell Holleway und bugsierte ihn auf die Stelle zu, über der der Schavall gehangen hatte.
    Er wehrte sich schwach.
    Die magischen Energien wollten uns zurückdrängen, doch scheiterten sie an dem Mann, auf den sie keinen Einfluß ausüben konnten.
    Und dann übergoß ihn magisches Feuer, das der Hölle zu entstammen schien.
    Sein Kopf wurde transparent und wurde durch den übergroß aufgeblähten Schavall ersetzt.
    »Marietta«, brüllte Ron Williams.
    Ehe ich es verhindern konnte, stürmte er vor, stieß John beiseite.
    Der Schavall löste sich von diesem und schickte sich an, sich erneut zurückzuziehen.
    Ron breitete die Arme aus. »Marietta!«
    Und plötzlich öffnete sich das Tor weit.
    Wir fanden uns in einem magischen Kreis wieder, in dessen Mitte die Leiche des Mädchens lag. Darüber schwebte ihr Geist.
    Ron hatte die Wende herbeigeführt.
    Das Mädchen war plötzlich wankend geworden, was die Macht des Dämons störte.
    Ron stürzte sich auf den Leichnam und bettete Mariettas Kopf liebevoll in seinen Schoß.
    Zwischen Holleway und dem Schavall entstanden Strahlenbahnen. Mit mir zusammen bildeten sie ein magisches Dreieck, das seine Energien in den Zwischenbereich abstrahlte und dort das Inferno entfachte.
    Den Jenseitigen blieb
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