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Mark Tate - 012 - Nachts gruselt's sich leichter

Mark Tate - 012 - Nachts gruselt's sich leichter

Titel: Mark Tate - 012 - Nachts gruselt's sich leichter
Autoren: W. A. Hary
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Verrückter hinüber. Er wartete erst sekundenlang ab.
    Dann tat er es seiner Frau gleich, nutzte jede Deckung aus, so arbeitete er sich an das Gebäude heran.
    Henriette öffnete die Eingangstür und spähte hinein.
    Sie schien nichts Verdächtiges zu erblicken, denn sie reagierte in keiner Weise. Sie öffnete die Tür vollends und hielt sie auf.
    Adam Bickford entsicherte seine Flinte.
    Nervös war er nicht. Dafür war der Haß, der in ihm loderte, zu groß.
    Es wurde ihm nicht bewußt, wie widersinnig er sich benahm.
    Er kannte nur noch ein einziges Ziel: Die Vernichtung von John Holleway. Alles andere zählte einfach nicht mehr.
    Er hatte das Hauptquartier erreicht. Vor dem Eingang zögerte er. Ein unbestimmbares Gefühl warnte ihn.
    Er drückte sich in den Schatten einer Einfahrt und wartete ab.
    Henriette stand noch immer in der Tür. Es dauerte ihr offensichtlich zu lange, sie betrat das Gebäude.
    Bickford bewegte sich nicht von der Stelle. Er lauerte auf das, was geschehen würde.
    Und es geschah!
    Plötzlich brach im Innern des Gebäudes Tumult aus.
    Bickford hörte das Kreischen von seiner Frau.
    Also war sie geradewegs in eine Falle getappt.
    Bickford hatte richtig getippt.
    Blitzschnell verwarf er seinen ursprünglichen Plan und legte sich einen neuen zurecht.
    Er ließ den Haupteingang sein und wandte sich einer Richtung zu, die ihn mit kleinerem Risiko ans Ziel bringen würde.
     
    *
     
    John Holleway saß grübelnd auf seiner Pritsche. Zum Schlafen kam er nicht.
    Er dachte an den nächtlichen Besuch von Mariettas Geist.
    Es war klar, daß ihm die dämonische Macht nicht auf direktem Wege etwas anhaben konnte. Sie würde sich bemühen, andere Möglichkeiten zu finden, ihn auszuschalten.
    Es fragte sich nur, weiche Möglichkeit es sein würde.
    Plötzlich hörte er oben im Haus Tumult ausbrechen. Er sprang auf und lief zur Tür.
    Er lauschte.
    War das nicht Henriette Bickfords Stimme?
    Wenn ja, dann wußte er, was der Dämon im Sinne hatte. Da er John nichts antun konnte, bediente er sich eines Helfers.
    War Henriette tatsächlich gekommen, um ihn umzubringen?
    Er wollte es nicht glauben. Die Bäuerin war nicht gerade der ideale Mensch für eine solche Aufgabe, so schien es ihm. Das zeigte allein schon die Tatsache, daß sie den Polizisten ins Netz gegangen war.
    Trotzdem glaubte John, daß sie von der bösen Macht hierhergeschickt worden war.
    Wer mochte es sein, der als Henker für ihn bestimmt war?
    Die Frage hätte sich für ihn einfacher lösen lassen. Er hatte sich lediglich umzudrehen brauchen.
    Das Kellerfenster wurde verdunkelt. Ein Schatten hatte sich davorgeschoben.
    Es war der von Adam Bickford.
    Der Mann grinste hämisch. Mit der Flinte zielte er auf die Gestalt, die nichtsahnend an der Zellentür stand und ihm den Rücken zukehrte.
    Noch besser hätte es kaum kommen können.
    Adams Zeigefinger krümmte sich um den Abzug.
     
    *
     
    Georg Cummings saß wie auf glühenden Kohlen. Er haßte die Untätigkeit, zu der er sich verurteilt sah.
    Mit Johns Wagen war er nach Hause gefahren. Er wartete und wußte nicht einmal worauf.
    Er spürte auch die dämonische Macht, die von Bredhouse ausging und ihn zu beeinflussen begann. Das peinigte ihn, obwohl er bis jetzt sich dagegen noch zu wehren vermocht hatte. Aber wahrscheinlich auch nur, weil er dem Dämon nicht wichtig genug erschien. Schließlich war er ein alter Mann.
    Plötzlich schrillte die Hausglocke.
    Cummings zuckte wie unter einem Peitschenhieb zusammen. Wer war das?
    Kamen sie jetzt schon, ihn abzuholen, um ihn in die Sklavenarmee des Dämons einzureihen?
    Mit hämmerndem Herzen ging er zur Tür.
    Abermals schlug die Glocke an.
    Einen Moment verhielt er schwer atmend. Seine Rechte tastete nach dem Türknauf. Er zauderte, ihn zu drehen.
    Aber würde ihm etwas anderes übrigbleiben, als die Tür zu öffnen?
    Er legte die Sicherheitskette vor – für alle Fälle. Obwohl die Kette kaum etwas nutzen würde, sollte da draußen ein Diener des Dämons auf ihn warten. Der Sichtkontakt würde genügen, um ihn zu überwältigen.
    Gewaltsam unterdrückte Cummings die Panikstimmung.
    Er drehte den Knauf und machte die Tür auf. Vorsichtig spähte er um die Ecke.
    Ein Mann stand im Treppenhaus – ein Mann, den er noch nie zuvor in seinem Leben gesehen hatte.
    Er wußte nicht, was er davon halten sollte.
    Endlich brachte er krächzend hervor: »Wer sind Sie? Was wollen Sie von mir?«
    Er betrachtete den Fremden genauer. Er wirkte eigentlich
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