Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mark Tate - 011 - Ein Mager läßt die Puppen tanzen

Mark Tate - 011 - Ein Mager läßt die Puppen tanzen

Titel: Mark Tate - 011 - Ein Mager läßt die Puppen tanzen
Autoren: W. A. Hary
Vom Netzwerk:
Gegenstände, die John mit sich führte, was die beiden aus dem Häuschen brachte.
    John begriff es und handelte sofort.
    Furchtlos, weil er sicher war, daß er gegen jeden Angriff durch die Schauergestalten gefeit war, ging er auf die beiden zu.
    Kreischend und zeternd wichen sie zurück.
    Plötzlich warfen sie sich herum und wollten zum Fenster. John erkannte es rechtzeitig und schnitt ihnen den Weg ab.
    Dabei berührte er eine der Schauergestalten mit einem Kreuz. Das Sackleinen, prall mit Stroh vollgestopft, kam zum Vorschein. Die Stelle, wo das Kreuz dagegengekommen war, begann sofort, zu glimmen.
    Mit einem schrecklichen Schrei zuckte das Wesen zurück.
    John hätte jubeln können, weil er jetzt den Beweis hatte, daß sein Plan gelingen konnte, doch kam keine Euphorie in ihm auf. Er mußte ununterbrochen an seine Kinder denken, die gegen diese magischen Kreaturen ausgewechselt worden waren, und heißer Zorn überkam ihn.
    Er drängte die Wesen in eine Ecke des Raumes.
    Sie konnten ihm nicht entgehen.
    Das eine versuchte einen blitzschnellen Ausfall. Aber dafür war es bereits zu spät.
    Der Platz, der rechts und links von John zur Flucht blieb, war zu gering.
    Das Wesen kam mit einem Medaillon in Berührung, das hin und her pendelte.
    Das Medaillon begann sofort aufzuglühen. Es wurde erst rot und dann weiß. Das alles innerhalb von Sekundenbruchteilen. Dann fraß es sich in den Strohkörper, der an der Berührungsstelle sofort zu brennen begann.
    Das Wesen, das nichts als eine durch Schwarze Magie beseelte Strohpuppe war, heulte fürchterlich. Es war ein Heulen, das Tote aufwecken konnte.
    John hörte, daß seine Frau sich stöhnend regte, aber er konnte sich jetzt nicht um Dora kümmern. Er mußte sich voll auf den Gegner konzentrieren. Dabei hoffte er nur, daß Dora ein Teil des schrecklichen Vorganges erspart blieb.
    Sie war ein sensibles Wesen, das keinen Schaden an der Seele nehmen sollte.
    Falls das nicht ohnehin inzwischen schon geschehen ist, dachte John bitter.
    Die beiden Wesen sahen sich in die Enge getrieben und erkannten keinen Ausweg mehr. Sie wandten sich der Wand zu und kratzten hilflos mit ihren Krallenhänden.
    Die Krallen schienen aus Stahl zu bestehen, denn mühelos zerfetzten sie damit den Verputz. Eine Staubwolke kam auf. John zweifelte nicht daran, daß sich die beiden durch die Wand einen Weg bahnen konnten, falls er ihnen genügend Zeit dafür ließ.
    Er ließ nicht.
    Er spürte voller Genugtuung, wie sehr die Nähe der Gegenstände der Weißen Magie den Schauergestalten zusetzten. Mit fast satanischer Freude warf er die Dinge den beiden entgegen.
    Sofort schlugen Flammen hoch.
    John wich ein paar Schritte zurück, um nicht davon erfaßt zu werden.
    Doch das Feuer war nicht heiß, eher kalt. Es sprang weder auf die Möbel noch auf den hölzernen Fußboden über, denn es war magischer Natur.
    Die beiden Gestalten bewegten sich hilflos und begannen quer durch den Raum zu taumeln. Die Laute, die sie dabei von sich gaben, schienen direkt aus der Hölle zu kommen. Sie waren absolut unbeschreiblich.
    Mitten im Zimmer brachen sie zusammen. Noch einmal loderten die Flammen hoch auf. Dann war es vorbei.
    Als sich John Holleway erstaunt über die Stelle beugte, wo die Schauergestalten verendet waren, konnte er nicht einmal ein Körnchen Asche entdecken.
    Die beiden schrecklichen Schauergestalten hatten das Diesseits verlassen ohne eine Spur zu hinterlassen.
    Benommen richtete sich John Holleway auf. Er blickte über die Schulter zurück, da er sich plötzlich wieder seiner Frau entsann.
    Sie hatte sich vom Boden erhoben und lehnte schreckensbleich am Türpfosten.
    Eine steile Falte erschien auf Johns Stirn. Seine Gedanken jagten sich im Kreis. Er rief sich alles ins Gedächtnis zurück, was er seit seiner Ankunft in diesem Haus erlebt hatte.
    Was war mit dem Zwischenfall auf dem Speicher gewesen? War die Reaktion Doras echt gewesen?
    John rekonstruierte. Er spürte den nagenden Verdacht in sich und konnte sich nicht dagegen wehren, so sehr er sich auch anstrengte.
    Er dachte daran, daß Dora hinaufgegangen war, um die Gegenstände ihrer Eltern zu holen, die man in dem Kampf gegen die Puppen, gegen diese Ausgeburten der Hölle benutzen konnte.
    Dann der Zwischenfall.
    Vielleicht hatte sie ihn nur inszeniert, um ihn hochzulocken, weil sie unfähig war, die Gegenstände anzufassen?
    Sie hatte die Kinder zu Bett gebracht, kaum eine Stunde vor seiner Ankunft. Sie waren irgendwann verwandelt worden.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher