Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mark Tate - 011 - Ein Mager läßt die Puppen tanzen

Mark Tate - 011 - Ein Mager läßt die Puppen tanzen

Titel: Mark Tate - 011 - Ein Mager läßt die Puppen tanzen
Autoren: W. A. Hary
Vom Netzwerk:
die Chance geben, etwas zu unternehmen, um das Unheil abzuwenden.«
    »Nun, keine voreiligen Schlüsse. Noch ist nichts entschieden. Noch weiß niemand, ob unsere Aktion erfolgreich wird. Bei allem Optimismus – sehr rosig sieht es eigentlich nicht aus. Außerdem steht noch gar nicht schlüssig fest, ob die anderen mit von der Partie sein werden. Ich habe sie noch nicht um ihre Meinung gefragt, und wir bestimmen hier quasi über ihre Köpfe hinweg.«
    Der Alte sprang tatkräftig auf.
    »Na, dann werden wir das jetzt nachholen, würde ich vorschlagen.«
    Auch Ray erhob sich. Er machte mit beiden Händen eine beschwichtigende Geste.
    »Moment, nicht so eilig. Erst eine Frage. Was ist mit den beiden Mädchen?«
    Der Alte zuckte mit den Achseln: »Natürlich ist es besser, wenn sie mitmachen. Sie sind quantitativ vielleicht ein wesentlicher Faktor. Aber entscheide du selber. Ich kenne die beiden nicht und weiß nicht, ob sie den Kampf durchhalten können.« Ray lachte unecht. »Also gut. Ich werde auch sie fragen. Letztlich liegt die Entscheidung bei ihnen. Aber unterschätze nicht die Damenwelt von heute. Das Jahr der Frau ist wohl schon vorbei, aber Fran und Anne sind nicht gerade das, was man im allgemeinen als ›Heimchen am Herd‹ bezeichnet. Sie wissen schon ihren ›Mann‹ zu stehen, wenn es darauf ankommt.«
    »Worauf warten wir jetzt noch?«
    »Wir werden sie nicht sofort fragen. Erst will ich die Utensilien sehen, die du mir versprochen hast. Dann kehre ich allein zurück und übernehme den Part der Überzeugung. Das ist man von mir gewöhnt, und ich werde auch diesmal keine Ausnahme machen und meine Freunde vor vollendete Tatsachen stellen. Alles andere wäre wirklich reine Zeitverschwendung – und Zeit ist wohl das Wenigste, was wir haben.«
    Der Alte nickte nur, machte dabei aber ein skeptisches Gesicht.
    »All right, wie du willst.«
    Er wandte sich zum Gehen. Raymond Walsh folgte ihm auf dem Fuße. Sie traten gemeinsam in die Halle.
    Der Portier las nicht mehr. Offenbar hatte er inzwischen seine Lektüre zu Ende gebracht.
    »Na, wie war es?« fragte er mit einem etwas schiefen Grinsen und warf einen Blick auf Cummings, der wie ein Tippelbruder aussah. »War es erbaulich?«
    »Nein«, antwortete Ray trocken, »sehr gruselig. Wir gehen jetzt auf Dämonenjagd. Es handelt sich um einen alten Fluch, der Auswirkungen bis in die heutige Zeit hat und von einem Magier für seine Zwecke ausgenutzt wird.«
    »Oh, wie aufregend!« rief der Portier. »Ich habe eben so was Ähnliches gelesen. ›Ein Magier läßt die Puppen tanzen‹, hieß das Ding. War mächtig gruselig. Wenn die Sache erledigt ist, berichten Sie mir davon. Versprechen Sie mir das?«
    Ray versprach es, obwohl der wußte, daß ihm der Portier kein Wort geglaubt hatte.
    Gut, daß der Mann solche Dinge für unsinnig, bestenfalls für unterhaltsam findet, dachte Ray grimmig. Die Wahrheit würde ihn gewiß umhauen. Es war zweifelhaft, ob er dann noch darüber lachen könnte.
    Raymond Walsh wies Cummings an, vor dem Hotel zu warten, um nicht das Mißfallen des Portiers zu erregen, und ging auf sein Zimmer hinauf, um sich anzukleiden, denn er lief immer noch im Morgenmantel herum.
    Anne Rhodes schlief tief und fest. Offenbar konnte nichts sie wecken.
    Ray schüttelte darüber den Kopf.
    Wenig später war er fertig und verließ das Zimmer wieder.
    Cummings wartete unten wie angewiesen. Ray hinterließ noch beim Portier die Nachricht, daß er dringend weg gemußt hatte. Dann machten sich die beiden auf den Weg.
    Raymond Walsh war gespannt, wohin ihn der Alte führen würde.
     
    *
     
    John Holleway stand regungslos auf einem Fleck, wie von einem Bannspruch belegt.
    Jetzt erst sah er die beiden. Sie hatten nur noch entfernt Ähnlichkeit mit seinen Kindern.
    Mein Gott, wie ist denn das möglich? begehrte sein Innerstes auf. Wieso hat keiner von uns etwas davon bemerkt?
    Die beiden gedrungenen Gestalten veränderten sich ständig. Wütend fauchend kamen sie auf John zu.
    Immer wieder formten sich die Gesichter der Kinder, doch waren diese grauenhaft verzerrt.
    Aus den Fingern wuchsen zentimeterlange Krallen. Speichel troff aus den Mundwinkeln. Die beiden dämonischen Wesen rasten.
    Und dann wußte John, warum.
    Immer wieder liefen die beiden Sturm. Sie wollten John und seine Frau zerfetzen. Hatten sie vorher vielleicht noch ausgesehen wie die richtigen Kinder, so waren sie jetzt zu haßerfüllten und auch kopflosen Bestien geworden.
    Es waren die sakralen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher