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Mark Tate - 011 - Ein Mager läßt die Puppen tanzen

Mark Tate - 011 - Ein Mager läßt die Puppen tanzen

Titel: Mark Tate - 011 - Ein Mager läßt die Puppen tanzen
Autoren: W. A. Hary
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schloß die Augen und kämpfte dagegen an. Er wußte, daß magische Hindernisse reine Illusion waren. Sie konnten durchbrochen werden, wenn man den notwendigen Willen dazu aufbringen konnte.
    Er war einer der wenigen Menschen auf dieser Erde, die das schaffen konnten.
    Eine Ausnahmeerscheinung, weshalb ihm der ganze Haß des Magiers galt.
    Dann war John Holleway hindurch.
    Er orientierte sich. Gerade verschwand eine Gruppe von Menschen um die nächste Gangbiegung.
    John Holleway huschte nach. Der Gang machte noch mehrere Biegungen. Dann war das Ziel erreicht: Eine Tür.
    »Geht hinein«, befahl der Magier den Mitgliedern der Gruppe. »Wieder ist ein Austausch vollzogen. Ich werde mich jetzt wieder um diesen Holleway kümmern können.«
    Die Zweideutigkeit dieser Aussage kam John nicht zu Bewußtsein.
    Er wartete, bis der Magier weitergegangen und seinen Blicken entschwunden war. Dann konnte er seine Neugierde nicht mehr zügeln.
    Er schritt zur Tür, trat ein.
    Seine Augen weiteten sich vor Erschrecken.
    Eine Höhle hatte sich vor ihm geöffnet. Da standen offene Särge. Es mochten hunderte sein. Teilweise lagen Männer und Frauen darin, wie Leichen. Die Gruppe, die John verfolgt hatte, war gerade dabei, sich auf leere Särge zu verteilen.
    John beobachtete fassungslos, wie sie in die Holzkisten stiegen und in einen totenähnlichen Zustand verfielen.
    Weit im Hintergrund plätscherte ein Bach an dessen Ufer menschliche Gebeine lagen. Der »Bloody River« an dem Ort, wo das Blut sich mit seinem Wasser vermischt hatte!
    »Ein eindrucksvolles Schauspiel, nicht wahr?« erkundigte sich jemand hinter John höhnisch.
    John ruckte herum. Der Magier stand vor ihm. Die Augen des Unheimlichen schienen zu glühen, und John hatte für einen Augenblick den Eindruck, von ihnen verschlungen zu werden. Aber er wehrte sich und merkte dabei, daß ihn der Magier nicht so ohne Weiteres vernichten konnte.
    Sofort holte John das Kreuz hervor.
    Kasimir Cassdorf verzog nur verächtlich das Gesicht.
    »Damit kannst du mir nichts antun. Ich habe mich bereits durch einen mächtigen Gegenzauber aus dem Bereich der Schwarzen Magie dagegen geschützt.«
    Seine Augen begannen Blitze zu sprühen. Er malte seltsame Zeichen in die Luft.
    Dann gab er seine Bemühungen auf. Er konnte John nichts anhaben. John Holleway war gegen die Beeinflussung durch Schwarze Magie immun wie manche Menschen gegen Hypnose. Das war eine Begabung, für die er nichts konnte, die ihn im Moment vor einem furchtbaren Schicksal bewahrte.
    Aber nur vorläufig.
    John wollte sich auf den Magier werfen. Er war kein Meister der Schwarzen Magie und auch kein Könner, was die Weiße Magie betraf. Mit diesen Dingen konnte er dem Magier nichts anhaben. Aber John hatte seine bloßen Fäuste. Mit denen schlug er nach dem Teuflischen.
    Er hatte das Gefühl, seine Fäuste versänken in einer weichen, nachgiebigen Masse. Sofort wurden sie wieder zurückgeprellt.
    Kasimir Cassdorf lachte hämisch.
    »Man kann mich nur auf magische Weise besiegen! Gegen physische Gewalt bin ich gefeit. Keiner von uns beiden kann dem anderen etwas anhaben. Dafür brauchen wir Helfer. Ich habe welche, während du allein dastehst.«
    Und gerade darin irrte sich der Teuflische.
    Im nächsten Augenblick wurde ihm das bewußt. Er hob wie lauschend den Kopf.
    Er hatte sich das Reden mit sich selbst so angewöhnt, daß ihm jetzt entfuhr: »Verdammt, Eindringlinge!«
     
    *
     
    Ray hatte sich den Spruch gut gemerkt. Das magische Hindernis im Keller öffnete sich. Sie konnten ungehindert hindurchtreten.
    Kaum waren sie auf dem Gang, da öffneten sich rechts und links die Wände und spuckten Puppen aus. Ray griff zu einem Schachzug, der sich auszahlen sollte. Er schickte Guy und Fran gegen die Angreiferfront, denn sie waren mit sakralen Dingen bewaffnet. Ray wollte mit seinen Fetischen noch warten, um nicht jetzt schon eine Trumpfkarte auszuspielen, denn es war sicher, daß der Magier mit seinen Werkzeugen in Verbindung stand.
    Fran begann zu schreien und wollte fliehen, wurde aber eingeholt. Und dann sah sie, welche grauenhafte Wirkung die Dinge hatten, die Guy von dem mürrischen Pfarrer nach einem heftigen Gespräch bekommen hatte. Guy hatte dem Armen so lange den Kopf vollgequatscht, bis der Pfarrer froh war, den anscheinend Irren wieder loszuwerden. Bestimmt hatte er inzwischen die Polizei benachrichtigt. Denen konnte man noch immer eine einigermaßen plausible Erklärung geben, wenn alles überstanden war.
    Die
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