Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mark Tate - 011 - Ein Mager läßt die Puppen tanzen

Mark Tate - 011 - Ein Mager läßt die Puppen tanzen

Titel: Mark Tate - 011 - Ein Mager läßt die Puppen tanzen
Autoren: W. A. Hary
Vom Netzwerk:
Dorf, das ganze Tal war eine Sackgasse, mit nur einem Zugang über den Minipaß, wie ihn John bei sich immer spöttisch nannte. Der Weg über den Paß aber war ihm verwehrt. Die Demonstration des Unsichtbaren, der seinen Wagen demoliert hatte, war eindrucksvoll und eindeutig genug gewesen. Er beherrschte den Zugang und Ausgang zum Dorf.
    Johns Haus lag etwas außerhalb und erhöht. Von hier aus konnte er es fast sehen.
    Es wurde deutlicher als je zuvor für ihn, daß es sinnlos war, wenn er das Haus erreichte.
    Unwillkürlich verlangsamte sich sein Schritt.
    Aber auch seine Verfolger wurden langsamer, wenn auch nicht freiwillig.
    Der Wind, der wütend in Johns Haaren riß, machte den Unheimlichen zu schaffen.
    In Wirklichkeit waren sie doch nur Strohpuppen, wenn sie auch jemand beseelt hatte. Der Wind trieb sie zurück. Einige vollführten grotesk anmutende Sprünge.
    John Holleway hätte laut jubeln können. Allein, es fehlte ihm die Kraft dazu.
    Er dankte dem Himmel und den Naturgesetzen ganz inständig, die diesmal auf seiner Seite standen und ihn vor dem Zugriff der Unheimlichen schützten.
    Da hörte er Stimmen hinter seinem Rücken.
    Er war inzwischen stehengeblieben, ohne dies eigentlich bewußt wahrgenommen zu haben. Schwankend stand er da und wollte nicht begreifen.
    Häuser hatten sich geöffnet, spuckten Menschen aus – Menschen, die auf ihn zukamen. Sie sahen ganz normal aus, aber die Erfahrung hatte John Holleway inzwischen eindringlich genug gelehrt, daß es sich nicht wirklich um Menschen handeln mußte.
    Er wußte hinter sich die Verfolger und jetzt vor sich den zweiten Gegner.
    Sie hatten ihn in die Zange genommen, und es gab keinen Ausweg mehr für ihn.
    Schluchzend ging er zu Boden.
    Sein Kopf drückte er auf das Kopfsteinpflaster. Alle Kräfte verließen ihn. Er konnte nicht mehr, und er wollte auch nicht mehr. Er kniff die Augen zusammen und erwartete seinen Tod. Dabei dachte er an seine Familie.
    Alle Menschen dieses Dorfes waren in Wirklichkeit …
    Er konnte nicht mehr weiterdenken.
    Deutlich sah er vor seinem geistigen Auge seine Familie.
    Waren auch sie solch schreckliche Wesen? Wollte ihn der Unsichtbare Puppenspieler, der im Hintergrund agierte, deshalb aus dem Dorf vertreiben, weil er als normaler Mensch nicht in die Gemeinschaft der Unheimlichen paßte?
    Dann hatten sie ihn erreicht.
    War es sein Glück, daß der Körper endlich seinen Tribut verlangte und er in eine tiefe Bewußtlosigkeit hinüberglitt?
     
    *
     
    Sie wußten nicht, wieviel Uhr es war, als sie im Hotelzimmer angelangt waren. Der Portier am Empfang hatte sie noch ermahnt, leise zu machen, da es noch mehr Gäste gäbe.
    Raymond Walsh hatte den Vorweg gemacht. Immer wieder hatte er den Mund gegen den erhobenen Zeigefinger gespitzt und Ruhe mahnend gezischt, was die anderen sehr lustig fanden.
    Auch Guy Slayton hatte ordentlich geladen. Die beiden Mädchen kicherten ständig. Auf Zehenspitzen gingen sie nach oben.
    Vor den Hotelzimmertüren verabschiedeten sie sich voneinander. Guy und Frau zogen sich auf ihr Zimmer zurück.
    Bevor sie sich ins Bett, legten, duschten sie noch. Es tat ihnen gut. Guy spürte, daß er wieder etwas nüchterner wurde, als er kurz das warme Wasser abdrehte. Die eisigen Strahlen traktierten wie tausend Nadeln seine Haut, so daß diese sich rötete. Fran tat es ihm anschließend gleich.
    Nackt stand Guy Slayton am Fenster und blickte auf die nächtliche Straße hinunter. Ein nachdenklicher Zug war in seiner Miene entstanden. Er dachte über alles nach. Da war die Erzählung dieses Cummings. Wirklich nur sinnloses Geschwätz?
    Guy grübelte, woher dieses seltsame Gefühl der Unruhe kam.
    Er schüttelte benommen den Kopf, als er merkte, daß es noch nicht völlig verschwunden war. Er hatte vor dem kommenden Tag Angst, ohne es sich recht erklären zu können. Gab es wirklich so was wie Schwarze Magie. Waren alte Kräfte in diesem Dorf wiedererwacht, und spürte er, Guy Slayton, ihre Ausstrahlungen?
    Bisher hatte er sich damit noch nie ernsthaft beschäftigt. Vielleicht wäre es ganz nützlich, das nachzuholen.
    Und dann faßte Guy Slayton einen Entschluß, der bedeutsame Folgen haben würde.
    Fran Nichols war fertig mit duschen. Im Bad hörte es auf zu plätschern. Die Chemiestudentin rumorte noch etwas herum. Dann trat sie ins Zimmer zurück.
    Ihr Oberkörper war nackt. Um die wiegenden Hüften hatte sie ein Handtuch gebunden. Sie lächelte, und Guy wußte den Ausdruck ihrer Augen zu deuten. Ihm
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher