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Marissa Blumenthal 02 - Trauma

Titel: Marissa Blumenthal 02 - Trauma
Autoren: Robin Cook
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nach ihren Angaben gekommen waren.
    Während des Verhörs merkte Marissa, daß die chinesischen Behörden ihre Anwesenheit mit dem Zigarettenboot-Zwischenfall in Verbindung brachten. Marissa reagierte schnell. Sie sagte aus, der Kapitän habe sie in dem Augenblick gezwungen, über Bord zu springen, als das Motorboot und das Patrouillenboot auftauchten.
    Bei der Rückkehr ins Konsulat zeigte sich David Krieger optimistisch. Das Problem, meinte er, werde schnell gelöst werden. Freundlicherweise lud er Marissa und Tristan zum Mittagessen ein. Danach sorgte der Konsul dafür, daß sie westliche Kleidung erhielten. Als sie ins Konsulat zurückkamen, war bereits die Nachricht eingetroffen, sie könnten jederzeit, wenn sie es wünschten, aus der Volksrepublik China ausreisen.
    »Falls Sie es eilig haben«, sagte der Konsul, »können wir Ihnen für heute nachmittag einen Flug nach Hongkong besorgen.«
    »Nein, nicht nach Hongkong«, sagte Marissa schnell. »Gibt es von Guangzhou aus noch andere direkte Flugverbindungen ins Ausland?« Selbst als Transit-Reisende wollte sie nicht noch einmal nach Hongkong. Das hätte ja bedeutet, eine weitere Begegnung mit den Gangstern vom FCA oder den Wing Sin zu riskieren.
    »Es fliegt täglich eine Maschine nach Bangkok«, sagte David Krieger.
    »Das wäre viel besser«, sagte Marissa.
    »Aber wenn Sie in die Staaten zurück wollen, ist es ein Umweg«, sagte David Krieger.
    Marissa lächelte ihn mit unschuldiger Miene an. »Mag sein, aber wir sind lieber etwas länger in der Luft unterwegs, als noch einmal in Hongkong zu landen. Nicht wahr, Tristan?«
    »Da hast du recht, meine Liebe«, sagte Tristan.  
    »Hier sind alle Statistiken, die wir in der Eile kriegen konnten«, sagte Cyrill Dubchek und reichte Marissa die Computerausdrucke.
    Sie saßen in Cyrills Büro beim CDC in Atlanta, Georgia. Marissa und Tristan waren an diesem Nachmittag nach dem anstrengenden Flug über den Pazifik via Bangkok, Honolulu und L.A. in Atlanta eingetroffen.
    Trotz aller Müdigkeit bestand Marissa darauf, direkt zum CDC zu fahren.
    Sorgfältig studierte Marissa die Ausdrucke. Tristan sah Cyrill an und zuckte die Achseln. Was Marissas Vermutungen betraf, tappte er noch völlig im dunkeln.
    Marissa hob den Blick und sagte: »Genau wie ich es mir gedacht habe. Diese Statistiken spiegeln das wider, was ich bei den FCADaten in Australien gefunden habe. Sie beweisen, daß die Frauenkliniken überall im Lande bei ihrem IVF-Programm eine hohe Schwangerschaftsquote pro Patientin erreicht haben, im Gegensatz dazu aber eine niedrige Erfolgsquote pro Zyklus. Mit anderen Worten, die Mehrzahl der IVF-Patientinnen in den Frauenkliniken wird schwanger, aber der Erfolg tritt erst nach zahlreichen Zyklen ein. Seht euch mal an, wie die Erfolgsquote nach dem fünften IVF-Versuch in die Höhe schnellt!«
    Marissa deutete auf die Zahlen in dem Computerausdruck, den sie in der Hand hielt.
    »Das ist nicht weiter überraschend«, sagte Tristan. »Auch in anderen Kliniken müssen die Patientinnen mehrere Versuche durchmachen, bevor es klappt. Worauf willst du hinaus?«
    Bevor Marissa antworten konnte, klopfte es an die Tür. Es war eine Laborantin.
    »Wir haben jetzt die Ergebnisse der ELISA-Tests«, sagte sie.
    »Das ging aber schnell«, bemerkte Cyrill.
    »Sie sind stark positiv«, sagte die Laborantin. »Selbst bei hoher Verdünnung.«
    »Alle?« fragte Cyrill ungläubig.
    »Ja, alle«, bestätigte die Laborantin.
    »Das ist der Beweis, den ich brauchte«, sagte Marissa. Bei ihrer Ankunft im CDC war sie sofort ins Labor gegangen und hatte sich dort Blut abnehmen lassen. Dann hatte sie dafür gesorgt, daß ihr Serum zusammen mit dem von Rebecca Ziegler und Evelyn Welles mit dem ELISA-Test auf BCG untersucht wurde.
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Cyrill. »Wie kann das sein?«
    »Es ist doch ganz klar«, sagte Marissa. »Evelyn Welles hatte gar keine Tuberkulose. Sie war mit dem BCG-Bazillus infiziert.« Marissa nahm Welles’ Krankenhausakte und schlug den Obduktionsbericht auf. »Hier steht, daß sie eine sehr schwere Infektion in den Eileitern hatte. Jetzt sage ich euch, warum das so war: der BCG-Bazillus fand bei ihr durch die Eileiter Eingang. Daß er sich bei ihr von dort im ganzen Körper verbreitete, hing mit ihrer Immunschwäche zusammen. Und seht euch die Beschreibung ihrer Gebärmutter an! Da steht etwas von einer vor kurzem erfolgten Schnittverletzung. Dort muß man ihr die Gewebeprobe entnommen haben.« Marissa
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