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Marie und die Sache mit Papas neuer Freundin

Marie und die Sache mit Papas neuer Freundin

Titel: Marie und die Sache mit Papas neuer Freundin
Autoren: Anne Scheller
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ich jetzt mal gucken. Wünsch mir Glück!«

    »Glück«, nickte Cem.
    Marie sah ihren erschöpften Freund von oben bis unten an und musste kichern. »Wir hätten besser dich putzen sollen, nicht die blitzsaubere Küche.«
    »Haha! Du siehst auch nicht besser aus.«
    Marie strich sich die Haare aus dem verschwitzten Gesicht. »Hast recht. Wir machen noch uns selbst sauber und dann toi, toi, toi!«
    Cem hielt die Fäuste mit fest gedrückten Daumen hoch. Marie wusch sich die Hände, ging zur Haustür und winkte noch einmal. Aber Cem war schon längst wieder auf dem Fußboden zusammengesunken.

Wir und sie und ich
    Marie schloss die Haustür auf. Im Wohnzimmer war Licht, Marie hörte den Fernseher. Also war Elias zu Hause. Aber war er allein? Marie traute sich kaum nachzusehen. Es war wie ein Zauberkunststück: Solange sie nicht nachsah, konnte sie sich einbilden, Judith sei weg, sei nie da gewesen und alles war so, wie es immer gewesen war.
    »Marie, bist du endlich da? Wie war es bei Cem? Komm doch mal her!«, rief Elias.
    Es half alles nichts. Marie zog Jacke und Schuhe aus und ging ins Wohnzimmer.
    »Warum hast du die Augen zu?« Das war Papas Stimme. Er lachte. Marie hielt die Luft an. Bestimmt war er allein, bestimmt   …
    »Ist das ein neues Spiel aus der Schule? Darf ich auch mal mitspielen?«
    Marie machte automatisch die Augen auf, obwohl sie die gar nicht brauchte, um zu erkennen, wer gerade gesprochen hatte.
    »Hallo Judith«, sagte sie schwach. »Hallo Papa.«
    »Hast du schon gegessen?«, fragte Papa. »Judith hat Pizza mitgebracht. Komm, ich hol dir ein Stück.«

    Elias ging in die Küche und kam gleich darauf mit einem Teller wieder. Ein riesiges Stück Salamipizza lag darauf. Maries Lieblingssorte.
    »Guten Appetit«, sagte Papa.
    Marie lief das Wasser im Mund zusammen. Nach dem arbeitsamen Nachmittag könnte sie ein ganzes Pferd verdrücken und die Pizza duftete himmlisch! Sie schob den Teller von sich weg. »Ich habe keinen Hunger«, sagte sie.
    »Echt nicht? Keine Salamipizza für meine Salamimaus?«, fragte Elias schmeichelnd.
    »Lass mich in Ruhe!«
    »Entschuldigung!« Jetzt war Papa beleidigt. Marie sah es an dem Zucken um seinen Mund. »Wir wollten nur nett sein.«
    »Wir«, murmelte Marie.
    »Was hast du gesagt?«
    »Nichts. Ich geh hoch.«
    Papa ergriff Maries Arm. »Doch, du hast was gesagt! Was ist los, Marie?«
    »Nichts!«, wiederholte die lauter. »Ich geh in mein Zimmer.«
    Elias war jetzt richtig genervt. »Dann kannst du auch gleich aufräumen. Ich bin vorhin fast umgefallen, als ich deinen Saustall gesehen habe!«
    »Elias, lass sie doch«, sagte Judith ruhig.
    »Halt du dich da raus!«, brauste Marie auf. »Ich kann mich schon allein mit Papa streiten, wir machen das immerhin seit zehn Jahren!«
    »Marie Helene!« Jetzt wurde Elias streng. »Du entschuldigst dich sofort bei Judith und dann isst du deine Pizza, Himmel, Arm und Wolkenbruch!«
    Marie wusste, dass sie keine Chance hatte. »’tschuldigung«, murmelte sie, so undeutlich, wie sie konnte. »Aber eure Pizza könnt ihr vergessen. Gute Nacht.«
    »Aufräumen!« Papas Stimme klang nur leise durch den Flur.
    Marie stapfte die Treppe hinauf. Da sie selbst keine Lust hatte, ihr chaotisches Zimmer länger als nötig anzusehen, ging sie direkt ins Badezimmer, um ihre Zähne zu putzen. Schnell drückte sie Zahnpasta auf die Bürste.
    »Mist!« Ein dicker Strang war danebengegangen und auf den Fußboden gekleckst. Marie drehte sich um, riss ein Stück Toilettenpapier ab und machte einen Schritt zurück, um den Zahnpastafleck wegzuwischen. Doch ihr Schritt geriet zu groß, sie trat mitten in die glitschige rot-weiße Creme hinein, kam ins Rutschen und landete unsanft auf dem Fußboden. Der Schwung ließ ihren Kopf noch weiter zurückschnellen, wo er schmerzhaft mit dem Waschbecken zusammenstieß.
    »Au!«, sagte Marie kläglich. Ihr kamen die Tränen. Ihre Pechsträhne war eindeutig hartnäckiger, als sie geglaubt hatte.

Ketchupmarmelade
    So unglücklich, wie Marie am Abend ins Bett gegangen war (in einem chaotischen Zimmer, versteht sich), so zufrieden wachte sie am nächsten Morgen auf. Im Traum war Käpt’n Marie wieder in ihrem Raumschiff durch das Weltall geflogen. Sie hatte im Kampf gegen die grünen Monster einen cleveren Trick angewendet: Den schrecklichen Virus, der alle erkrankten Menschen in grüne Monster verwandelte, hatte sie auf die grünen Monster selbst übertragen. Bei den Aliens verlief die Krankheit schnell
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