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Mariannes Traenen

Mariannes Traenen

Titel: Mariannes Traenen
Autoren: Andreas M.
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allein. Und sie hatte sich diese ritterliche Entmündigung nur zu gerne gefallen lassen, hatte sich in seiner Gesellschaft mehr und mehr entspannt und sich schließlich fallenlassen. Er hatte ihr die Wagentür offen gehalten. Sie war ihm auf sein Zimmer gefolgt. Dort hatte er sie nach allen Regeln der Kunst verführt. Nach drei Jahren hatte sie zum ersten Mal wieder einen Höhepunkt gehabt, den sie sich nicht selbst beigebracht hatte. Unter seinen kundigen Händen war sie buchstäblich zerflossen.
    „ Ich möchte, daß du etwas nur für mich tust“, hatte er dann schüchtern gefragt. „Schließlich gehörst du ja mir für heute abend?“ Und sie hatte ihn beseelt angelächelt und genickt. „Bitte erschrecke nicht, aber ich möchte das wirklich sehr gerne …“ Er hatte so verlegen gewirkt wie ein Pennäler beim ersten Kuß.
    „Was immer du willst “, sie hatte zärtlich seine Schultern geküßt. „Alles, was du willst – so war die Vereinbarung.“
    Und dann hatte Walter wie aus dem Nichts ein Halsband hervorgezaubert. Ein veritables Hundehalsband aus schwarzem Leder mit einem Ring daran, um eine Führleine einzuhängen. „Würdest du das bitte für mich tragen?“ Er schaute sie an, und in seinem Blick lag ein schmerzliches Flehen.
    Sie schluckte, fühlte wie ihr Herz schneller schlug. Das war wirklich unerhört. Und zugleich fühlte sie das Schmelzen in ihrem Unterleib, das er sie an diesem Abend schon mehrfach hatte spüren lassen. Also nickte sie, und lies sich von ihm das Band um den Hals legen. Es fühlte sich warm an, roch nach rohem Leder, erinnerte sie an den Geruch der Sattelkammer. Walter stand auf, ging zum Nachttisch, öffnete die Schublade und zog eine starke Leine hervor, auch sie aus schwarzem Leder. Widerspruchslos ließ sie zu, daß er sie anleinte und durch sanften Zug dazu brachte, erst vom Bett aufzustehen, vor ihn zu treten und dann auf dem weichen Teppich niederzuknien. Es war klar, was er von ihr wollte. Sein hoch aufragendes Geschlecht verriet es ihr überdeutlich.
    Und sie wollte es auch, war gierig darauf, ihn zu schmecken. Er hatte sie mit seiner Männlichkeit an diesem Abend schon mehrfach gepfählt, aber ohne in ihr zu kommen. Und sie wollte jetzt, daß er sich in ihr ergab, wollte ihn genauso in einem Höhepunkt zerfließen lassen, wie er es mehrere Male mit ihr getan hatte. Was schert mich diese Leine? Hauptsache, es törnt ihn an! So wie es mich antörnt, ihn zu blasen, daß die Engel neidisch werden. Und sie hatte ihn empfangen, als sei er ein leibhaftiger Gott, als sei er der Adonis der antiken Sage. Es war wie ein Rausch, der sie erfüllte. Sein Glied war groß, und sie liebte den Geschmack, genoß seine Wärme, die seidene Härte, wie es ihren Gaumen ausfüllte und wie seine Spitze sich immer wieder tief vorschob ihn ihren Rachen. Sie hörte sein Stöhnen, und es hatte sie noch mehr angespornt. Sie hatte seine Hand auf ihrem Kopf gespürt, in ihrem Haar, hatte zugelassen, daß er sie dirigierte. Sie war darauf gefaßt gewesen, daß er ihren Kopf halten und sie dazu nötigen würde, seinen heißen Samen zu schlucken. Sie wollte, daß er so in ihr kam, wollte ihn schmecken, wollte ihn fühlen lassen, wie sehr sie ihn begehrte.
    Doch dann hatte er sich plötzlich zurückgezogen, ihren Kopf nach hinten gezwungen und eine Unmenge Sperma quer über ihr Gesicht gespritzt. Sie hatte zwar den Mund geöffnet gehalten, aber das war ihm offenbar egal gewesen. Und sie hatte sich von ihm verraten gefühlt. Betrogen um den Preis ihrer Hingabe. Kaum daß er gekommen war, hatte er die Leine achtlos fallen gelassen und war ohne ein Wort oder eine Geste ins Badezimmer verschwunden. Zuerst hatte sie noch auf Knien gewartet. Dann hatte sie die Dusche rauschen gehört. Sie war aufgestanden um nachzusehen. Tatsächlich: Er stand da und duschte. Ihre Blicke kreuzten sich, eine Frage lag in ihrem, doch nur Gleichgültigkeit in seinem. Nach ein paar Sekunden drehte er sich achtlos um zur Brause, wandte ihr den Rücken zu – nein, zeigte ihr die Schulter – nur um zuerst sein Gesicht und dann sein Gemächt einzuseifen.
    Das war zuviel gewesen. Mit einiger Mühe hatte sie sich von diesem blöden Halsband befreit, war in ihre Kleider geschlüpft und hatte beinahe fluchtartig sein Zimmer verlassen. Sie war einem selbstverliebten Gecken auf den Leim gegangen. Ihm lag nichts an ihr. Er hatte sie erobert und benutzt, nun warf er sie weg.
    Benutzt hatte sie sich gefühlt . Benutzt und gedemütigt. Aber
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