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Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Titel: Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)
Autoren: Tommy Krappweis
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sogar so sehr am Leben, dass er Mara umarmte, wie sie noch nie jemand umarmt hatte. So rein von der Festigkeit der Umarmung schon irgendwie, aber nicht … also, nicht SO.
    Außerdem hatte sie noch nie jemand geküsst. Also schon, aber eben nicht SO. Ungeschickt und zärtlich zugleich, liebevoll und …
    »Au, meime Nabe!«
    »Verzeih … «
    Mach weiter!
    Verzeih …
    WEITER!
    »Mara!«
    Oh Mann, gleich …
    »Mara! MARA LORBEER!«
    »Boah, was ist denn?«, maulte Mara und sah auf. Als sie erkannte, dass alle – und zwar wirklich alle – auf sie schauten, rappelte sie sich allerdings sofort auf, knickte augenblicklich ein, als ihr eingeschlafenes Bein nachgab, und versuchte, sich so schnell wie möglich wenigstens auf den Knien aufzurichten. Es gelang ihr so lala.
    Mama sah sie komisch an. Aber nicht wegen dem Geknutsche. Sie sah sie anders komisch an.
    Mara stutzte. »Aber … «
    Thumelicus war neben ihr aufgestanden und half Mara nun hoch. Sofort stolperte sie zurück zu den anderen, und ihr Blick schoss hierhin und dorthin. »Wo ist denn … wo ist denn Loki ?« Sie stoppte neben Sigyn, die mit einem undurchdringlichen Blick in die Ferne sah. »Sigyn, wo ist er? Wo ist dein Mann?«
    »Vergangen«, antwortete Lokis Frau. »In der Sekunde, als er alles gab. Für mich.«
    Sigyn drehte sich zu Mara und fasste sie an den Schultern. »Und er ging mit einem Fluch auf den Lippen, wie er nur von Loki kommen konnte: Wehe, es ist nicht Liebe durch und durch … «
    »… sonst wird meine liebste Hel ihn zerreißen … «, sprach Mara weiter und sah Thumelicus dabei möglichst tief in die Augen.
    »… täglich tausendmal, bis in alle Ewigkeit … «, ergänzte nun auch Maras Mutter.
    »… Das schwört euch Loki … «, fuhr Steffi fort.
    »… Halbgott, Lügner und Dummkopf«, schloss der Professor, und ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen. Dann schüttelte er ungläubig den Kopf. »Nicht zu fassen, jetzt, wo er weg ist, wird er mir dann doch noch sympathisch.«

Kapitel 19

    U nd wie sicher ist das?«, fragte Mara.
    »Sehr sicher, Litilvölva«, antwortete Sigyn.
    »Wie kannst du da so sicher sein?«
    »Ich bin es.«
    »Aber … wenn irgendeiner von den Göttern oder Göttinnen ein Flämmchen übersehen hat … «
    »Dann fand es das Wasser und vernichtete es.«
    Mara sah Sigyn fragend an. »Das Wasser hat die Flammen gesucht?«
    »Njörðr befahl es, das Wasser folgte.«
    »Hm.«
    Sie saßen zusammen auf den Stufen vor dem Torbogen, unter dem der Professor noch vor wenigen Stunden seinen Wicca-Chor angeleitet hatte.
    Im Moment leiteten Steffi und Professor Weissinger gerade eine Expedition durch die Trümmer Asgards für die Seminarteilnehmer. Auch Maras Mutter war dabei, und Thumelicus war ebenfalls mitgegangen, da er einige Dinge erklären konnte, die selbst den beiden Professoren fremd waren.
    Professor Weissinger hatte erst zu dieser Tour zugestimmt, als Sigyn ihm felsenfest und mehr als dreimal versichert hatte, dass der Feuerbringer ein für alle Mal vernichtet war. Er hatte nach wie vor seine Zweifel, führte immer wieder die Verse an, die ja nach wie vor gesprochen wurden, doch Sigyn hatte ihm geduldig immer wieder erklärt, dass Loge nur durch die Kräfte von Thurisaz überleben konnte. Diese waren mit dem letzten Flämmchen vernichtet worden, somit gab es auch nichts, was sich erholen konnte.
    Einen Beweis für diese Theorie lieferte schließlich ausgerechnet Walburga, als sie von dem Professor in einer Ecke überrascht wurde, wo sie heimlich versucht hatte, pünktlich um einundzwanzig Uhr dreiundvierzig ihre Verse aufzusagen. Sie hatte es zehn Minuten lang probiert, war aber nicht in Trance gefallen. Somit war da wohl auch niemand mehr, der ihre Kräfte anzapfte.
    Mara mochte Walburga nicht besonders, aber sie war trotzdem froh, dass diese nicht gehört hatte, wie der Professor etwas von »Anzapfen« und »mehr als genug vorhanden« brummelte.
    »Ich fänd es toll, wenn du mit uns zurückkommst. Also, in unsere Welt«, sagte Mara.
    Sigyn lächelte. »Ich hatte nicht vor, alleine durch Asgards Trümmer zu wandeln, und auch unsere traute Höhle vermisse ich nicht. Somit nehme ich dein Angebot gerne an, Litilvölva.«
    »Du musst mich aber Mara nennen, sonst wundert sich wieder der Dahnberger und ruft irgendwann die Polizei«, antwortete Mara. Und da fiel ihr etwas ein. »Sag mal, kannst du auch das mit dem Vergessenspruch?«
    » Gleyma ?«, fragte Sigyn. »Aber natürlich. Doch ich glaube, deine Mutter
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