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Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Titel: Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)
Autoren: Tommy Krappweis
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wissen wir es beide, was?«, antwortete der Professor. »Und das Auto weiß es jetzt auch.«
    Bevor Mara noch etwas zu ihrer Verteidigung anbringen konnte, hob der Professor den Zeigefinger. »Ich habe einen Traum. Darf ich ihn dir erzählen?«
    Mara nickte. Was kam denn jetzt?
    Professor Weissinger blieb stehen und breitete die Arme aus. »Ich habe einen Traum«, rief er theatralisch. »In diesem Traum bist du gerade im Begriff, etwas zu tun, das ich für eine unfassbar schlechte Idee halte. Darum rufe ich so etwas Ähnliches wie Stopp! Halt! oder Hör um Gottes willen auf zu schieben! Und jetzt kommt das Schönste an diesem Traum: Du! Hörst! Auf! Mich!« Er wartete, bis auch das letzte »Mich« im nahen Waldrand verklungen war, drehte sich dann einfach um und ging weiter.
    »Okay, hab’s kapiert«, brummelte Mara so leise, dass es kaum zu hören war. Aber es genügte, um beim Professor einen weiteren Seufzer auszulösen.
    Sie holte zu ihm auf, und eine Weile gingen sie schweigend nebeneinander her. Mara lenkte ihre Gedanken von der wahnsinnigen Nacht hinter ihnen auf den Irrsinn, der vor ihnen lag.
    Sie mussten jetzt erst mal zurück zu dem Museum in Kalkriese und ihre Koffer holen. Dann weiter nach Osnabrück und mit der nächsten Zugverbindung ab nach Hause. Nach München!
    Denn dort würde dieser schmierige Dr. Thurisaz seine nächsten Seminare abhalten und dabei all den leichtgläubigen Esoterikfans den Vers des Feuerbringers in die weichen Birnen pflanzen. Und sie wussten nun ganz sicher, dass dieser Vers dafür verantwortlich war, dass der Feuerbringer namens Loge dadurch an Kraft gewann.
    Außerdem hatte Mara Angst um ihre Mutter. Diese war in ihrer Begeisterung über das angebliche Rückführungsseminar des Gurus wild entschlossen, weitere Veranstaltungen von ihm zu besuchen!
    »Wenn immer mehr Menschen den Vers vom Feuerbringer aufsagen«, fing Mara an.
    »… wird er sich irgendwann nicht mehr darauf beschränken, dich zu piesacken«, beendete der Professor den Satz.
    Mara runzelte die Stirn. Das machte irgendwie keinen Sinn. »Und das wäre dann die Götterdämmerung? Will der Loge das … das Ende der Welt? Warum denn?«
    Der Professor schüttelte den Kopf. »Nein, das glaube ich nicht. Meine Vermutung ist aber, dass der Kampf, der dann mit diesem mächtigen Feuerwesen ausgetragen würde, einem Ende der Welt ziemlich nahe käme.«
    Mara schwieg, denn das machte Sinn. Schön, wenn zur Abwechslung mal etwas Sinn machte. Schade, dass es ausgerechnet das war.
    Zu Hause warteten also ein paar große Aufgaben. Und eine ganz besondere Aufgabe lag direkt vor ihnen.
    »Ähm … haben Sie schon eine Idee, wie Sie Ihrer Exfrau das mit dem Auto erklären?«, fragte Mara.
    »Ich weiß ziemlich genau, was ich tun werde, aber ich fühle mich dabei sehr unwohl«, antwortete der Professor zerknirscht. »Ich hasse es, zu lügen.«
    »Ehrlich?«, entfuhr es Mara schneller, als sie sich selbst bremsen konnte. Denn sie hatte den Professor nun schon ein paar Mal so was von dermaßen brillant lügen gesehen, dass sich zufällig anwesende Balken nicht nur gebogen, sondern freiwillig in Brezelform gekringelt hätten. Natürlich war das immer im Dienste ihrer großen Aufgabe passiert oder weil er Mara schützen wollte. Trotzdem gefiel ihr dieses Talent so gar nicht. Schließlich bahnte sich da was zwischen Professor Weissinger und ihrer Mutter an, und Mama sollte auf keinen Fall mit einem talentierten Lügner zusammenkommen! Immerhin hatte er jetzt zum ersten Mal gesagt, dass er es nicht gerne tat. Oder hatte er da jetzt auch gelogen? Er hatte dabei allerdings sehr ehrlich ausgesehen. Aber genau das war ja das Problem!
    Warum, verdammt noch mal, denke ich immer so viel über alles nach?, dachte Mara. Und warum denke ich jetzt auch noch drüber nach, dass ich immer über alles so viel nachdenke!?
    Mara runzelte kurz die Stirn, als sie versuchte, darüber nachzudenken, dass sie gerade darüber nachdachte, wie sie darüber nachdachte, dass sie zu viel nachdachte. Das war mal wieder typisch! Genau dieses Herumgehirne ging ihr selbst so fürchterlich auf die Nerven.
    Alles Gedenke hat nämlich auch nix dagegen geholfen, dass jetzt hier überall die Rohre aus dem Boden schauen, alles kaputt ist und vielleicht noch Leuten was passiert ist!, ärgerte sich Mara und fühlte sich einfach nur beschissen. Was für eine Weltenretterin bin ich, wenn ich dabei alles zerstöre?
    Sie hatte vor Kurzem einen Film gesehen, in dem sich riesige
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