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Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Titel: Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal
Autoren: Krappweis Tommy
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Weissinger ging.
    »Hast du gehört, was diese Walburga aus meinem Namen gemacht hat? Reinhold, der Reine, Saubere? Ist das zu fassen!«
    »Passt auf jeden Fall weder zu Ihrem Auto noch zu Ihrem Büro.« Mara grinste.
    »Wie könnte es auch, ist ja auch völlig falsch!«, ereiferte sich der Professor. »Der Name stammt ab von regin wie ›herrschen‹ und nicht von rein wie ›porentief reine Waschkraft‹, also wirklich. Und nicht mal ihren eigenen Namen hat sie richtig gedeutet! Die Silbe Wal geht auf Wala wie germanisch ›tot‹ zurück und hat nun wahrlich nichts zu tun mit erwählt sein ! Also, diese verquere Quadratgranate stellt doch hoffentlich den Gipfel der Verschwurbeltheit dar, oder?«
    Mara wusste, dass ihm die Antwort nicht gefallen würde, also sagte sie lieber erst mal nichts. Doch das war dem Professor Antwort genug. Er schlug sich die Hände vors Gesicht und ließ sich stöhnend rückwärts aufs Bett fallen. »Womit hab ich das verdient«, nuschelte er durch seine Finger und dann war es für einen Moment still.
    »Ich bin echt froh, dass Sie da sind«, sagte Mara leise.
    Der Professor rappelte sich wieder auf und sah Mara an. »Ist schon gut, entschuldige das Gejammer eines mittelalten Mannes. Es gibt ja wahrlich Schlimmeres. Auch wenn mir im Moment kein Beispiel einfällt.«
    Mara nickte. »Lindwürmer, Feuerbringer, Ende der Wel t … «
    »Ja, da s – und die Klausuren meiner Studis, die da drüben in einem Pappkarton noch auf mich warten. Aber du hast recht, lass uns endlich zum eigentlichen Thema kommen.«
    Professor Weissinger stand auf und begann nun, in dem kleinen Zimmer auf und ab zu wandern. Dabei fasste er zusammen, was er über diesen Ort wusste. »Schon mal von Karl dem Großen gehört? Im Moment genügt erst einmal, dass er ein bedeutender Kaiser war, der in etwa im achten Jahrhundert nach Christus gewirkt hat. Er war so bedeutend, dass der Name Karl in manchen slawischen Sprachen sogar zum Wort für ›König‹ wurde: Russisch korol , Polnisch król , král auf Tschechisch und so weiter. Man weiß leider nicht genau, wo und wann er geboren wurde. Aber es gibt da eine Sage, die seine Geburt hier ins Mühlthal verortet. Wahlweise da oben auf den Berg, wo man heute noch Reste einer uralten Burg finden kann, oder in einer Mühle etwas weiter die Straße runter. Beides leider in der Realität höchst unwahrscheinlich.«
    »Aber was will denn bitte der Rest einer alten Burg von mir?«, fragte Mara und sofort stieg in ihr wieder das Gefühl der Hilflosigkeit auf, wie sie es in den letzten Tagen so oft gespürt hatte.
    »Vermutlich nix. Denn dieses Leuchten, das du beschrieben hast, kam ja nun von der anderen Seite des Tals«, seufzte Professor Weissinger. »Und ich habe wirklich keinen Schimmer, was dir da wie ein Nebelscheinwerfer in den Kopf leuchten könnte. Tut mir leid. Was machst du denn da?«
    Mara war in ihre Jacke geschlüpft. »Na, was mach ich wohl? Ich geh da jetzt hin und schau nach! Ich weiß nämlich jetzt schon, dass ich heute Nacht nicht schlafen kann. Erstens, weil ich wissen will, was hier los ist und zweitens, weil ich das sicher nicht abblocken kann, wenn ich müde bin. Kommen Sie mit?«
    »Äh, jaja, natürlich. Aber wie viel Zeit haben wir denn noch? Wann beginnt denn dieses wahnwitzige Seminar?« Der Professor blätterte in den Infozetteln.
    »In dreieinhalb Stunden und vier Minuten, wenn die Uhr da stimmt«, antwortete Mara und deutete auf den Digitalwecker auf dem Nachttisch. »Genug Zeit für einen Spaziergang. Und mit dem Leuchtturm fangen wir an.«

Kapitel 4

    S ie wollten gerade die Straße überqueren, als Mara den Professor packte und mit einem Aufschrei zur Seite stieß. Im selben Moment raste ein dunkler Sportwagen mit hohem Tempo an ihnen vorbei und bremste so scharf auf dem kleinen Parkplatz, dass sich das Auto ein Stück weit um die eigene Achse drehte. Mara und der Professor hoben die Hände, um sich vor den spritzenden Kieselsteinen zu schützen.
    Der Professor wollte gerade losschimpfen, als der Fahrer auch schon ausgestiegen war. Das einzig Auffällige an ihm war seine Unauffälligkeit. Der Mann war durchschnittlich groß, eher schlank, dunkelhaarig und trug Jeans mit einem dezent gestreiften Hemd über der Hose. Doch dann begann er zu sprechen und Mara war sofort klar, dass er alles andere als gewöhnlich war.
    »Oh, bitte verzeihen Sie untertänigst dieses Fernsehkrimi-Bremsmanöver, aber es geht hier nach der Kurve direkt auf den Parkplatz und
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