Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Manche moegen's Kowalski

Manche moegen's Kowalski

Titel: Manche moegen's Kowalski
Autoren: Shannon Stacey
Vom Netzwerk:
Umgekehrt ließ ihn allerdings auch der Hüftschwung nicht kalt, mit dem sie sich umwandte, um seine Bestellung an der Durchreiche zur Küche weiterzugeben. Mitch war sich ziemlich sicher, dass der junge Mann, der die Order dort entgegennahm, kein anderer war als der älteste Sohn von Mike Crenshaw. Gavin hieß er, wenn Mitch sich recht erinnerte.
    Der Abriss eines alten Casinos mitten im belebten Las Vegas, damit Platz für ein neues und größeres geschaffen wurde, war ein anstrengender Job gewesen, der Mitch in den letzten beiden Monaten keine Zeit für sexuelle Aktivitäten gelassen hatte. Da käme ihm eine kurze Affäre äußerst gelegen. Er könnte den Nett-dich-kennenzulernen-Sex und dann den Ich-weiß-genau-was-du-brauchst-Sex genießen und wäre wieder weg, noch bevor es zum Oh-Mitch-ich-kann-ohne-dich-nicht-leben-Sex kommen konnte.
    Mitch bewunderte Paiges perfekte Rundungen, während sie sich bückte, um eine Handvoll Zuckertüten hervorzuholen, und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Es war doch verdammt gut, wieder daheim zu sein.
    Paige Sullivan hatte schon einige Geschichten über Mitch Kowalski gehört, und es waren weiß Gott ein paar pikante Anekdoten darunter. Dennoch war sie nicht darauf gefasst, dass dieser Mann jetzt vor ihr auf einem der Hocker an ihrem Tresen saß. Sein dichtes dunkles Haar war gerade lang genug, dass man es ein wenig zerzausen konnte. Mit seinen blauen Augen und diesem ungezwungenen Lächeln hätte er irgendein Filmstar sein können und nicht ein Typ, der hier hereinschneite, weil er Appetit auf eine Portion Hackbraten hatte, sondern vielleicht eher – nach allem, was ihr über ihn zu Ohren gekommen war, war er stets daraus aus – auch auf ein wenig Zuwendung. Zu dumm, dass es für ihn hier nichts zu holen gab außer dem günstigen Mittagsangebot. Schade für ihn. Und möglicherweise auch ein bisschen für sie selbst.
    „Wo kommen Sie her?“
    Paige zuckte die Achseln, ohne den Kopf zu heben, während sie weiter die Zuckertüten auf die Schälchen verteilte, die auf den Tischen bereitgestellt wurden. „Daher und dorther. Da gab es eine Menge Stationen. Jedenfalls bin ich nicht von hier.“
    „Ein Kind der Army?“
    „Nein. Kind einer Mutter, die – was soll ich sagen? – nicht sehr ortsgebunden ist.“ Eine Mutter, die, um es anders auszudrücken, ein paar Schrauben locker hatte. Doch das verschwieg Paige. Sie hatte nicht vor, ihre Lebensgeschichte vor ihren Gästen auszubreiten.
    „Und wie hat es Sie dann hierher verschlagen?“

    „Die alte Geschichte. Mein Auto ging kaputt, und ich bin hier hängen geblieben.“ Sie schenkte ihm Kaffee nach und wandte sich ab. Länger konnte sie nicht herumstehen und schwatzen, denn sie musste sich um den Nachtisch für Tisch sechs kümmern.
    Während sie die Erdbeertörtchen vorbereitete, drängte sich ihr der Eindruck auf, dass Mitch sie genau beobachtete. Es waren keine Blicke, die sie zufällig streiften, weil sie sich in seinem Gesichtsfeld bewegte. Nein, er fixierte sie ganz ungeniert. Da sie es gar nicht mehr gewohnt war, Gegenstand solchen Interesses zu sein, machte es sie verlegen. Und die Tatsache, dass er der bestaussehende Typ war, der im Trailside Diner aufgekreuzt war, seitdem sie ihn wiedereröffnet hatte, tat ihr Übriges.
    Keine Männer, ermahnte sie sich im Stillen. Sie lebte strikt enthaltsam. Abstinent. Oder wie auch immer. Jedenfalls hieß das, dass sie keinerlei stillschweigende Einladungen zu irgendwelchen Intimitäten annahm, ganz gleich, wie gut die betreffenden Männer aussahen. Kurzum: keine Kerle.
    Wenige Minuten nachdem sie das Dessert serviert hatte, rief Gavin von der Durchreiche nach ihr. Sie griff nach dem Teller mit dem heißen Hackbraten und stellte ihn vor Mitch, der mit einem Lächeln die Hand nach der Gabel ausstreckte, das mehr ausdrückte als bloß ein höfliches Dankeschön.
    Paige ignorierte das leise Kribbeln, das dieses Lächeln in ihr auslöste. Stattdessen drehte sie sich um und setzte noch eine Kanne Kaffee auf. Normalerweise tat sie das so kurz vorm Schließen an einem Wochentag nicht mehr. Aber sie hatte nicht mehr genug zum Nachschenken und konnte auch nicht wissen, ob nicht doch der eine oder andere Gast noch ein Weilchen bleiben wollte und dafür bereit war, auf etwas Schlaf nach der soundsovielten Tasse Kaffee zu verzichten.
    Während die Maschine lief, zog Paige eine der viereckigen Plastikboxen unter dem Tresen hervor, in denen das Geschirr eingesammelt wurde, und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher