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Mama muss die Welt retten - wie Mütter vom Wickeltisch aus Karriere machen

Mama muss die Welt retten - wie Mütter vom Wickeltisch aus Karriere machen

Titel: Mama muss die Welt retten - wie Mütter vom Wickeltisch aus Karriere machen
Autoren: Aufbau
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mehr bei meinen Freundinnen gemeldet, von denen eine – meine beste – inzwischen ernsthaft beleidigt war. Es war, kurz gesagt, das nicht enden wollende Grauen.
    Und trotzdem: Sobald Maxime schlief und ich es schaffte, ihn eine halbe Stunde von mir zu lösen, schlich ich mich aus unserem Schlafzimmer an den Schreibtisch (oder auf meine Krankenhauspritsche), holte mir einen Kaffee und setzte mich an den Laptop. Und wenn es nur zwanzig Minuten waren, in denen ich mich richtig konzentrieren konnte, es war wie ein kleiner Befreiungsschlag von meinem tranigen Ich-ohne-Make-up-und-mit-Wuschelhaaren, ein Gruß an das Karriere-Girl, das ich einmal war, eine Rückmeldung an mich selbst: Mich gibt es noch. Zumindest bis zum nächsten »Wäääh« aus dem Babyphon oder aus dem Bett nebenan.
    Aus dieser Fokussierung entwickelte sich eine ganz besondere Energie.
    Je mehr Maxime meine Aufmerksamkeit forderte, weil er krank war oder sich in einer schwierigen Phase befand,desto anstrengender wurde es zwar zunächst für mich, umso intensiver nutzte ich jedoch die wenigen Minuten der Zeit, die ich hatte, für meine eigenen Projekte – selbst wenn sie nur einen Baby-Mittagsschlaf lang dauerte.
    Meine Freundin Lisa, die mit dreißig schon dreifache Mutter ist, hat eine ähnliche Erfahrung gemacht, auch wenn es bei ihr dafür einige Zeit brauchte. Deswegen will sie jungen Müttern Mut machen, ihnen sagen, dass sie das Gefühl der Überforderung kennt, wenn das Baby die ersten sechs Monate schreit – ein Fulltime-Job, der einfach kein Wochenende bereithält. Nach der Geburt ihrer Zwillinge habe sie jedoch festgestellt, dass sie noch etwas anderes vom Leben erwarte und auch Anerkennung für ihr Schaffen brauche, sie sich diese aber woanders herholen müsse als von den Kindern, die selbst nicht danke sagten. Erst als die Zwillinge zum ersten Mal zwei Wochen am Stück jede Nacht durchschliefen, etwa zweieinhalb Jahre nach ihrer Geburt, da hatte sie plötzlich diese erleuchtende Energie gespürt und den Willen, etwas Eigenes zu machen: »Ich hätte Bäume ausreißen oder eine Party schmeißen oder ein Buch schreiben können und ich entschied mich für Letzteres …«
    Auch Isa ging es übrigens so: »Gustav hat sich gerade vollgekotzt und Friedrich eine Mittelohrentzündung. Ja, und heute Abend ist dieses Ladies-Dinner für Bloggerinnen, bei dem ich mich mal blicken lassen muss. Ich kann es kaum erwarten, dass der Babysitter kommt«, ratterte sie einmal am Telefon runter.
    Und ich denke, dass es genau das ist, was wir Mädels und Mamas so brauchen: ein bisschen Wahnsinn, ein bisschen Alltag, aber auch ein bisschen Glamour.

Checkliste: Fünf Fragen, die sich jede Selfmade-Mama stellen muss, bevor sie richtig loslegt
    Brenne ich für meine Idee?
    Will ich sie wirklich umsetzen, selbst, wenn das noch weniger Zeit für mich selbst bedeutet? Mal in Ruhe eine Beautysession im Bad einlegen, gemütlich eine DVD gucken oder weggehen sind dann seltener möglich, weil Mama natürlich die Geduld und Muße für ihr Projekt braucht.
    Und nochmal: Brenne ich eigentlich wirklich?
    Habe ich so viel Lust auf meine Idee, dass ich zu meinen Freunden Sätze wie »sorry, heute Abend geht’s nicht, ich hab noch zu viel zu tun« sagen werde? Oder dass ich es über mich bringe, meinen Liebsten rauszuschmeißen mit den Worten »ich kann jetzt gerade nicht reden und die nächste Stunde auch nicht, ich muss mich konzentrieren«?
    Habe ich die nötigen Ressourcen?
    Das gilt für alles: Kraft, Ausdauer, Gesundheit, Nerven. Am besten kommt noch ein kleiner Notgroschen hinzu, weil er vieles erleichtert, zum Beispiel Taxifahrten, Babysitter, mal eben unterwegs kaufen, was man natürlich gerade heute vergessen hat. Das muss aber nicht sein. Sicher ist jedoch, dass man sich nicht schon gesundheitlich geschwächt, mit den Nerven am Ende oder in einer blöden persönlichen Phase daran setzen sollte, seine Ideen und Träume zu verwirklichen. In diesem Fall sollte man lieber ein paar Monate verstreichen lassen, etwa darauf warten, dass das Baby nur noch zweimal statt zehnmal pro Nacht aufwacht – und sofort hat man wieder mehr Energie. So ergab zum Beispiel eine Umfrage des Emnid-Instituts unter über tausend Müttern, dass sich 25 Prozent von ihnen ausgebrannt und überfordert fühlen. Und dazu sollte bitte keine zählen, die sich gleich nach Lektüre dieses Buchs an ihren Businessplan setzen will!
    Macht mein Kind das mit?
    Das ist eigentlich die wichtigste Frage. Kommt
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