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Malloreon 2 - König der Murgos

Titel: Malloreon 2 - König der Murgos
Autoren: David Eddings
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Rast?«
    »Brek«, antwortete der Sergeant, »ich würde schrecklich gern einmal einen Tag erleben, an dem du nicht ständig irgendeinen Grund findest zu jammern!«
    »Du hast kein Recht, so zu mir zu reden!« begehrte Brek auf. »Ich führe alle Befehle aus, oder vielleicht nicht?«
    »Aber du beschwerst dich andauernd, Brek! Es hängt mir so zum Hals heraus, daß du an allem was wir tun, etwas auszusetzen hast. Wenn du noch mal deinen Mund aufmachst, schlage ich dir die Zähne ein!«
    »Ich werde dem Hauptmann melden, daß du mir gerade gedroht hast! Du weißt, was er über das Schlagen von Untergebenen gesagt hat!«
    »Wie willst du dich verständlich machen, Brek?« fragte der Sergeant vielsagend. »Ohne Zähne wird es nicht viel mehr als ein Murmeln. So, tränk jetzt dein Pferd, und halt's Maul!«
    Ein Reiter mit eisengrauem Haar und strengem Gesicht kam die Klamm hochgaloppiert. »Irgendeine Spur?« fragte er barsch.
    Der Sergeant salutierte. »Nicht die geringste, Herr Hauptmann«, meldete er.
    Der Offizier schaute sich um. »Habt ihr in dem Dickicht nachgesehen?« Er deutete auf das Gestrüpp, hinter dem Garion und die anderen sich versteckt hatten.
    »Das wollten wir soeben, Herr Hauptmann«, antwortete der Sergeant. »Es ist jedoch keine Fährte zu sehen.«
    »Fährten können verwischt werden. Laßt Eure Männer nachsehen.«
    »Jawohl, Herr Hauptmann.«
    Als die Soldaten zu dem Dorngestrüpp ritten, saß der Offizier ab und führte sein Pferd zum Tränken an den Teich.
    »Hat der Herr General irgend etwas gesagt, weshalb diese Leute gefangengenommen werden sollen?« fragte der Sergeant, der ebenfalls absaß.
    »Nichts, was Euch angeht, Sergeant.«
    Die Soldaten ritten um das Dickicht herum und taten zumindest so, als blickten sie durch die Dornbüsche hindurch.
    »Befehlt ihnen abzusitzen, Sergeant«, sagte der Hauptmann verärgert. »Ich will, daß dieses Dickicht gründlich durchsucht wird. Der Weißhaarige im Dorf sagte, daß die Gesuchten sich in diesem Teil des Waldes verstecken.«
    Garion unterdrückte eine Verwünschung. »Vard!« flüsterte er Silk zu. »Er hat ihnen genau gesagt, wo wir zu finden sein würden.«
    »Hat ganz den Anschein!«, wisperte Silk grimmig zurück. »Ziehen wir uns ein bißchen weiter ins Dickicht zurück. Diese Soldaten werden die Sache jetzt etwas gewissenhafter angehen.«
    »Das sind lauter Dornbüsche, Herr Hauptmann!« rief Brek. »Da können wir nicht hinein!«
    »Benutzt eure Speere!« befahl der Hauptmann. »Stochert herum und seht, ob ihr jemanden aufscheucht.«
    Die malloreanischen Soldaten lösten ihre Speere von den Sattelgurten und begannen, damit ins Dickicht zu stechen.
    »Bleib liegen«, flüsterte Silk.
    Garion drückte sich fest auf den Boden und zuckte zusammen, als sich eine beachtliche Zahl Dornen in seinen Schenkel bohrte.
    »Das ist durch und durch Gestrüpp, Herr Hauptmann!«, meldete Brek nach mehreren Sekunden des Stocherns. »Niemand könnte sich darin verstecken – nicht mit Pferden.«
    »Also gut, sitzt wieder auf und kommt zurück. Wir durchsuchen die nächste Schlucht.«
    Garion stieß lautlos den Atem aus, den er angehalten hatte. »Das war knapp!« hauchte er.
    »Zu knapp«, antwortete Silk. »Ich glaube, ich werde ein ernstes Wort mit Vard darüber reden.«
    »Warum hat er uns verraten?«
    »Das ist etwas, worüber ich mit ihm reden werde!«
    Als die Soldaten den Teich erreichten, schwang sich der Hauptmann wieder auf sein Pferd. »Sammelt Eure Männer, Sergeant, dann reiten wir weiter.«
    Da schimmerte die Luft vor ihm plötzlich auf eigenartige Weise, und Cyradis, in ihrem Kapuzenumhang vermummt, erschien.
    Das erschrockene Pferd des Offiziers bäumte sich auf, und der Hauptmann hatte seine Mühe, sich im Sattel zu halten. »Toraks Zähne!« fluchte er. »Wo kommt Ihr her?«
    »Das ist unwichtig«, antwortete sie. »Ich bin hier, um Euch bei Eurer Suche zu helfen.«
    »Habt acht, Herr Hauptmann!« rief Brek warnend. »Das ist eine dieser dalasischen Hexen. Sie wird einen Fluch auf Euch legen, wenn Ihr nicht aufpaßt!«
    »Maul halten, Brek!« schnaubte der Sergeant.
    »Erklärt mir das, Weib!« sagte der Hauptmann gebieterisch. »Was habt Ihr mit Euren Worten gemeint?«
    Cyradis drehte sich um, bis sie das Dornendickicht vor den Augen hatte. Sie hob die Hand und deutete. »Jene, die Ihr sucht, haben sich dort versteckt«, sagte sie.
    Irgendwo hinter Garion holte Ce'Nedra erschrocken Luft.
    »Wir haben dort soeben alles genau durchsucht!«
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