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Malloreon 2 - König der Murgos

Titel: Malloreon 2 - König der Murgos
Autoren: David Eddings
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Bergkamm erreicht, der das Rückgrat der Insel bildete. Das Land wurde zusehends zerklüfteter, bewaldete Schluchten und Klammen durchschnitten den Wald.
    »Ich hasse Bergland«, klagte Sadi. Er blickte auf eine Felswand, die aus den Bäumen ragte. »Zerklüftetes Terrain zwingt immer zu Umwegen!«
    »Nicht nur uns, sondern auch die Malloreaner«, tröstete ihn Silk.
    »Das stimmt wahrscheinlich«, gab Sadi zu. »Trotzdem mag ich Berg-und-Tal-Land nicht. Irgendwie finde ich es unnatürlich. Ich ziehe jederzeit hübsches, flaches Sumpfland vor.«
    »Ich werde mir mal die Klamm dort näher ansehen«, sagte Durnik. »Die Sonne wird bald untergehen, und wir brauchen ein sicheres Fleckchen für die Nacht.« Er ritt zu einem schmalen Zugang und durch den Wildbach, der ihn sich gebahnt hatte, und verschwand bachauf.
    »Wie weit sind wir heute wohl gekommen?« fragte Sammet.
    »Etwas über zwanzig Meilen«, meinte Belgarath. »Wir müßten jetzt tief genug im Wald sein, um nicht entdeckt zu werden – außer die Malloreaner sind in diesem Fall gründlich.«
    »Und wenn die Seherin, der wir begegneten, uns nicht an sie verraten hat«, fügte Sammet hinzu.
    »Weshalb mißtraust du diesen Leuten so?« fragte Ce'Nedra.
    »Ich weiß es selbst nicht so recht«, gestand das blonde Mädchen. »Aber jedesmal, wenn jemand von ihnen uns in die eine oder andere Richtung weist, habe ich ein ungutes Gefühl. Wenn sie doch angeblich so neutral sind, warum sind sie dann so eifrig bemüht, uns zu helfen?«
    »Das kommt von ihrer Ausbildung auf der Akademie, Ce'Nedra«, erläuterte Silk ungefragt. »Einer der Hauptkurse dort ist Skepsis.«
    »Traust du ihr denn, Kheldar?« fragte Sammet betont.
    »Natürlich nicht. Aber ich war ja ebenfalls auf der Akademie!«
    Durnik kehrte mit zufriedener Miene zurück. »Es ist ein gutes Fleckchen«, sagte er. »Geschützt und nicht so leicht zu entdecken.«
    »Sehen wir es uns an«, schlug Belgarath vor.
    Den rauschenden Bach entlang folgten sie dem Schmied die Klamm hoch, die nach ein paar hundert Metern scharf nach links bog. Ein Stück weiter wand sie sich nach rechts zurück und öffnete sich zu einer bewaldeten Mulde. Der Bach brauste hier einen steilen Kalksteinfelsen herab und schäumte als kleiner Wasserfall in einen Teich am oberen Ende der Mulde.
    »Sehr schön, Durnik«, lobte Polgara ihren Mann. »Und dieser Teich war nicht wirklich der Grund, daß du dich für diesen Lagerplatz entschieden hast?«
    »Nun…«
    Sie lachte herzlich, dann lehnte sie sich zu ihm hinüber und küßte ihn rasch. »Ist schon gut, Durnik. Aber zuerst brauchen wir unser Nachtlager. Dann kannst du nachsehen, ob Fische im Teich sind.«
    »Oh, es sind welche drin«, versicherte er ihr. »Ich habe einen springen sehen.« Er zögerte. »Ich meine, es ist mir zufällig aufgefallen, als ich daran vorbeikam.«
    »Natürlich, Liebes.«
    Er senkte leicht den Kopf wie ein ertappter kleiner Junge, aber Garion entging das flüchtige Lächeln nicht, das über des Schmieds Lippen zog. Es war fast ein Schock, als ihm bewußt wurde, daß sein einfacher, alter Freund viel listiger war, als es gewöhnlich den Anschein hatte. Da Polgara sich freute, wenn sie ihn bei solchen Ausreden ertappte, sorgte Durnik manchmal dafür, daß sie es auch wirklich tat – nur, weil sie solchen Spaß daran hatte.
    Sie schlugen die Zelte unter den Bäumen auf, in unmittelbarer Nähe des Teichufers. Wie üblich war es Garions und Erionds Aufgabe, Brennholz zu beschaffen, während Durnik und Toth die Zelte aufbauten. Und ebenfalls wie üblich verschwanden Silk und Belgarath, bis die ganze Arbeit getan war. Sadi plauderte mit Sammet und Ce'Nedra, und seine Altstimme klang fast so mädchenhaft wie die Stimmen der beiden.
    Als Polgara sich an die Vorbereitungen für das Abendessen machte, schaute sich Durnik kritisch um. »Das wär's wohl, oder?«
    »Ja, Liebes«, bestätigte Polgara.
    »Brauchst du noch irgendwas?«
    »Nein, Liebes.«
    »Nun, dann könnte ich eigentlich…« Er blickte zum Teich.
    »Geh nur, Durnik. Aber komm zurück, sobald das Essen fertig ist.«
    »Hast du Lust, Toth?« wandte sich Durnik an seinen Freund.
    Als der Abend ihre verborgene Mulde in Dunkelheit hüllte, und die Sterne am samtigen Himmel zu glitzern begannen, sammelten sie sich um das Feuer und genossen ihr Abendmahl, das aus nur leicht gegrilltem Lamm, gedünstetem Gemüse und dunklem Brot bestand – alles aus den Vorräten, die Vard ihnen aufgedrängt hatte, ehe sie das
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