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Mallorca Schattengeschichten

Mallorca Schattengeschichten

Titel: Mallorca Schattengeschichten
Autoren: Alex Conrad , Elke Becker
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Martin Schneider verschwörerisch zu.
    »Martin, traust du dir das zu?«, fragte Jesús Colón. Martin nickte begeistert. »Gut. Trotzdem möchte ich dir Diego Torres vorstellen«, meinte er mit einem Blick in Cristinas Richtung.
    Cristina stand auf und folgte ihrem Chef in dessen Büro, wo Diego Torres ein wenig großspurig im Sessel hockte und eine Zigarre paffte.
    »Diego, das hier ist meine Assistentin Cristina Díaz. Leider ist sie heute geschäftlich verhindert, aber sie begleitet uns sicher gern ein andermal.«
    Diego Torres legte seine Zigarre in den Aschenbecher, bevor er Cristina die Hand reichte. »Sehr angenehm«, schnurrte er und lächelte Cristina freundlich an.
    »Gleichfalls. Es freut mich sehr, Sie kennen zu lernen.« Der Mann kam ihr bekannt vor. »Sollte ich Ihnen helfen können, dann lassen Sie es mich bitte wissen.«
    »Das ist sehr nett von Ihnen, Cristina. Ich darf Sie doch Cristina nennen, oder?«
    »Natürlich, Señor Torres.«
    »Nennen Sie mich bitte Diego. Señor Torres klingt so förmlich. Da fühle ich mich gleich zwanzig Jahre älter.«
    Cristina lachte. Seine charmante Art gefiel ihr. Wäre er besagte zwanzig Jahre jünger gewesen, hätte sie sich vielleicht doch noch diesem Essen angeschlossen.
    »Wir machen uns besser auf den Weg, sonst sind die besten Tische besetzt«, schaltete sich ihr Chef ein und begleitete Diego Torres aus seinem Büro, wo Martin Schneider ungeduldig auf sie wartete.
    Cristina blickte ihnen nach und überlegte kurz, ob sie Diego Torres früher schon mal begegnet war. Sie musste sich täuschen. Sie verwarf den Gedanken und machte sich an die Arbeit.

3. Kapitel
     
    Célia Crespo blickte aus dem Fenster und wollte ihren Augen nicht trauen. Vor dem Haus ihrer Nachbarin und Freundin seit Kindheitstagen parkte ein Krankenwagen. Sie zog sich ihre Jacke an und eilte aus dem Haus.
    Als sie das Grundstück ihrer Nachbarin Carmen Gómez erreichte, fuhr der Wagen schon vom Hof. Célia hastete die Einfahrt hoch. Enrique Zapatero blickte gemeinsam mitMaría Sastre dem Wagen nach. Die Haushälterin hatte Tränen in den Augen.
    »Was ist passiert?«, fragte Célia.
    »Doña Célia, Doña Carmen ist tot!«, schluchzte die Haushälterin und brach erneut in Tränen aus.
    Célia blickte ungläubig von María zu Doktor Zapatero, den sie seit vielen Jahren kannte. »Ist das wahr?«, fragte sie ihn mit zitternder Stimme.
    Enrique Zapatero schluckte trocken. »Ja, das ist es. Doña Carmen ist friedlich im Schlaf für immer von uns gegangen. Es tut mir sehr leid.«
    Die alte Dame machte eine Pause und ihr Blick ging ins Leere. »Ich wollte gestern Abend zu ihr. María sagte, Carmen sei schon schlafen gegangen, weil sie sich nicht wohl fühlte.« Sie nestelte in ihrer Jackentasche und zog ein Papiertaschentuch heraus. Célia putzte sich die Nase und sackte betroffen in sich zusammen. »Ich kann nicht glauben, dass sie tot ist. Sie war doch immer putzmunter und nie krank.« Ihr Blick wanderte von María zu Enrique, der betreten wegsah.
    María setzte sich auf eine Gartenbank, die unter einem peruanischen Pfefferbaum stand. Niedergeschlagen nahm Célia neben ihr Platz. »Wo bringen sie Carmen hin? Ich möchte sie ein letztes Mal sehen.«
    Der Arzt wischte sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn. »Das Bestattungsunternehmen Último Descanso kümmert sich um alles. María teilte mir mit, dass Doña Carmen keine Angehörigen mehr hat. Ich wusste nicht, wen ich hätte informieren sollen. Da Sie offenbar gut mit Doña Carmen befreundet waren, wissen Sie vielleicht, wo sie beerdigt werden will. Vielleicht steht das auch in ihrem Testament. In ihrem Alter hat sie bestimmt eines bei ihrem Anwalt hinterlegt.«
    Dr. Zapatero ging auf die Holzbank zu und drückte Célia Crespo die Visitenkarte des Unternehmens in die Hand. »Mein aufrichtiges Beileid. Wenn Sie mich nun entschuldigen. Ich muss noch zu einem Patienten.«
    »Danke, Doktor. Ich werde mich um alles kümmern.«
    Der Arzt entfernte sich. Célia blieb reglos neben der Haushälterin sitzen. María wirkte verzweifelt. »Dios mío, die arme Doña Carmen. Was soll nun aus meinem Bruder und mir werden? Sie wissen bestimmt, dass Gabriel etwas zurückgeblieben ist, oder? Selbst, wenn ich wieder eine Arbeit finde, ihn stellt bestimmt niemand ein.«
    Célia nahm Marías Hand und drückte sie. »Machen Sie sich keine Sorgen. Es findet sich schon eine Lösung.«

4. Kapitel
     
    Nachdem Cristina den Tagesbericht abgeschlossen hatte,
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