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Malice - Du entkommst ihm nicht

Malice - Du entkommst ihm nicht

Titel: Malice - Du entkommst ihm nicht
Autoren: Ravensburger
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könntest, wäre da s …«
    »Ich schwöre Ihnen, M r Blake, dass ich alles versucht habe, um mich zu erinnern. Aber es ist zwecklos. Da ist einfac h … nichts.«
    Greg sah am Boden zerstört aus. Er bückte sich und setzte den Kater in der Diele ab.
    »Möchtest du vielleicht kurz nach oben in ihr Zimmer?«, fragte er. »Vielleich t … würde dir das helfen, dich zu erinner n …«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass das etwas bringt, M r Blake.« Seth war die Situation so unangenehm, dass er sich am liebsten in Luft aufgelöst hätte. Es brach ihm fast das Herz, den Stiefvater seiner Freundin so verzweifelt zu sehen.
    »Bitte, Seth.« Gregs Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. »Kannst du es nicht wenigstens versuchen? Du würdest mir wirklich einen großen Gefallen tun.«
    Seth konnte ihm diese Bitte nicht abschlagen. »Okay«, sagte er schließlich. »Versuchen kann ich es natürlich.«
    Der Kater rannte vor ihnen die Treppe hinauf. Seth runzelte die Stirn, als Marlowe an ihm vorbeilief, und versuchte den absurden Gedanken zu verdrängen, dass der Kater versucht haben könnte, ihn hierherzuführen. Greg blieb unten und zog sich diskret in die Küche zurück. Vielleicht hoffte er, dass Seth eine Art Eingebung haben würde, wenn er ihn in Ruhe ließ.
    Seth drückte die Tür auf und trat ins Zimmer. Alles war noch genau so, wie Kady es zurückgelassen hatte, mit dem einzigen Unterschied, dass es vielleicht ein bisschen aufgeräumter war als sonst. Ohne Kady wirkte das Zimmer kalt und leer.
    Marlowe miaute und als Seth sich umdrehte, sah er, dass der Kater im Regal saß.
    »Oh Mann«, stöhnte er. »Weißt du, dass du eine totale Nerven…« Aber er beendete den Satz nicht. Sein Blick war auf ein kleines Kunstobjekt gefallen, das im Bücherregal stan d – der komische Briefbeschwerer, den Kady aus San Francisco mitgebracht hatte.
    War es San Francisco gewesen? Plötzlich war er sich nicht mehr sicher. Aber wo hätte sie ihn sonst herhaben sollen?
    Wie ferngesteuert ging er auf das Regal zu, nahm das Ding aus dem Fach und betrachtete das widerliche graue Seeungeheuer, das ein aus weißem, halb durchsichtigem Stein gemeißeltes Ei in seinen Fangarmen hielt.
    Irgendetwas nagte an ihm. Eine Stimme im hintersten Winkel seines Kopfes, die schon seit Wochen leise flüsterte, schien plötzlich lauter zu werden.
    Ich habe deinem Unterbewusstsein einen posthypnotischen Befehl gegeben. Sobald du den Auslöser findest, kommen die Erinnerungen wieder zurück.
    Wo kam dieser Satz plötzlich her, und wieso kam er ihm so vertraut vor? War es vielleicht ein Zitat aus einem Film? Und warum hatte er plötzlich diese merkwürdige Buchstaben- und Ziffernfolge im Kopf? War das ein Autokennzeichen? Wieso hatte er sich dieses Kennzeichen gemerkt?
    Ich werde dich finden. Das verspreche ich.
    Das hatte er selbst gesagt! Er erinnerte sich genau daran, es gesagt zu haben! Aber wann? Und zu wem?
    Marlowe beobachtete ihn aufmerksam von seinem Platz auf dem Bücherregal aus, aber Seth konnte seinen Blick nicht von dem kleinen Objekt losreißen. Von dem Ei, das der Krake hielt, ging ein merkwürdiges Flimmern aus, so als wäre in seinem Inneren der Glühfaden einer Glühbirne eingeschlossen, ein dünner Lichtwurm, der sich wand und zuckte.
    Und dann begann das Ei zu leuchten. Erst ganz schwach, dann immer heller, warf es einen Lichtschein wie eine Kerzenflamme auf sein erstauntes Gesicht.
    »Ich werde dich finden«, flüsterte Seth. »Das verspreche ich.«



Autoreninformation

    Chris Wooding , 1977 in Leicester geboren, veröffentlichte sein erstes Buch mit neunzehn Jahren. Er studierte Englische Literatur an der Universität von Sheffield und hat bereits mehrere Fantasyromane geschrieben. Heute lebt er in London.
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