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Malice - Du entkommst ihm nicht

Malice - Du entkommst ihm nicht

Titel: Malice - Du entkommst ihm nicht
Autoren: Ravensburger
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gehört, dass diese Frau irgendwas mit dir gemacht hat. Willst du denn gar nicht wissen, was?«
    »Klar will ich das wissen«, sagte Seth. »Aber wir können nun mal nur eine Frage stellen, und Tall Jake ist derjenige, der an allem schuld ist. Das Wichtigste ist jetzt erst mal, ihn auszuschalten.«
    Kady schnaubte und verschränkte beleidigt die Arme. »Mach doch, was du willst.«
    Seth sah Justin an. »Bist du dir sicher, dass du nicht doch lieber die Leute von Havoc finden willst?«
    »Die finde ich schon irgendwie«, sagte sein Freund. »Aber ich hab Zeit. Vielleicht gucke ich mich ein bisschen in Malice um und versuche so, was rauszufinden.« Er nickte in Skarlas Richtung. »Ich meine, wer weiß, wann wir das nächste Mal ’ne Chance bekommen, mit so jemandem zu reden. Du brauchst die Antwort auf deine Frage dringender als ich. Na los, frag sie wegen Tall Jake. Das ist von mir aus schon okay.«
    Seth holte tief Luft, um sich überschwänglich bei Justin zu bedanken, aber der hob abwehrend die Hände.
    »Jetzt mach bloß keine große Sache daraus.«
    Seth nickte. »Danke.«
    »Gern geschehen.«
    Seth drehte sich wieder zu Skarla um. »Okay, wie können wir Tall Jake besiegen?«
    Skarla legte ihre knorrigen Wurzelfinger auf die Kristallkugel. »Bist du dir ganz sicher, dass das eure Frage ist?«
    »Das ist unsere Frage.«
    »Also gut.« Skarla schloss die Augen.
    Im Inneren der Kugel braute sich wieder ein heftiger Sturm zusammen und schwoll an, bis die quellenden Wolken das ganze Glas ausfüllten. Justin, Seth und Kady beobachteten das Schauspiel beklommen.
    Justin öffnete den Mund: »Glaubt ihr, sie is t …?«
    Findet den Shard , ertönte plötzlich eine donnernde Stimme, die aus allen Richtungen gleichzeitig zu kommen schien und die Gläser auf den Regalbrettern in der Nische zum Klirren brachte. Sie zuckten zusammen. Tatyana wachte auf und hob mit einem fragenden Maunzen den Kopf.
    Seth hörte ein gewaltiges Dröhnen und Rauschen. Wellen, die gegen Felsen brandeten. Salzige Gischt benetzte sein Gesicht. Ein kalter Wind zerrte an seiner Kleidung und an seinen Haaren.
    Tall Jake hat Feinde , sagte die Stimme. Sie war abgrundtief und grollte, als würden gewaltige Felsen aneinanderreiben. Sie klang wie die Stimme eines Erdbebens. Sein größter Feind ist der Shard. Tall Jake trägt die Narben ihres letzten Kampfes im Gesicht.
    Und jetzt sahen sie es. Sie standen an einem zerklüfteten Küstenstreifen und unter den schwarzen Wolkenfetzen, die über sie hinwegrasten, war der Tag so dunkel wie die Nacht. Ein schrecklicher Sturm tobte am Himmel und krachende Donnerschläge hallten von einem Ende des Horizonts zum anderen. Dunkle Wellen brandeten gegen Felsbrocken und schleuderten Geysire weißer Gischt hoch in die Luft.
    Aber in der Ferne, dort, wo nur eine hauchdünne Linie das Meer vom Himmel trennte, wütete noch ein anderer Sturm. Fremdartige Blitze zuckten über das Wasser, Explosionen aus Farbe und Licht. Ein gewaltiges, sehniges Geschöpf schwamm in den Himmel hinein, etwas glühte auf, ein gleißend heller Lichtstreifen schillerte in der Ferne. Plötzlich tauchte ein riesenhaftes Wesen vom Grund der See auf, umschlang den Lichtstrahl mit seinen dunklen Tentakeln, stürzte ins Wasser zurück und zerrte ihn mit sich in die Tiefe hinab.
    Die Schlacht dauerte sehr, sehr lange, aber zuletzt wurde der Shard von einem Seeungeheuer, das in Tall Jakes Diensten stand, ins Meer hinuntergezogen. Als der Shard spürte, dass er geschlagen war, nutzte er den letzten Rest seiner Kraft, um sich und seinen Gegner in ein kleines steinernes Objekt zu verwandeln, klein genug, um von seinem Feind übersehen zu werden. Der Shard zog sich in einen Kokon zurück und wartet dort seitdem auf seine Wiedergeburt, die kommen wird, wenn die Zeit reif dafür ist.
    Es folgte eine Explosion von Bildern, die wie im Zeitraffer vor ihrem geistigen Auge abliefen.
    Das Objekt liegt von der eisigen, alles erstickenden Kälte des Ozeans erdrückt im sandigen Meeresgrund. Tief in seinem Inneren flackert schwach ein Licht.
    Von diesem Licht angelockt, stößt ein riesiger Fisch hinab und verschlingt es.
    Er wird in einem Netz gefangen und von fischartigen Geschöpfen an Bord ihres Bootes gezogen.
    Der Fisch hängt im Hafen an einem Haken und wird mit einem Messer aufgeschlitzt. Zusammen mit dem glitschigen Knäuel seiner Gedärme rutscht auch das Objekt heraus.
    Ein belebter Marktplatz, nur wenige der Händler und Kunden sind Menschen. Das Objekt
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