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Malcolm, Prince of Bannister: Das Geheimnis einer wahren Liebe/Die Rache des Magiers/Der Sieg der Liebe (German Edition)

Malcolm, Prince of Bannister: Das Geheimnis einer wahren Liebe/Die Rache des Magiers/Der Sieg der Liebe (German Edition)

Titel: Malcolm, Prince of Bannister: Das Geheimnis einer wahren Liebe/Die Rache des Magiers/Der Sieg der Liebe (German Edition)
Autoren: Elke Edith
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der anderen Welt nicht.“
    Wie eine Schlafwandlerin folgt die Prinzessin der Alten, lässt sich von ihr wieder in den Saal ziehen und bereitet sich auf Melissas Geheiß hin ein Lager neben ihrem Bruder. Natürlich weiß sie, wie gefährlich das ist, was sie vorhat. Sie kann ihr eigenes Glück, ja sogar ihr eigenes Leben verlieren, und trotzdem ist sie fest entschlossen, es zu tun!
    Fast eine Stunde vergeht, bis Melissa endlich einen Trank gemixt hat, wie sie es zuvor selbst noch nicht getan hat. Überaus vorsichtig hat sie jede Zutat, jede kleine Menge genau bedacht und gemischt und in einen Kelch gefüllt, den sie nun Saphira reicht.
    „Trinkt ihn aus, mein Kind. Er wird Eurem Geist helfen, auf Wanderschaft zu gehen. Doch ich warne Euch noch einmal eindringlich! Jonathan wird wahrscheinlich nicht freiwillig mitkommen, dafür gefällt es ihm in dieser anderen Welt zu gut, weil der Dämon ihn nur das sehen lässt, was er sehen soll. – Ihr hingegen könntet Dinge sehen, die Euch tief erschrecken und Euch erschüttern werden. Darauf müsst Ihr gefasst sein, mein Kind.“
    „Mein Entschluss steht fest, Melissa. Ich könnte Sarah sonst nicht mehr in die Augen sehen, wenn ich es nicht wenigstens versucht hätte.“
    Nach diesen Worten wendet sie sich noch einmal ihrem geliebten Michael zu und haucht dem Schlafenden einen Kuss auf die noch immer blassen Lippen, erst dann nimmt sie den ihr dargebotenen Becher, setzt ihn an die Lippen, zögert nur noch eine Sekunde und trinkt dann in langen Zügen alles aus, lässt auch noch den letzten Tropfen des eigentlich geschmacklosen Trankes in ihren Mund rinnen. Melissa nimmt ihr den Becher ab und weist auf das Lager neben ihrem Bruder.
    „Legt Euch hier hin und haltet seine Hand ganz fest. Diese Verbindung wird Euch zu ihm führen.“
    Als Saphira sich niederlegt, mit der rechten Hand die kraftlose Linke ihres Bruders haltend, spürt sie bereits eine bleierne Schwere in ihren Gliedern. Die Droge, die Melissa aus ihren Kräutern gewonnen hat, beginnt bereits zu wirken.
    „Ganz ruhig, mein Kind“, hört sie Melissas vertraute Stimme, die leise auf sie einspricht. „Lasst Euch einfach fallen. Denkt nur an Jonathan und daran, dass Ihr ihn sehen wollt.“
    Saphiras Augenlider haben sich geschlossen, ganz ruhig liegt sie neben ihrem Bruder, scheint zu schlafen, doch dem ist nicht so. Alles, was sie sieht und hört, glaubt sie wirklich zu erleben.
    „Wo seid Ihr jetzt, Saphira? – Beschreibt mir den Ort“, begleitet sie Melissas Stimme in diese andere, ihr unbekannte Welt.
    Zuerst antwortet sie nicht, aber dann erklärt sie mit leiser Stimme: „Hier ist es dunkel, dunkel und kalt. Ich sehe kein Ende und keinen Anfang. Hier ist einfach nichts!“
    Verzweiflung scheint aus ihren Worten zu klingen.
    „Nur ruhig, Saphira. Seht Euch den Boden an. Könnt Ihr dort laufen?“
    „Hm … ja, das ist Felsen.“
    „Gut, dann geht einfach weiter. Wo ist Jonathan?“
    „Ich weiß es nicht!“
    Mehrere Minuten vergehen, in denen die Prinzessin nur hin und wieder den Kopf wendet, während ihr Geist immer tiefer in diese ferne und so fremde Welt eintaucht. Dann schreit sie plötzlich auf, dass sogar die Heilerin erschrickt.
    „Jonathan!“
    „Ihr seht ihn?“
    „Ja, ja doch! Da ist er, da vorn!“
    Aufregung scheint sie ergriffen zu haben und dann plötzlich wieder Verzweiflung, die deutlich aus ihrer Stimme spricht.
    „Nein, er … er hört mich nicht!“
    „Wo ist Jonathan?“
    „Weit vor mir! Aber er ist es! Ganz sicher!“
    „Dann geht zu ihm, Saphira! – Ihr macht das sehr gut.“
    Die ruhige Stimme der alten Frau begleitet sie, scheint ihr Schutz und Trost zu geben in einer Welt, die ihr anscheinend nichts anderes als Hoffnungslosigkeit zu bieten hat.
    „Vor mir leuchtet es grünlich“, spricht Saphira von selbst weiter. „Ich … ich glaube, ich muss da hin!“
    „Ist Jonathan dort?“
    „Ja, er steht in dem Leuchten. – Ich … ich muss zu diesem Licht!“
    Unwiderstehlich scheint ihr Geist von diesem Leuchten, wie sie es nennt, angezogen zu werden.
    Wahrscheinlich nähert sie sich sogar dem Refugium des Dämons. Jetzt kann es für Saphira gefährlich werden, das weiß Melissa nur zu genau. Deshalb ist sie auch still, versucht erst gar nicht, sie zu leiten.
    Dann spürt Melissa eine Bewegung neben sich, schaut erschrocken auf und erkennt Michael, der sich zu ihr geschleppt hat, dann jedoch erschöpft zusammensackt.
    „Was tut Ihr da?“, fragt er erstaunt.
    Eilig legt
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