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Make Love: Ein Aufklärungsbuch (German Edition)

Make Love: Ein Aufklärungsbuch (German Edition)

Titel: Make Love: Ein Aufklärungsbuch (German Edition)
Autoren: Ann-Marlene Henning , Tina Bremer-Olszewski
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passieren? Willst du es romantisch oder lieber wild? Es kann eine Zeit lang dauern, bis du herausgefunden hast, wie du es gerne hättest. Irgendwann heißt es: erste kleine Gespräche miteinander führen.
    Aber wie beginnen? Manchmal ist es schwer, Dinge direkt anzusprechen. Hast du schon mal Sex gehabt? Wie war das? Und wie verhütest du? Vielleicht steht ein Termin beim Frauenarzt an . Meinst du, ich soll mal nach der Pille fragen? Herzklopfen gehört bei solchen Gesprächen dazu. Man tastet sich langsam vor ins Niemandsland. Weiß nicht, wie der andere reagiert. Schämt sich. Ärgert sich, weil man rot wird. Aber das Reden ist eine gute Übung. Denn Sex ist auch eine Art Dialog. Und wer das Gespräch darüber verweigert, der ist vielleicht einfach noch nicht so weit.
    Wenn sicher ist, dass beide Sex wollen, ist es am besten, nach und nach folgende Punkte zu klären: Wann wollen wir miteinander schlafen? Wie verhüten wir? Wer kümmert sich worum? Zum Beispiel: Sie geht zum Frauenarzt. Er besorgt Kondome. Wie und wo soll es passieren? Was wünscht sich jeder? Klärt das in Ruhe, bevor ihr euch ins Abenteuer stürzt.
    Liebeshormone Wenn wir verliebt sind, denken wir Tag und Nacht an den anderen, wollen immer bei ihm sein. Sind wir getrennt, tut unser Herz weh. Kein Wunder, denn die Hormone, die für unsere Gefühle zuständig sind, wirken wie Drogen. Unser unstillbares Verlangen nach dem anderen ist also tatsächlich vergleichbar mit einer Sucht.
    Das Hormon Dopamin ist ein Belohnungshormon. Wenn es ansteigt, und das tut es, wenn wir verliebt sind, dann fühlen wir uns unglaublich. Sind wir bei unserem Partner, steigt es noch mehr und wir schweben auf Wolken. Sind wir getrennt, spüren wir sogar körperliche Schmerzen. Deshalb machen wir verrückte, manchmal auch bescheuerte Dinge, wenn wir verliebt sind.
     
    HÖR AUF!
    Das Entdecken der Sexualität stellt also vieles auf den Kopf. Unsere Hormone lösen Gefühle aus, die uns ganz schön verwirren. Es ist ein bisschen so, als ob ein Gefühlsverstärker vorgeschaltet wäre. Alles intensiver, alles durcheinander, alles zu viel. Und als ob das noch nicht genug wäre: Bei Jungen und Mädchen kommen unterschiedliche Hormone ins Spiel. Das heißt: Jungen und Mädchen sind auch unterschiedlich drauf. Das macht die Verwirrung noch größer: Auf der einen Seite muss man erst mal mit seinen eigenen, neuen Gefühlen klarkommen. Auf der anderen Seite ist da das andere Geschlecht: eben noch super miteinander zurechtgekommen, plötzlich ganz fremd.
    Warum? Bei den Jungen erhöht sich der Testosteronspiegel. Sie haben 20 mal so viel davon wie Mädchen. Das macht ungeduldig, manchmal aggressiv und geil. Das Gute: Der Testosteronspiegel ist eigentlich immer auf dem gleichen Level, hormonell bedingte Stimmungsschwankungen bleibenJungen fast erspart.
    Bei den Mädchen ist es komplizierter: Sie bekommen es mit Östrogen und Progesteron zu tun. Diese beiden können die Laune erheblich beeinflussen. Die Produktion verläuft innerhalb ihres Zyklus (ungefähr 28 Tage) kurvenartig (siehe Kapitel » Hosen runter «). Deshalb haben Mädchen manchmal Stimmungsschwankungen. Das ist nervig für andere und auch für sie selbst. Mal beginnen sie beim Anblick kleiner Katzen vor Rührung zu weinen, mal sind sie ohne erkennbaren Grund extrem übellaunig. Das macht das Miteinander, insbesondere in der Beziehung, manchmal ganz schön schwierig. Auch beim Sex.
    Ein Beispiel: Gerade hat man sein erstes Mal fürs Wochenendegeplant. Er hat sich echt Mühe gegeben: das Bett ist frisch bezogen, Kerzen brennen. Dann beginnt das Vorspiel. Er steht unter Hochspannung. Sie ist gerade total sensibel, weil ihre Hormonkurve auf dem Weg nach unten ist. Er glaubt, dass alles super läuft. Doch dann sagt sie plötzlich: Es geht nicht. Hör auf. Er kann es nicht fassen, war doch alles besprochen. Und nun zickt sie rum. Vertraut sie ihm nicht? Er ist sauer und enttäuscht. Sie kann es nicht fassen. Wie kann er nur so unsensibel sein? Es geht hier doch um mehr als nur Sex. Sie ist traurig und enttäuscht.
    Das klingt nach Streit. Wer aber weiß, was beim anderen im Körper passiert, der kann viel verständnisvoller reagieren.
    Weil Jungen im wahrsten Sinne des Wortes unter Druck stehen, ist es für sie manchmal schwierig, mittendrin abzubrechen. Deshalb ist es gut, so früh wie möglich zu sagen, wenn man spürt: Ich will doch nicht . Jeder hat das Recht, zu jedem Zeitpunkt Nein zu sagen. Wenn es nicht geht, dann geht es
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