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Make Love: Ein Aufklärungsbuch (German Edition)

Make Love: Ein Aufklärungsbuch (German Edition)

Titel: Make Love: Ein Aufklärungsbuch (German Edition)
Autoren: Ann-Marlene Henning , Tina Bremer-Olszewski
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fließen durch den Körper wie Sonnenstrahlen an einem heißen Tag im Sommer.
    Der Mund ist leicht geöffnet, die Zunge schüchtern. Vielleicht hält man inne. Schaut sich an, lächelt. Nur um wieder die Augen zu schließen und die Lippen sich noch mal begegnen zu lassen. Beim Küssen beginnt ein Gespräch ohne Worte. Du machst etwas und der andere reagiert darauf. Viel näher können sich zwei Menschen nicht kommen: Die Berührung der Lippen hebt die körperliche Distanz endgültig auf. Für viele ist Küssen deswegen intimer als Sex. Kein Wunder, dass sich die Leute in Pornos selten richtig küssen oder wenn, nur in einer seltsam inszenierten Variante, kurz und gierig. Und kein Wunder, dass angeblich auch Prostituierte nichts davon halten. Denn Küssen verbindet Liebe und Sex. Der Kuss ist aber nicht nur eine Vorstufe für Sex, er kann auch ganz alleine für sich existieren. Nicht umsonst haben Küsse in Märchen magische Kraft. Im echten Leben wird nicht aus jedem Frosch ein Prinz, aber Küsse können verwandeln und das Feuer entfachen. Die Zeit des Küssens ist großartig. Genießt das. Auch wenn ihr schon lange miteinander schlaft, kostet ihn weiter aus: Den stundenlangen unbeschreiblichen Rauschzustand des Küssens.
    KUSS-KNIGGE
    Dos: Sich Zeit nehmen. Knabbern. Sich vortasten. Hinauszögern. Steigern. Sanft beißen.
    Don’ts: Die Zunge steif wie ein Brett. Ablecken. Zu nass. Den Propeller machen und wild mit der Zunge im Mund des anderen rotieren.
    Gaumenfreuden An einem Zungenkuss sind mindestens 29 Muskeln, davon 17 Zungenmuskeln, 9 mg Wasser, 0,18 mg organische Substanzen, 0,7 mg Fett, 0,45 mg Salz und Hunderte von Bakterien und Viren beteiligt.
    Umfragen zufolge würden 63 % der Frauen lieber auf Sex als auf Küssen verzichten. Bei den Männern sind es nur 33 %.
    Unsere Lippen zählen zu den sensibelsten Stellen unseres Körpers. Sie reagieren auf feinste Berührungen. Beim Küssen gehen Nervenimpulse direkt zu unseren Sexualorganen. Die Atemfrequenz steigt,der Puls rast, der Kreislauf kommt in Schwung. Wir geraten in Erregung.
    Voilà: Intensives Küssen stößt mehr biochemische Vorgänge im Körper an als Sex. Das Küssen stärkt unser Immunsystem. Denn der Austausch von Bakterien mobilisiert im Blut Abwehrzellen. Und durch die Ausschüttung von Adrenalin und Dopamin werden Schmerzen gedämmt und Stress abgebaut. Das Beste: Die Hormone Serotonin und Endorphin werden ebenfalls produziert und sorgen für berauschende Glücksgefühle. Wer oft küsst oder geküsst wird, soll deswegen bis zu fünf Jahre länger leben. Und wer das nicht glaubt, der kann sicher sein: Er hat auf jeden Fall tausendmal mehr Spaß als die, die es nicht machen.
    Kunde des Küssens Schon im vierten Monat nuckeln Embryos im Bauch ihrer Mutter am Finger. Und nach der Geburt geht es weiter: Denn durch das Saugen an der Brust bekommen Babys ihre Nahrung. Der Mund ist die wichtigste Kontaktstelle zwischen Säugling und Mutter.
    Man geht davon aus, dass sich das Küssen aus einem Fütterungs-ritual gebildet hat. Die Mutter kaut vor und gibt dem Kind das Essen direkt von ihrem Mund in den Mund des Kindes. Wie beim Saugen an der Brust löst dies ein Gefühl von Behagen und Sicherheit aus. Es gibt Völker, die dieses Kussfüttern noch heute praktizieren. Bei uns küsst man zur Begrüßung, zum Abschied, aus Zuneigung oder aufgrund eines Rituals, etwa vor dem Traualtar. Den Kuss als Zeichen von Zuneigung gibt es auch bei Tieren, bei Affen zum Beispiel, als Zeichen von Versöhnung oder als Friedensgeste. In einigen anderen Kulturen ist der Kuss vollkommen unüblich: In China und Japan und in großen Teilen Afrikas wird er als abstoßend empfunden. In Indien werden auch heute noch Filme verboten, weil darin küssende Liebespaare vorkommen.
     
    SCHAMLOS
    Gerade in der Anfangsphase einer Beziehung oder kurz nach dem Kennenlernen ist es nicht immer einfach, cool zu sein und seine Hemmungen abzulegen. Wenn es das erste Mal daran geht, dass langsam alle Hüllen fallen und man auf einmal splitterfasernackt vor jemandem steht, kann man schon mal nervös werden. Wie sehe ich bloß aus? Das simple Gefühl, nicht perfekt zu sein – das reicht schon, um vor der nackten Wahrheit oder besser der wahren Nacktheit eine Angst wie vorm Bungee-Sprung zu entwickeln.
    Blinde Kuh Mach doch mal Licht aus. Denn in der Dunkelheit lässt man sich manchmal besser fallen, weil die Konzentration ganz anders ist. Es lenkt ja nichts mehr ab. Die Sinne werden
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