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Make Love: Ein Aufklärungsbuch (German Edition)

Make Love: Ein Aufklärungsbuch (German Edition)

Titel: Make Love: Ein Aufklärungsbuch (German Edition)
Autoren: Ann-Marlene Henning , Tina Bremer-Olszewski
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Aspekte, die mit dem Empfinden zu tun haben. Wer lernt, mit dem Spiel von An- und Entspannung, Atmung, Tempo und Weite der Bewegungen umzugehen, wer auch mal variiert und kombiniert – der wird seine Erregung viel tiefer und großflächiger spüren. Die Lust kann den gesamten Körper einnehmen. Und ganz nebenbei ist es die allerbeste Vorbereitung auf Sex mit einem Partner.
    Kleiner Test gefällig? Mit dem Arm-Experiment kann man das alles allein oder zu zweit, ganz leicht überprüfen.
    Einer von euch setzt sich auf einen Stuhl. Er sollte entspannt, aber aufrecht sitzen. Den Arm auf den Oberschenkel legen, eine Faust machen und den gesamten Arm so kräftig wie möglich anspannen und halten. Denn dann wird er weniger durchblutet. Jetzt streichelt der Partner (oder man sich selbst) ganz sanft über den Arm. Und? Wie fühlt sich das an?
    Dann ist der andere Arm dran. Aber diesmal wird keine Faust gemacht, der Arm liegt entspannt auf dem Oberschenkel. Wieder wird gestreichelt. Und wie fühlt es sich jetzt an? Spürst du den Unterschied?
    Wahrscheinlich habt ihr rausgefunden, dass der Arm im angespannten Zustand weniger empfindlich ist und dass das Streicheln schneller langweilig, vielleicht sogar unangenehm wird. Der entspannte Arm spürt mehr, und das Empfinden reicht viel weiter in den Körper. Vielleicht stellt ihr auch einen kleinen Unterschied zwischen Männern und Frauen fest. Männer haben festere, dickere Haut und empfinden das Streicheln öfter als kitzelig.
    Es gibt noch einen Trick, um das Fühlen zu intensivieren: Atmet, wenn ihr am entspannten Arm gestreichelt werdet, tief ein und aus. Wie weit geht euer Empfinden jetzt? Weiter als vorher? Als Letztes probiert aus, was passiert, wenn ihr Arm und Faust abwechselnd anund entspannt, während ihr gestreichelt werdet. Erstaunlich, was Ent- und Anspannung plus Atmung beim Fühlen ausmachen, oder? Und jetzt loslegen! Probiert aus, was euch dieses Wissen bei der Masturbation bringt.
    Kleine Geschichte der Masturbation
    Wer sich selbst befriedigt, lernt mit Körper und Erregung umzugehen. Eine super Sache. Jedenfalls weiß man das heute. Vor hundert Jahren galt Masturbieren allerdings noch als schädlich. In dem ärztlichen Nachschlagewerk Die Frau als Hausärztin von 1901 werden die negativen Folgen aufgelistet: Erschöpfung, große Reizbarkeit, dunkle Augenringe oder Zorn. Doch die Selbstbefriedigung war nicht immer verteufelt. In der Antike war Masturbation Ausdruck natürlichen sexuellen Verlangens. Erst ab dem Mittelalter bezeichnete die katholische Kirche das Handanlegen als Sünde. Der Feldzug gegen die »Unzucht« nahm seinen Lauf.
    Bis ins 19. Jahrhundert hinein wurde Masturbation für Gehirnerweichung, Lepra oder Krebs verantwortlich gemacht. Kinder und Jugendliche sollten deshalb beim Schlafen ihre Hände über der Bettdecke halten. Einige Eltern banden die Hände ihrer Kinder über Nacht sogar fest. Und manche mussten eine Art Keuschheitsgürtel tragen, damit sie nicht an ihrem Geschlecht rumfummelten.
    Ein bekannter Befürworter dieser Methoden war Dr. John Harvey Kellogg (1852–1943). Der Erfinder der Frühstücksflocken war auch Mediziner und empfahl Beschneidungen für die Jungen, damit die Eichel weniger reizbar ist. Bei den Mädchen sollte durch Säurebehandlung die Empfindsamkeit der Klitoris gemindert werden.
    Der Psychoanalytiker Sigmund Freud (1856–1939) war einer der Ersten, der die Selbstbefriedigung bei Kindern und Jugendlichen positiv bewertete. Doch es dauerte lange, um mit den Mythen und dem negativen Image der Masturbation aufzuräumen. So hielt sich auch hartnäckig die Vermutung, vom Wichsen bekäme man Pickel. Heute steht fest: alles Quatsch! Also, auf zum nächsten Höhepunkt.
    Selbstbefriedigung ist ein bisschen so wie schwimmen lernen: Nach den Trockenübungen an Land will man rein ins echte Nass. Endlich herausfinden, warum alle so einen Wirbel um diese große, geheimnisvolle Sache mit dem Sex machen.
    Wer schon mit sich selbst geübt hat, ist klar im Vorteil. Denn er weiß, wie der eigene Körper funktioniert, und kann sich nun auch ganz entspannt dem anderen widmen. Vieles beim Sex, ob alleine oder zu zweit, kommt automatisch. Aber manchmal ist es gar nicht so schlecht, ein paar Anregungen zu haben, damit alles noch schöner wird.
     
    ATEMLOS
    Küssen. Herzrasen, wenn sich Lippen nähern. Farbspiele vor geschlossenen Augen. Schmetterlinge außer Rand und Band. Und dann: Die erste zärtliche Berührung. Hallo. Wärmewellen
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