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Mailverkehr für Fortgeschrittene

Mailverkehr für Fortgeschrittene

Titel: Mailverkehr für Fortgeschrittene
Autoren: Mela Wolff
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aufhalten.
    »Du musst anders sitzen. Beine zusammen, Rücken gerade, Brust raus.«
    Ich streckte ihm gehorsam meine kleinen Titten entgegen.
    »Du siehst nur mich an.«
    Kein Problem bei diesen hypnotischen Augen.
    »Oder den Fußboden.«
    Hübsche Dielen.
    Und da saß ich nun, total feucht, und wollte nur eines: ihm gefallen.
    »Lehn Dich zurück. Spreiz die Beine.«
    Wollte er nachsehen, ob ich da unten blaue Flecken habe? Er guckte jedenfalls ziemlich intensiv. Es war merkwürdig, mich so vor ihm zu öffnen …
    »Fass Dich an.«
    Wie bitte?
    »Ich will, dass Du Dich selbst befriedigst.«
    Oha. Ich streckte vorsichtig meine Hand aus, berührte warmes, geschwollenes Fleisch. Rieb sacht über meinen Kitzler. Es fühlte sich gut an … Wenn da nicht Jean gewesen wäre, der sich zu mir auf das Sofa gesetzt hatte und interessiert zuguckte.
    »Schneller!«
    Ich bewegte meine Finger schneller. Nicht mein Rhythmus. Und schon gar nicht in dieser Position.
    »Ich kann nicht«, sagte ich schließlich leise und gab auf.
    Der Blick aus seinen grauen Augen wurde sanft. »Du bist auf mich fixiert«, sagte er und schob mir ohne viel Federlesens drei Finger in meine nasse Spalte. Er fickte mich, ohne den Blick von mir zu lassen.
    Ich fühlte mich ausgeliefert, benutzt … Und kam fast augenblicklich.
    »Du wirst es lernen«, erklärte er.
    Irgendetwas muss ich richtig gemacht haben. Denn jetzt will er mich seinen Freunden vorstellen. Ein exklusiver Privatzirkel von zehn Paaren, die in ihrer Freizeit »Die Geschichte der O« nachspielen. Einer hat eine Villa in Zehlendorf, da gibt es einen schalldichten Keller, mit allen Schikanen ausgestattet. So ein Abend läuft folgendermaßen ab: Die Sklavinnen stellen vom Buffet einen Häppchenteller für ihre Herren zusammen. Serviert wird im Esszimmer. Die Herren essen, die Sklavinnen stehen hinter den Stühlen. Dann ziehen sich die Herren zum Rauchen zurück, während die Sklavinnen im Keller an den verschiedenen Geräten in Positur gebracht werden. Und dann beginnt der lustige Teil des Abends …
    Manchmal mieten sie auch ein Schloss in Frankreich, mit Dienerschaft, mal eben so für eine Woche oder zwei …
    Diese Diener sind für die Frauen da. Machen die Haare, das Make-up, baden sie. Und gehen auf Befehl auch mal mit aufs Klo und wischen sie ab.
    Gruselige Vorstellung. Und dennoch … Ich bin fasziniert.
    Kleines Problem: Seine Freunde müssen mich ebenfalls begutachten und zustimmen … Sollte auch nur eine(r) nein sagen, dann war’s das … Kein Schloss in Frankreich, kein Herrenabend.
    Ehrlich gesagt, ich finde das alles hochgradig albern und ziemlich humorlos. Die Typen meinen es ernst. Und doch … Und doch … Seine Hände. Seine grauen Augen, die so kalt und dann wieder so liebevoll sein können …
    Jean hat mir vorgeschlagen, ich soll einen Abend als Dienerin mitmachen. Hätte Sprechverbot. Nur zugucken und bedienen (mal ein Glas Rotwein besorgen). No Sex. Und ich darf mir nichts anmerken lassen, egal, was passiert.
    Er baute sich vor mir auf, und plötzlich packte er mit der Rechten meinen Schoß. Ich zuckte zusammen, stöhnte leise. Er verzog unwirsch das Gesicht. Diesen Test hatte ich also nicht bestanden.
    »Nicht reagieren, auf gar nichts!«
    Und was, wenn ich mitten in der Vorstellung einen Lachkrampf bekäme? Das würde mir ähnlich sehen … Von den anschließenden Prügel würde ich wohl eine Woche lang nicht sitzen können …
    Dann war ich entlassen. Zeit zum Nachdenken. Er will mich wiedersehen. Ich habe ihm vom Gargoyle erzählt, er ist interessiert.
    Ich ging dann nach Hause, nahm nun doch kein Taxi. Hatte keine Angst mehr vor Menschen, die mir ansehen könnten, dass ich unten ohne bin. Die Striemen auf meinem Hintern brannten. Der Schmerz machte mich unverwundbar. Ich war die Göttin des Leidens und niemand konnte mir etwas anhaben.
    Soll ich ihn wiedersehen?
    Soll ich mit in diese Villa gehen? Zusehen? Das verlangt eigentlich schon die Schriftstellerin in mir. So eine Gelegenheit kann ich mir nicht entgehen lassen. Aber dann?
    Schmerz und Lust.
    Dieser Mann hat etwas an sich, etwas … Magisches.
    Und ich habe etwas in mir, etwas, das treibt mich vorwärts, immer weiter … Sollte meine Seele doch schwärzer sein, als ich dachte?
    Jetzt gehe ich jedenfalls erst mal schlafen. Auf dem Bauch.
    Gute Nacht,
    Hannah
    Betrifft: Schundroman
    Von: Gruber Bestattungen
    Datum: 07. 12. 2012 19:34
    Hannah, ach Hannah!
    Du bist hier die Schriftstellerin und erkennst nicht,
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