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Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild

Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild

Titel: Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild
Autoren: Christine Feehan
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beschwerte sich Ryan. »Er hat Brandflecke auf den Händen. Früher oder später werden die Lehrer etwas merken und uns anzeigen.«
    Jake verhielt sich mucksmäuschenstill. Die Kunst, ins Zimmer zu schleichen und unbemerkt zu lauschen, beherrschte er bereits. Das meiste, was besprochen wurde - Diskussionen über Geschäfte und Firmenübernahmen -, ging noch über seinen Kopf hinweg, doch worum sich alles drehte, verstand er bereits. Geld war das Wichtigste, Geld und Macht. Seine Eltern hatten beides, also musste er mehr davon haben. Denn es war nicht Agnes gewesen, die Zigaretten auf ihm ausgedrückt hatte, sondern Cathy. Auch ihre Liebhaber taten es manchmal, nur um ihr zu gefallen. Cathy brachte sie dazu, alles zu tun, was sie wollte, egal, wie grausam und erniedrigend es war. Jake kannte diese Männer vom Sehen - und vom Geruch -, und eines Tages würde er sie ruinieren. Geld und Macht. Das war es, was sie hatten, und was er brauchte.
    »Wen interessiert denn das, Ryan«, sagte Cathy, genervt von der Unterhaltung.
    »Irgendjemand entdeckt diese Brandwunden bestimmt,
dann erfährt es ein Reporter, und schon sind wir auf der Titelseite.« Ryan drehte sich um, deutete mit dem Finger auf seine Frau und sagte mit harter Stimme: »Innerhalb eines vernünftigen Rahmens lasse ich dir deine Freiheiten, Cathy, aber ich werde nicht dulden, dass du uns mit deinen dummen, kleinen Spielchen in den Ruin treibst.«
    Erbost drückte Cathy die Zigarette im Aschenbecher aus. »Ach ja?« Beide Augenbrauen schossen in die Höhe. Über ihr Gesicht glitt ein so hinterhältiges Grinsen, dass Jake ganz flau im Magen wurde. »Wenn wir es klug anstellen, sorgt das für die richtige Publicity, Ryan. Unser kleiner Junge geschlagen und misshandelt von einem geschätzten Mitglied des Haushalts; Tränen vor laufender Kamera, ich auf deinen Arm gestützt. Zusammen sind wir sehr fotogen. Wie unser Kind im Krankenhaus liegt, so zerbrechlich, in Großaufnahme. Davon könnten wir lange zehren. Vielleicht organisiere ich eine Wohltätigkeitsveranstaltung für missbrauchte Kinder. Das würde uns neue Wege eröffnen und eine wunderbare Presse bescheren.«
    »Außerdem wird Agnes dann angeklagt und ins Gefängnis gesteckt. Sie weiß zu viel über uns.«
    »Sei doch nicht blöd. Wenn wir das machen, muss Agnes verschwinden.«
    »Das kann doch nicht dein Ernst sein, Cathy.«
    Cathy verdrehte die Augen. »Was für ein erbärmlicher Feigling du bist, Ryan. Glaubst du etwa, ich würde zulassen, dass sie mit der Polizei redet? Oder mit der Presse? Also wirklich.«
    Betont langsam wandte Ryan den Kopf, etwas Wildes lag in seinem Blick, ungezähmt, wie bei einem Raubtier. Cathy erschrak und schlug die Augen nieder. »Aber meine
Liebe, vielleicht brauchst du trotz unseres schönen Arrangements noch eine Lektion, was den Respekt vor deinem Ehemann anbelangt.«
    Jakes Herz begann, laut zu klopfen. Seinen Vater hatte er noch nie als gefährlich eingestuft, doch dieser Blick, diese kleine Bewegung, kaum mehr als ein Anspannen der Muskeln, bewies, dass Ryan hinter seiner augenscheinlichen Gleichgültigkeit ebenso gefährlich war wie Cathy, wenn nicht gefährlicher. Seine Maske war gefallen.
    Cathy fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Nein, nein, bestimmt nicht, Liebling. Tut mir leid.«
    Sie war tatsächlich eingeschüchtert. Jake in seinem Versteck merkte, wie der Geruch ihrer Angst sich im ganzen Zimmer ausbreitete.
    Ryan beruhigte sich und zwang sich zu einem Lächeln, doch seine Augen blieben hart und kalt. »Und wie willst du unseren Sohn davon abhalten zu reden?«
    Cathy entspannte sich merklich, und Jake konnte selbst im Verborgenen die Wucht des Bösen spüren. »Er wird nichts sagen. Dafür kann ich garantieren. Ich muss das nur sorgfältig planen. Wir brauchen ein paar Warnzeichen, etwas, womit wir belegen können, dass wir besorgt waren und mit den Ärzten gesprochen haben, aber was keiner nachweisen kann.« Sie rieb sich die Hände »Das wird gut, Ryan. Vielleicht ist diese magere kleine Ratte am Ende doch noch zu etwas nütze.«
    Sein Instinkt sagte Jake, dass er in Schwierigkeiten steckte. Er hatte den Entschluss gefasst zu überleben und sie mit ihren eigenen Waffen zu schlagen. Er konnte es schaffen, der Stärkere zu sein. Schließlich wusste er aus erster Hand, wie man das anstellte. Er musste nur cleverer,
schneller und gnadenloser sein als beide zusammen. Noch war er nicht imstande, sie aufzuhalten, aber er konnte ausharren, und auch das machte ihn
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