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Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild

Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild

Titel: Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild
Autoren: Christine Feehan
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mich kaum getraut habe, an ihn zu denken.«
    »Der Rest der Geschichte geht so: Kyle ist in unserer Abwesenheit von den wilden Tieren angegriffen worden, und seine Großeltern haben die Leoparden zusammen mit Trent und seinem Leibwächter verfolgt. Kyle hat blaue Flecke, Bisswunden und Hautabschürfungen an den Fersen.« Jake wiegte sich und Kyle sanft hin und her, was ihn mehr beruhigte als den Jungen, den er am liebsten ewig im Arm gehalten und nie mehr aus den Augen gelassen hätte. Das leise Weinen des Jungen war verstummt, anscheinend war er fest eingeschlafen, erschöpft von der Tortur. »Als wir dazukamen, hatten die Leoparden sie bereits zerfleischt, und wir erschossen die Tiere. Die Kadaver haben wir natürlich verbrannt. Alle Wunden passen zu einem Raubtierangriff.«
    »Glaubst du wirklich, dass sie uns das abkaufen?«
    »Erzähl mir eine bessere Geschichte. Wir haben verletzte und tote Pferde. Drake liegt auf dem Operationstisch, während meine Frau und mein Sohn mit eindeutigen Verletzungen davongekommen sind, außerdem haben wir vier tote Menschen, drei, die zusammen umkamen, und einen Toten, der einsam gestorben ist, in einem Baum hinterrücks von einem Leoparden angefallen. Sämtliche Verletzungen stimmen mit einem Leopardenangriff überein. Sicher glauben sie uns. Dass wir die Tierkadaver verbrannt haben, wird ihnen nicht besonders gefallen, aber bestimmt hat man großes Verständnis für einen Mann, der gerade seine Eltern verloren hat. Alle auf der Ranch werden die Geschichte stützen, sie glauben sie ja selbst.«
    »Ich möchte nur noch nach Hause, Jake«, sagte Emma.
»Ich bin müde und verwirrt, und ich möchte Andraya sehen. Außerdem sollten wir Susans Vater anrufen, sie wird auch etwas Zuspruch brauchen.«
    Jake legte eine Hand an Emmas Wange. »Es tut mir leid, Emma. Ich hätte dich nie in die Sache hineinziehen dürfen.«
    Sie wand den Kopf, so dass ihre Wange über Jakes Handfläche strich, und ihre Lippen seine Daumenkuppe berührten. »Kyle ist auch mein Sohn. Er gehört genauso zu mir wie du. Und ich lasse mir keinen von euch wegnehmen. Ich habe meine Wahl getroffen, Jake.«
    Jakes Herz zog sich zusammen, als er sich vorbeugte, um sie zu küssen, dann schloss er sie zusammen mit Kyle in die Arme. Er konnte es immer noch nicht laut sagen, weil er Angst hatte, dass sie ihm weggenommen würden, wenn er seine Gefühle eingestand, doch nun wusste er, was Liebe war - er hielt sie in den Armen, heil und lebendig, geborgen an seinem Herzen.

20
    J ake legte den Telefonhörer auf und ließ den Blick nachdenklich auf der Treppe ruhen. Emma fühlte sich nicht gut - schon wieder. Es gab gute Nachrichten von Drake. Eigentlich müssten sich alle freuen, doch Emma hatte Drake nur ein paar aufmunternde Worte gesagt und den Hörer an Jake zurückgegeben - das sah ihr gar nicht ähnlich.
    Die Polizei war gekommen und wieder gegangen; nach einigen Tagen intensiver Ermittlungen war ihre Untersuchung offensichtlich abgeschlossen. Hopkins hatte sich bereits der Veruntreuung schuldig bekannt und hoffte auf ein mildes Urteil. Die Kinder hatten sich beruhigt, und Susan war wieder zu Hause bei ihrem Vater. Das Leben hätte sich also langsam normalisieren können, doch seine Emma war nicht mehr dieselbe. Zweimal hatte Jake sie beim Weinen ertappt, obwohl angeblich alles in Ordnung war. Sie hielt sich immer bei den Kindern auf, fast so, als fürchte sie, dass ihnen etwas zustoßen könnte. Sie hatte nicht einmal protestiert, als die Sicherheitsvorkehrungen verschärft wurden und er Brenda gebeten hatte, für eine Weile öfter zu kommen, was überhaupt nicht zu Emma passte - sonst wollte sie nie, dass jemand anders ihre Arbeit tat.

    Sie war mürrisch und reizbar und hatte ihn heute schon mehr als einmal angefahren. Seufzend ging Jake zur Treppe, setzte den Fuß auf die erste Stufe und strich nervös über den Handlauf. Die Kinder waren im Bett - Emma hatte ihnen vorgelesen, bis beide eingeschlafen waren -, nichts hielt sie mehr davon ab, mit ihm zu reden, und trotzdem kam sie nicht, um ihm zu sagen, was sie bedrückte.
    Jake atmete tief ein und wieder aus; das ängstliche Pochen seines Herzens war ihm nur allzu bewusst. Emma war sicher sehr erschrocken. Schließlich hätten sie beide Kinder verlieren können. Er hatte sie nie vor seinen Eltern gewarnt, jedenfalls nicht richtig. Auch von seiner Kindheit hatte er nie gesprochen. Er hatte ihr nie genug vertraut, um diesen Abschnitt seines Lebens mit ihr zu teilen,
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