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Magisches Erbe

Magisches Erbe

Titel: Magisches Erbe
Autoren: Richelle Mead
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hinten in der Touristenklasse umsonst bekommen.«
    Ich verdrehte die Augen. »Muss ich mich jetzt die nächsten fünf Stunden belästigen lassen? Wenn ja, gehe ich nach hinten in die Touristenklasse und lasse irgendeinen Glückspilz in meinen Sitzplatz ›aufsteigen‹.«
    Beschwichtigend hob Adrian die Hände. »Nein, nein. Mach ruhig weiter. Ich werde mich selbst unterhalten.«
    Diese Unterhaltung entpuppte sich als ein Kreuzworträtsel in einem der Flugmagazine. Ich nahm Ms Terwilligers Buch heraus und versuchte zu lesen, aber mit ihm an meiner Seite war es schwer, mich zu konzentrieren. Immer wieder schielte ich verstohlen aus dem Augenwinkel zu ihm hinüber, zum Teil um festzustellen, ob er mich ansah, zum Teil aber auch einfach, um seine Züge zu studieren. Er war derselbe Adrian wie immer, unverschämt gut aussehend mit seinem zerzausten, braunen Haar und dem fein geschnittenen Gesicht. Ich schwor, dass ich nicht mit ihm sprechen würde, aber als ich bemerkte, dass er seit einiger Zeit nichts mehr geschrieben hatte und lautstark mit dem Stift auf das Tablett klopfte, konnte ich mich nicht beherrschen.
    »Was ist?«, fragte ich.
    »Ein Wort mit sieben Buchstaben für ›Cotton Gin Pionier‹.«
    »Whitney«, antwortete ich.
    Er beugte sich vor und trug die Buchstaben ein. »›Dominiert die Mohs-Härteskala‹. Auch sieben Buchstaben.«
    »Diamant.«
    Fünf Worte später kapierte ich, was hier vorging. »He«, sagte ich zu ihm. »Ich mache das nicht mit.«
    Mit engelsgleichen Augen sah er mich an. »Was machst du nicht mit?«
    »Du weißt schon, was. Du köderst mich. Du weißt, dass ich nicht widerstehen kann …«
    »Du kannst mir nicht widerstehen?«, schlug er vor.
    Ich zeigte auf das Magazin. »Allgemeinwissen.« Ich versuchte, möglichst viel Abstand zwischen uns beide zu bringen, und öffnete demonstrativ mein Buch. »Ich habe zu arbeiten.«
    Ich spürte, dass Adrian mir über die Schulter blickte, und versuchte zu ignorieren, wie sehr ich mir seiner Nähe bewusst war. »Sieht so aus, als ließe Jackie dich immer noch hart arbeiten.« Adrian hatte Ms Terwilliger vor Kurzem kennengelernt und es mit seinem Charme irgendwie geschafft, dass sie miteinander per du waren.
    »Das hier ist eher eine außerschulische Aktivität«, erklärte ich.
    »Wirklich? Ich dachte, du wolltest mit diesem Kram nicht mehr zu tun haben, als unbedingt nötig.«
    Frustriert klappte ich das Buch zu. »Wollte ich auch! Aber dann sagte sie …« Ich biss mir auf die Zunge und rief mir ins Gedächtnis, dass ich mich nicht mehr auf Adrian einlassen sollte, als ich musste. Es war zu einfach, mit ihm in alte, freundschaftliche Verhaltensmuster zurückzufallen. Es kam mir ganz richtig vor, obwohl es natürlich falsch war.
    »Dann sagte sie was?«, hakte er mit sanfter Stimme nach.
    Ich schaute zu ihm auf und sah weder Selbstgefälligkeit noch Spott in seinen Zügen. Ich sah noch nicht einmal den brennenden Schmerz, der mich in den letzten Wochen verfolgt hatte. Er wirkte besorgt, was mich vorübergehend von Ms Terwilligers Aufgabe ablenkte. Ihn so zu sehen, stand in einem scharfen Kontrast zu dem, was sich nach unserem Kuss ereignet hatte. Bei dem Gedanken, den ganzen Flug über neben ihm sitzen zu müssen, war ich so nervös gewesen, und doch war er hier, bereit, mich zu unterstützen. Warum die Veränderung?
    Ich zögerte, unsicher, was ich tun sollte. Seit gestern Nacht hatte ich mir wieder und wieder den Kopf über Ms Terwilligers Worte und die Vision zerbrochen und herauszufinden versucht, was sie bedeuteten. Adrian war der Einzige, der wusste, dass sie mich Magie lehrte – abgesehen von Jill. Und bis zu diesem Moment war mir nicht klar gewesen, wie sehr ich darauf brannte, mit jemandem darüber zu reden. Also gab ich klein bei und erzählte ihm die ganze Geschichte von meinem Wüstenabenteuer.
    Als ich zum Ende kam, sah ich erstaunt, wie finster seine Miene geworden war. »Es ist eine Sache, dass sie dir hier und da einen Zauber beibringt. Aber es ist etwas völlig anderes, wenn sie dich in etwas Gefährliches mit hineinzieht.«
    Seine Sorge hätte mich eigentlich nicht zu überraschen brauchen, etwas verwundert war ich allerdings schon. »Aber nach der Art, wie sie geredet hat, klang es nicht so, als hätte sie etwas damit zu tun. Sie schien ziemlich durcheinander zu sein wegen … na ja, was immer das alles bedeutet.«
    Adrian zeigte auf das Buch. »Und das wird irgendwie helfen?«
    »Ich glaube schon.« Ich strich mit den
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