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Magisches Erbe

Magisches Erbe

Titel: Magisches Erbe
Autoren: Richelle Mead
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Moroi-Fest plötzlich auftauchte, würde das die ganze Übung sinnlos machen. Eddie und Angeline, ein weiterer Dhampir, der sie an der Amberwood beschützte, mussten ebenfalls zurückbleiben. Nur Adrian und ich waren zu der Hochzeit eingeladen worden, doch wir nahmen zum Glück getrennte Flüge. Wenn jemand bemerkt hätte, dass wir zusammen reisten, würde das in Palm Springs Aufmerksamkeit erregen, was Jill bloßstellen konnte. Adrians Flug ging nicht einmal von Palm Springs ab. Er flog über Los Angeles, zwei Stunden westlich, nur damit man uns nicht miteinander in Verbindung brachte.
    Ich musste in Los Angeles einen Anschlussflug nehmen, was mich an Ms Terwilligers Aufgabe erinnerte. Ein bestimmtes Wohnviertel im gesamten Großraum von Los Angeles finden. Klar, kein Problem. Der einzige Vorteil, den ich hatte, war der Umstand, dass die viktorianischen Häuser so unverkennbar waren. Wenn ich eine historische Gesellschaft finden konnte, bestand eine gute Aussicht, dass sie mich in solche Gebiete führte, auf die diese Beschreibung passte. Es würde meine Suche stark einengen.
    Ich erreichte mein Gate am LAX eine Stunde vor dem planmäßigen Abflug. Ich hatte es mir gerade mit Ms Terwilligers Buch gemütlich gemacht, als eine Lautsprecherdurchsage verkündete: »Aufruf für Passagier Melrose. Kommen Sie bitte zur Kundenbetreuung.«
    Ich verspürte ein flaues Gefühl im Magen. Nachdem ich meine Sachen eingesammelt hatte, trat ich vor den Schalter und wurde von einer fröhlichen Mitarbeiterin der Fluglinie begrüßt.
    »Ich bedaure Ihnen mitteilen zu müssen, dass dieser Flug überbucht worden ist«, sagte sie. Dem Schwung in ihrer Stimme und dem breiten Lächeln nach zu urteilen bedauerte sie es überhaupt nicht.
    »Was genau bedeutet das für mich?«, fragte ich mit wachsendem Entsetzen. »Ich habe doch eine Reservierung.« Ich hatte ständig mit Bürokratie und Verwaltung zu tun, aber überbuchte Flüge hatte ich noch nie verstanden. Wie konnte das überhaupt passieren? Es war ja nicht so, als bedeute die Zahl der Sitze eine Überraschung für sie.
    »Es heißt, dass Sie nicht mehr auf den Flug gebucht sind«, erklärte sie. »Sie und einige andere Freiwillige haben Ihre Plätze aufgegeben, um dieser Familie entgegenzukommen. Anderenfalls hätten sie sich aufteilen müssen.«
    »Freiwillige?«, wiederholte ich. Vom Rand des Wartebereichs lächelte mir eine Familie mit sieben Kindern zu. Die Kinder waren klein und reizend, mit großen Augen und der Art von Niedlichkeit, die man in Musicals über Waisen sah, die ein neues Zuhause fanden. Entrüstet drehte ich mich wieder zu der Flughafenangestellten um. »Wie können Sie das tun? Ich habe rechtzeitig eingecheckt! Ich muss zu einer Hochzeit. Ich darf den Flug auf keinen Fall verpassen.«
    Die Frau förderte eine Bordkarte zutage. »Wir haben Sie dafür mehr als entschädigt. Wir haben Sie auf einen anderen Flug gebucht, nach Philadelphia – er startet etwas früher. Und als Gegenleistung für Ihre Unannehmlichkeiten sind Sie in die Erste Klasse hochgestuft worden.«
    »Das ist immerhin etwas«, sagte ich. Trotzdem war ich verärgert darüber, einfach aus Prinzip. Ich mochte Ordnung und einen geregelten Ablauf. Jede Veränderung riss meine Welt aus den Angeln. Ich warf einen Blick auf die Bordkarte und stutzte. »Die Maschine startet ja … jetzt!«
    Sie nickte. »Wie ich schon sagte, etwas früher. An Ihrer Stelle würde ich mich beeilen.«
    Dann hörte ich wie aufs Stichwort einen letzten Aufruf für meinen neuen Flug, der betonte, dass alle Passagiere jetzt an Bord sein müssten, da sie im Begriff stünden, die Türen zu schließen. Ich gehöre eigentlich nicht zu den Menschen, die fluchen, aber in diesem Moment war ich nah dran – vor allem als ich sah, dass sich mein neues Gate am anderen Ende des Terminals befand. Ohne ein weiteres Wort schnappte ich mir meine Sachen und sprintete so schnell ich konnte auf das Gate zu, wobei ich mir vornahm, einen Beschwerdebrief an die Fluglinie zu schreiben. Wie durch ein Wunder schaffte ich es, kurz bevor das Boarding abgeschlossen wurde, obwohl mir die Flughafenangestellte an dem Gate noch in aller Strenge mitteilte, dass ich beim nächsten Mal vorausplanen und mehr Zeit einkalkulieren solle.
    Ich ignorierte sie und bestieg das Flugzeug, in dem mich eine viel freundlichere Flugbegleiterin begrüßte – vor allem als sie mein Ticket Erster Klasse sah. »Sie sitzen gleich hier, Ms Melrose«, sagte sie und deutete auf die
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