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Magisches Erbe

Magisches Erbe

Titel: Magisches Erbe
Autoren: Richelle Mead
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Was um alles in der Welt soll das denn heißen?«
    Adrian verzog das Gesicht. »Tut mir leid. Das ist seltsamer rübergekommen, als es sollte. Ich meine nur, es ist mir egal, ob du sagst, dass wir nicht zusammen sein können. Es ist mir auch egal, ob du denkst, dass ich das böseste, unnatürlichste Geschöpf bin, das auf Erden wandelt.«
    Für einen flüchtigen Augenblick warf mich seine Wortwahl in der Zeit bis zu dem Tag zurück, an dem er mir gesagt hatte, dass ich das schönste Geschöpf sei, das auf Erden wandele. Diese Worte verfolgten mich jetzt genauso wie damals. Wir hatten in einem dunklen, kerzenbeschienenen Raum gesessen, und er hatte mich auf eine Weise angesehen, wie es noch nie zuvor jemand getan hatte …
    Hör auf damit, Sydney. Konzentrier dich.
    »Du kannst denken, was du willst, kannst tun, was du willst«, fuhr Adrian fort, ohne meine verräterischen Gedanken zu ahnen. Er strahlte eine bemerkenswerte Ruhe aus. »Ich werde dich einfach weiter lieben, selbst wenn es hoffnungslos ist.«
    Ich weiß nicht, warum mich das so schockierte. Ich sah mich um, ob auch niemand zuhörte. »Ich … was? Nein. Das kannst du nicht!«
    Er legte den Kopf schräg, während er mich eingehend musterte. »Warum nicht? Es schadet dir doch nicht. Ich habe dir gesagt, dass ich dich nicht belästigen werde, wenn du nicht willst. Und wenn doch, nun, ich bin ganz dafür. Also, was spielt es für eine Rolle, wenn ich dich einfach aus der Ferne liebe?«
    Ich war mir nicht ganz sicher. »Weil … weil du das nicht kannst!«
    »Warum nicht?«
    »Du … du musst darüber hinwegkommen«, brachte ich heraus. Ja, das war ein triftiger Grund. »Du musst jemand anderen finden. Du weißt, dass ich … dass ich nicht kann. Du weißt schon. Du verschwendest mit mir doch bloß deine Zeit.«
    Er blieb fest. »Es ist meine Zeit, die ich verschwende.«
    »Aber es ist verrückt! Warum solltest du das tun?«
    »Weil ich nicht anders kann«, sagte er achselzuckend. »Und hey, wenn ich dich weiter liebe, wirst du vielleicht irgendwann doch klein beigeben und mich auch lieben. Verdammt, ich bin mir ziemlich sicher, dass du schon halb in mich verliebt bist.«
    »Bin ich nicht! Und alles, was du gerade gesagt hast, ist lächerlich. Das ist eine schreckliche Logik.«
    Adrian wandte sich wieder seinem Kreuzworträtsel zu. »Also, du kannst denken, was du willst, aber vergiss nicht – so normal die Dinge zwischen uns auch scheinen mögen –, ich bin immer noch hier, liebe dich noch immer, und du bedeutest mir mehr, als du jemals einem anderen Mann – böse oder nicht – bedeuten wirst.«
    »Ich halte dich nicht für böse.«
    »Siehst du? Klingt doch schon vielversprechend.« Er klopfte wieder mit dem Stift auf das Magazin. »›Romantische viktorianische Dichterin‹. Acht Buchstaben.«
    Ich antwortete nicht. Er hatte mich sprachlos gemacht. Adrian erwähnte dieses gefährliche Thema während des restlichen Fluges dann nicht mehr. Die meiste Zeit blieb er für sich, und wenn er doch etwas sagte, dann ging es um solche sicheren Themen wie unser Dinner und die bevorstehende Hochzeit. Niemand, der mit uns zusammengesessen hätte, hätte gewusst, dass irgendetwas Merkwürdiges zwischen uns war.
    Aber ich wusste es.
    Dieses Wissen fraß mich auf. Es war verzehrend. Und während das Flugzeug weiterflog und schließlich landete, konnte ich Adrian nicht mehr auf die gleiche Weise ansehen. Bei jedem Blickkontakt dachte ich nur an seine Worte: Ich bin immer noch hier, liebe dich noch immer, und du bedeutest mir mehr, als du jemals einem anderen Mann bedeuten wirst. Ein Teil von mir fühlte sich gekränkt. Wie konnte er es wagen? Wie konnte er es wagen, mich zu lieben, ob ich es wollte oder nicht? Ich hatte ihm doch gesagt, dass er mich nicht lieben sollte! Er hatte kein Recht dazu.
    Und der Rest von mir? Der Rest von mir hatte Angst.
    Wenn ich dich weiter liebe, wirst du vielleicht irgendwann klein beigeben und mich auch lieben.
    Es war einfach lächerlich. Man konnte doch niemanden dazu bringen, einen zu lieben, nur indem man ihn liebte. Dabei spielte es keine Rolle, wie charmant, attraktiv oder witzig er war. Eine Alchemistin und ein Moroi konnten niemals zusammen sein. Das war unmöglich.
    Ich bin mir ziemlich sicher, dass du schon halb in mich verliebt bist.
    Völlig unmöglich.

Kapitel 3
    Adrian hielt Wort und erwähnte die Beziehung – oder deren Fehlen – zwischen uns nicht mehr. Doch ich hätte schwören können, dass ich ab und zu etwas in
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