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Magiermacht (Mithgar 05)

Magiermacht (Mithgar 05)

Titel: Magiermacht (Mithgar 05)
Autoren: Dennis L. Mc Kiernan
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Nacken.
    »Übrigens, Bürgermeister«, fuhr Beau fort und griff in sein Wams. »Das hier haben wir auch gefunden.« Er nahm das viereckige, schwarze Tuch heraus und hielt es hoch, damit alle das rote Emblem darauf sehen konnten.
    Der Bürgermeister nahm es in die Hand. »Hm. Ein Feuerring auf schwarzem Grund.« Er sah seine Männer an. »Weiß jemand, wessen Banner das ist?«
    Die Männer zuckten mit den Schultern, traten unbehaglich von einem Fuß auf den anderen und sahen sich an. Keiner erkannte das Zeichen.
    Prell schaute die Wurrlinge an. »Gehörte es dem Menschen oder diesem Gezücht?«
    Jetzt zuckten die Wurrlinge mit den Schultern. »Es lag unter einem toten Rukh, aber es könnte auch dem Menschen gehört haben.«
    Prell sah sich um und richtete seinen Blick schließlich in Richtung des Signalfeuers, das unter dem bewölkten Himmel glühte. »Männer, hier werden wir keine Antworten finden. Außerdem müssen wir zurück in die Stadt und überprüfen, wie die Aushebung läuft. Mein Sohn Arth sollte eigentlich vor Einbruch der Dunkelheit wieder dort eintreffen und Nachricht bringen, warum das Signalfeuer entzündet worden ist, und ob wir benötigt werden. Wenn ja, will ich morgen in aller Frühe aufbrechen.« Er drehte sich um und maß Tipperton und Beau mit festem Blick. »Was Euch beide angeht, es wird zu den Waffen gerufen, und jeder Bogen und jede Klinge werden gebraucht, wie auch jeder Feldscher.«
    »Aber ich bin kein Feldscher, Bürgermeister«, wandte Beau ein. »Sondern nur ein einfacher Heiler. Ich arbeite mit Kräutern und Pulvern, Tränken, Salben und Umschlägen, mit Nadel und Faden. Das ist mein Gewerbe.«
    Prell warf Beau das schwarze Tuch zu. »Trotzdem, Kleiner, Ihr und der Müller, Ihr werdet beide gebraucht. Also kommt zum Marktplatz in Gabelhain und bringt Eure warmen Mäntel mit, dazu dicke Socken und feste Stiefel. Denn wir müssen vielleicht manch kalte Nacht unter freiem Himmel zubringen, ohne uns an einem Feuer wärmen zu können. Es ist nicht gut, des Nachts zu frieren.« Er setzte seinen eisernen Helm wieder auf und befestigte den Kinnriemen. »Außerdem weiß vielleicht jemand im Dorf, wer dieser Tote war, oder kennt Agron oder dieses dunkle Banner. Ich reite jetzt mit den Männern wieder zurück und sehe nach dem Rechten. Ihr beide kommt nach, sobald die Feuer niedergebrannt sind.« Er warf einen Blick auf das wintertrockene Holz. »Ihr dürft es nicht unbeaufsichtigt lassen.«
    »Es wird nicht mehr lange dauern, Bürgermeister Prell.« Tipperton deutete auf die Scheiterhaufen, die bereits deutlich heruntergebrannt waren. »Am späten Nachmittag sind wir sicherlich bei Euch.«
     
    Aber es dauerte doch bis zum frühen Abend, bis die Feuer endlich zusammenfielen und nur noch die Holzkohle glühte, und bis diese Glut schließlich ebenfalls allmählich erlosch. Tipperton und Beau schaufelten abwechselnd Schnee auf die Glut, die qualmend zischte. Noch währenddessen begann es zu schneien.
    Tipperton hatte ein Stück Segeltuch vor das zerbrochene Fenster genagelt. Nachdem er sich ein letztes Mal umgesehen hatte, verriegelte er das Tor seiner Wohnstatt. »Wohlan, alte Mühle, es kann eine Weile dauern, bis ich wiederkomme. Pass schön auf.«
    »Du redest«, meinte Beau, »als wäre die Mühle ein lebendiges Wesen.«
    Tipperton lächelte. »Wenn du sie gehört hättest, wie sie bei der Arbeit knurrt, dann würdest du das auch glauben. Ihr Knarren und Ächzen klingt so, als würde sie das Getreide mit ihren Zähnen mahlen.«
    Beau lachte und schulterte seinen Ranzen. Tipperton streifte seinen Rucksack über, nahm Bogen und Köcher hoch und zusammen machten sie sich durch das Schneetreiben auf den Weg.
     
    In Beau Darbys Kate legten sie einen kurzen Zwischenstopp ein. Dort packte der Heiler seinen Rucksack, zog seine Wintersachen an und dann marschierten sie gemeinsam weiter zum Marktplatz nach Gabelhain. Mittlerweile war die Nacht angebrochen, und es schneite unaufhörlich. Der Schnee dämpfte die Geräusche der verstohlenen Bewegungen im Wald.
    Hier kroch eine Wühlmaus im Laub umher, dort sprang ein Hase auf und strich davon, da schlich leise ein Fuchs umher. Auch der ferne Schrei einer Eule erklang, und über allem fielen die Schneeflocken, die auf die wenigen, vertrockneten Eichenblätter rieselten und sich auf die kahlen Zweige der anderen Bäume legten. Die beiden Bokker gingen schweigend durch den ruhigen Wald, jeder in seine eigenen Gedanken versunken. Beau ging insgeheim die
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