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Magiermacht (Mithgar 05)

Magiermacht (Mithgar 05)

Titel: Magiermacht (Mithgar 05)
Autoren: Dennis L. Mc Kiernan
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und schlage trockenes Holz. Du kannst ein paar Scheite aus meinem Holzvorrat nehmen und die Basis für den Scheiterhaufen legen.«
    Beau stellte den Tisch auf und legte seinen Ranzen ab. Als er zur Tür ging, sah er, dass Tipperton regungslos auf der Schwelle stand.
    »Was gibt's?«, flüsterte Beau und schaute sich nach irgendwelchen Feinden um. Aber es war niemand zu sehen.
    Tipperton stöhnte und deutete in Richtung Nordwesten. Dort war eine Lichtung zwischen den Bäumen, wo der Fluss verlief. »Das Signal am Leuchtfeuertor! Es brennt.«

3. Kapitel
     
    »Das Leuchtfeuertor?« Beaus Blick folgte Tips ausgestrecktem Arm. Etwa dreißig Meilen entfernt schimmerte über einer Anhöhe der rote Schein eines Feuers. Es war das Signalfeuer, das jeden in der Region zu den Waffen rief, der es sehen konnte.
    Jetzt stöhnte Beau. »Meine Güte! Erst dieses Gezücht, das hier herumschleicht, und nun das Feuer … ich fürchte, es kommen schwere Zeiten auf uns zu. Wenn ich nur an deine Mühle denke! Diese schrecklichen Kämpfe, der tote Mensch, die abgeschlachteten Rukhs und der Hlök!«
    Tipperton schüttelte den Kopf. »Wenn das Signal auf dem Leuchtfeuertor angezündet wird, Beau, bedeutet das mehr als ein bisschen Ärger für uns hier in Gabelhain. Sicher, du könntest recht haben: Es könnte heißen, dass wir zu einem Scharmützel gegen irgendwelche Plünderer zu den Waffen gerufen werden. Aber wenn die Warnung an einem anderen Ort ausgelöst wurde, und zum Beispiel über die Signalkette aus dem Norden oder hoch oben von den Dellinhöhen weitergegeben wurde, tja dann …«
    »Tip, ganz gleich, woher es kommt, es bedeutet nichts Gutes.«
    Tipperton sah seinen Gefährten an. »Beau, wenn die Warnung über die Signalkette gekommen ist, bedeutet sie vielleicht sogar Krieg.«
    Beau sah ihn erschüttert an. »Krieg? Mit wem denn?«
    Tipperton deutete auf die Leichen. »Vielleicht mit Rukhs und Hlöks und Gezücht wie diesem.«
    »Nein, nein, Tip!« Beau schüttelte den Kopf. »Wenn es Krieg gibt, wer steckt dann dahinter? Und was wollen sie damit erreichen?«
    Tipperton hob hilflos die Hände. »Wer oder was die Ursache ist …« Der Bokker verstummte und starrte auf den Schein des Signalfeuers am Himmel. Schließlich wandte er sich wieder an seinen Freund. »Ich kann nur sagen, dass dieses Feuer am Leuchtfeuertor möglicherweise auch einen gewaltigen Krieg ankündigt.«
    Beau wurde kreidebleich und blickte seinen Freund furchtsam an. »Einen gewaltigen Krieg? Das würde mir aber gar nicht gefallen: All diese schrecklichen Verletzungen und Verstümmelungen, ganz zu schweigen von den vielen Toten.«
    »Trotzdem kann es genau das bedeuten, Beau, und in diesem Fall werden deine Dienste weit dringender benötigt als meine.«
    Beau schaute auf Tippertons Bogen und Pfeile, dann zurück durch die Tür auf seinen Ranzen, in dem sich seine Arzneien befanden. »Du könntest recht haben, Tip, ich meine mit dem Krieg und allem, aber ich bete zu Adon, dass du dich irrst.«
    Tipperton sah seinen Freund voller Zuneigung an und schlang ihm den Arm um die Schultern. »Es könnte durchaus falscher Alarm sein, Beau. Bis wir die Scheiterhaufen entzündet und zum Dorfplatz gegangen sind, wird bestimmt jemand Genaueres in Erfahrung gebracht haben.«
    Beau nickte bedrückt. »Wo wir gerade davon sprechen, vielleicht hat dieses Signalfeuer ja etwas mit unserem toten Menschen zu tun.«
    Tipperton warf einen Blick auf die niedergemetzelten Rukhs. »Oder mit diesem Abschaum«, meinte er. Nach einem letzten Blick auf das Signalfeuer fuhr er fort: »Gehen wir es an, Beau. Je eher wir fertig sind, desto früher erfahren wir mehr.«
     
    Es kostete sie fast den ganzen Morgen, die beiden Scheiterhaufen zu errichten. Einer für den Mann, einen für die Rukhs. Nachdem sie die Holzhaufen schließlich hoch getürmt hatten, gingen sie in die Mühle zurück und bereiteten den toten Menschen für die Verbrennung vor. Sie wuschen das Blut ab, kämmten sein Haar und kleideten ihn so gut sie konnten in seine zerfetzte Lederrüstung. Dann schleppten sie die Leiche hinaus und legten sie auf das Bett aus Kiefernzweigen, das Tipperton hoch oben auf dem Scheiterhaufen für ihn bereitet hatte. Der Tradition folgend, beziehungsweise dem, was Beau bei den Menschen für herkömmlich hielt, legten sie den Hlök und einen Rukh auf das Holz zu den Füßen des Mannes. »Dort sollten die Gegner liegen, die ein menschlicher Held besiegt hat, glaube ich.«
    Tipperton zuckte
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