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Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Titel: Magierdämmerung 03 - In den Abgrund
Autoren: Bernd Perplies
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von der Seite anschauen. Ich möchte einfach ein bisschen Gras über die Geschehnisse der letzten zwei Wochen wachsen lassen.«
    »Sie könnten stattdessen hinauf nach Schottland gehen«, schlug Cutler vor und blickte Kendra an, die neben Jonathan stand.
    Obwohl ein Hauch von Wehmut in ihren Augen lag, schüttelte McKellens Enkelin den Kopf. »Nein, es bleibt bei Amerika. Mister Wovoka hat uns eingeladen, mit ihm in den Westen zu reisen. Er sagt, das Land sei dort wunderschön. Ich würde es gerne kennenlernen.«
    »Nun ja, dann kann ich Ihnen nur viel Glück wünschen«, meinte Cutler und reichte Jonathan die Hand. »Und denken Sie daran: Sie sind in der Heimat und im Orden jederzeit gerne gesehen. Das gilt natürlich auch für Sie, Miss McKellen.«
    »Ich danke Ihnen«, sagte diese lächelnd.
    Der ehemalige Sekretär Albert Dunholms nickte und kletterte die Leiter hinunter zur Turbinia , wo die meisten anderen bereits auf ihn warteten.
    »Auch ich wünsche Ihnen alles Gute«, sagte Feodora und drückte Kendra die Hand. »Verwirklichen Sie Ihre Träume. Ich mache gerade dasselbe. Es ist unglaublich befreiend, glauben Sie mir.«
    »Danke, Hoheit«, gab McKellens Enkelin zurück und knickste etwas verlegen.
    »Dann möchte ich mich ebenfalls verabschieden«, meldete sich Diodato zu Wort. Sie ergriff Jonathans Hand und musterte ihn einen Augenblick lang stumm. »Das haben Sie gut gemacht, Mister Kentham«, sagte sie schließlich anerkennend. »Ich mag für die Magieabwehr des Vatikans arbeiten, und man sagt uns eine gewisse Abneigung gegenüber der Magie nach, aber mir hätte es nicht gefallen, meine besonderen Gaben zu verlieren. Dieser Ausgang der Ereignisse war mir deutlich lieber. Danke, dass Sie ihn ermöglicht haben.«
    »Es war mir eine Ehre«, erwiderte Jonathan. »Heilen Sie Robert, dann sind wir quitt.«
    »Ich werde mein Bestes geben.« Diodatos Mundwinkel zuckten verschmitzt. »Und sollten Sie je nach Rom kommen, besuchen Sie mich in meiner Villa am Monte Pincio. Die Sommernächte bei uns in Italien sind einfach traumhaft.« Ihre Finger strichen über die seinen, als sie seine Hand losließ.
    Jonathan spürte, wie er gegen seinen Willen rot wurde, und Holmes räusperte sich hörbar. »Nun, nun, meine liebe Lionida. Bringen Sie unseren jungen Freund nicht vor allen Leuten in Verlegenheit.« Er senkte die Stimme. »Aber ich besuche Sie gerne demnächst, um mir die italienischen Nächte zeigen zu lassen.«
    »Ich werde Giuseppe, meinen Diener, dahingehend vorwarnen«, entgegnete die Magieragentin vielsagend. Anschließend hob sie den Arm und zog sich mittels eines Fadenbündels hinauf zur Gladius Dei , deren gewaltiger Leib die Brooklyn beschattete.
    Holmes schmunzelte kopfschüttelnd in sich hinein. Dann hob er den Blick und wurde ernst. »Nun denn, mein lieber Jonathan. Ich bin kein Freund großer Trennungsworte. Daher sage ich nur: Bringen Sie diesen Cowboys da drüben ein wenig Kultur. Sie haben es dringend nötig. Die haben dort keine Ahnung, wie man ordentlichen Whisky braut – nichts für ungut, Admiral. Und wenn Sie in die Klemme geraten, schreiben Sie Brown und mir eine Depesche. Wir sind schneller über den Atlantik als die Turbinia . Ja, so ist das.« Er räusperte sich erneut und klopfte Jonathan auf den Arm.
    »Danke, Holmes. Das weiß ich zu schätzen. Sagen Sie, dürfte ich Sie um zwei Gefallen bitten?«
    »Selbstverständlich, mein Freund. Frisch heraus damit.«
    »Regeln Sie meine Angelegenheiten für mich in London und senden Sie mir ein paar Sachen nach, sobald ich Ihnen eine Adresse schicke. Und besuchen Sie außerdem bitte Miss Sarah Harker in der Park Lane am Hyde Park und lassen Sie sie wissen, dass … « Er stockte. Wie konnte man die Dinge, die geschehen waren, für jemanden in Worte fassen, der nichts über sie wissen durfte? »Ich weiß es auch nicht. Sagen Sie ihr einfach irgendwie, dass es Elisabeth und Robert gut geht.«
    Holmes nickte. »Mir wird schon etwas einfallen. Schließlich bin ich selten um eine gute Ausrede verlegen.« Er bedachte Jonathan mit einem ironischen Lächeln.
    Erleichtert lächelte Jonathan zurück »Ich danke Ihnen noch einmal. Ich werde Watson und Sie nicht vergessen. Und wir sehen uns bestimmt wieder.«
    Das will ich hoffen, vernahm er die samtige Stimme der Geisterkatze in seinem Kopf.
    Als Letzter trat Randolph vor. Er packte Jonathan an den Oberarmen und umarmte ihn dann mit rauer Herzlichkeit. »Ich wünsche Ihnen was, Jonathan«, brummte er.
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