Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Titel: Magierdämmerung 03 - In den Abgrund
Autoren: Bernd Perplies
Vom Netzwerk:
Magier führen wollte, wurden sie jedoch enttäuscht. Auch hier hatte sich die Küste bereits deutlich gesenkt – und das Tauchboot war nicht mehr da.
    »Ich hoffe, Sie sind alle gute Schwimmer«, knurrte Sawyer, als ein weiteres Beben die Insel nach unten sacken ließ. »Denn wir werden bald sehr nasse Füße bekommen.«
    »Bei allen Heiligen!«, entfuhr es Cutler. »Was ist denn hier los?« Er stand am Bug der Turbinia , die in rasender Geschwindigkeit auf die Insel der Wahren Quelle zujagte und blinzelte sich Regen und Gischt aus den Augen, aber an dem Bild, das sich ihm bot, änderte sich nichts. Das ganze Eiland zitterte und bebte, während es ganz unübersehbar in den Fluten des Ozeans versank.
    »Wenn Sie mich fragen, kommen wir zu spät«, bemerkte Westinghouse, der gemeinsam mit Feodora neben ihm stand.
    »Ist das jetzt gut oder schlecht?«, fragte Feodora.
    »Gut … denke ich«, gab Cutler zurück. »Mister Kentham scheint es gelungen zu sein, die Quelle zu schließen.« Er war sich nicht ganz sicher, ob er erleichtert oder verärgert sein sollte, dass sein großartiger Plan, Wellington mit einem Brief Ihrer Majestät zur Vernunft zu bringen, offenbar nicht mehr durchführbar sein würde.
    »Und was machen wir jetzt?«, wollte die Prinzessin wissen.
    Das Turbinenboot wurde langsamer, und Parsons gesellte sich zu ihnen. »Jedenfalls können wir nicht näher heran, denn die See ist vor der Insel zu aufgewühlt«, verkündete er. Allem Anschein nach hatte er Feodoras letzte Worte mitbekommen.
    Dunholms ehemaliger Sekretär zuckte mit den Schultern. »Nun ja, das müssen wir auch nicht. Wie ich sehe, ist dort vorne schon ein Schiff.« Er deutete auf den grauen Leib eines vielleicht zwei Meilen entfernt liegenden Kriegsschiffs.
    »Ganz zu schweigen von dem Ding da«, fügte Westinghouse hinzu und nickte in Richtung des zigarrenförmigen Fluggefährts, das über der sinkenden Insel hing.
    »Ich schlage vor, wir fahren zu diesem Kriegsschiff hinüber«, sagte Cutler. »Sicher sind unsere Freunde dort.«
    »He!«, rief Misses Blackwood am Heck des Bootes plötzlich. Sie winkte Cutler und den anderen zu, und als sie ihre Aufmerksamkeit erlangt hatte, deutete sie auf eine Stelle etwa fünfzig Schritt an Backbord. »Da treibt ein Mann im Wasser!«
    Cutler blickte in die gewiesene Richtung. »Tatsächlich! Sehen Sie, Parsons!«
    Doch der Ingenieur hatte sich bereits dem Steuerstand zugewandt und bedeutete Bernard beizudrehen. Keine Minute später fischten sie den dunklen, leblos wirkenden Körper aus dem Wasser. »Doktor Westinghouse?«, fragte Cutler atemlos.
    Der Arzt kniete sich neben den Fremden, der aussah wie ein Indianer, nieder und untersuchte ihn mit raschen Handgriffen. Er blickte erleichtert auf. »Ein Glück, er lebt noch. Bringen Sie ihn schnell unter Deck, dann versorge ich ihn.«
    Während Bernard und Home der Anweisung Westinghouses Folge leisteten, wurde Cutler von einem lauten Krächzen aufgeschreckt. Die gefiederte Gestalt Nevermores sprang ihm vom Dach des Steuerstandes auf die Schulter und wieder zurück. Dabei flatterte der Kolkrabe aufgeregt mit den Flügeln.
    »Nevermore!«, rief Cutler erstaunt. »Was ist mit dir nun los?«
    »Anscheinend hat er auch etwas entdeckt«, meinte Feodora.
    Als hätte er ihre Worte verstanden, schwang sich der Rabe in die Luft und flog schnurstracks auf die nahe Insel zu. Feodora beschirmte ihr Gesicht mit einer Hand und folgte ihm mit dem Blick. Cutler tat es ihr gleich.
    Im nächsten Augenblick holte die Prinzessin scharf Luft und packte Dunholms ehemaligen Sekretär schmerzhaft fest am Arm. »Mister Cutler, schauen Sie doch!« Sie zeigte mit der Linken auf das felsige Ufer der Insel, auf das Nevermore soeben zuhielt. »Dort sind noch mehr Menschen. Sogar ziemlich viele.«
    Cutler kniff die Augen zusammen. Sie hatte recht. Da kämpften sich wirklich Überlebende durch die versinkenden Ruinen. Und wenn er sich nicht irrte … wurden sie von Holmes und Randolph angeführt! »Mister Parsons!«, wandte er sich an den Ingenieur, der von Bernard das Steuer übernommen hatte. »Es gibt Überlebende! Wir müssen sie retten.«
    »Unmöglich!«, erwiderte der Ingenieur mit einem Blick in Richtung der Insel. »Es ist viel zu gefährlich, sich zu nähern. Das Meer ist zu unruhig.«
    »Mister Parsons«, begehrte Cutler auf. »Diese Ladies und Gentlemen dort drüben haben ihr Leben aufs Spiel gesetzt, um die ganze Menschheit zu retten. Ich werde nicht zusehen, wie sie jetzt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher