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Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)
Autoren: Peter Hohmann
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Stallbursche, hatte Gerom etwas geringschätzig gesagt – neben den leeren Kleiderschrank deponiert hatte.
    Ein Ächzen unterdrückend, ließ er sich auf der Decke nieder. Sein Kopf wollte platzen. Nach einiger Zeit wurde es besser. Verflucht, er war knochenmüde.
    Schlaf endlich ein, dachte er und schloss die Augen. Seine Gedanken jedoch flatterten in seinem Kopf umher wie gefangene Vögel.
    Seine Hand suchte den Lederbeutel, den er neben sich gelegt hatte. Noch da. Er schlang den Trageriemen so um die Finger und das Handgelenk, so dass ihn niemand unbemerkt stehlen konnte.

    Kapitel 2

    Wer Großes versucht, ist bewundernswert, auch wenn er fällt.

    Seneca

    Es war ein klarer Tag, der in Sachen Kälte der vorigen Nacht in kaum etwas nachstand. Iros´ strahlender Kranz klebte kraftlos am Himmel, fahl, als wäre der Gott des Lichts vom ständigen Kampf gegen die eisigen Gefilde Wintertals der Erschöpfung nahe.
    Auch Lorgyn setzte die Witterung zu. Egal wie dick man sich einpackte – man fror umgehend. Er hätte etwas essen sollen, hatte aber einfach keinen Bissen von dem Frühstück runtergebracht, das Grinn ihm heute Morgen ins Zimmer stellte mit der Anmerkung, Gerom könne ihm vielleicht weiterhelfen. Aluna schlief noch, und so hatte Lorgyn umgehend den Wirt aufgesucht.
    Gerade passierten Gerom und er die letzten Häuser von Eisbach. Ein Weg nahm sie auf, den man nur anhand des Seitenbewuchses erkannte, denn alles lag unter frischem Schnee begraben. Tierspuren marmorierten das ewige Weiß, dazwischen ein paar Fußabdrücke. Es ging um eine Kurve, vorbei an kahlen Bäumen.
    Gerom blieb stehen und zeigte nach links. „Das ist es.“
    Lorgyn ließ seinen Blick über das Haus wandern: rustikal gehalten, mit einem Steinfundament, das nach einem Drittel in dunkel gebeizte Holzbalken überging. Es wirkte alt, aber solide. Ein Schornstein ragte aus dem schneebedeckten Dach.
    „Schindeln oder Ried?“, fragte Lorgyn.
    „Ried.“
    „Ist es dicht?“
    „Keine Ahnung. War lange nicht mehr drin.“
    Ein leckes Dach wäre ein Problem. Wasser würde durchsickern, wenn man den Kamin befeuerte, und die Luft feucht machen. Feuchte Luft war Gift für Aluna.
    „Können wir einen Blick hineinwerfen?“
    „Denke schon“, brummelte Gerom und ging weiter.
    Dafür, dass ich ihm heute Morgen ein Goldstück als Aufwand für seine bisherigen Mühen in die Hand gedrückt habe, ist er nicht sonderlich freundlich. Für das Geld kann ich mich in seiner Perle eine ganze Woche lang frei halten!
    Ein Zaun umgab das Anwesen. Sah intakt aus, auch wenn ein paar Latten schief hingen. Innerhalb der Umfriedung standen zwei Bäume und ein Schuppen, wohl für Gartenwerkzeug.
    Plötzlich zog etwas anderes Lorgyns Blick auf sich. Er blinzelte und sah wieder nach rechts, und es dauerte einige Momente, bis er das Bild entschlüsselt hatte, das sich ihm bot. Lauter unterschiedlich hohe behauene Steinblöcke ragten in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen aus dem Schnee, an vielen schimmerte Moos.
    „Ist das ein Totenacker?“
    Gerom drehte sich herum. „Es ist das einzige unbewohnte Haus in Eisbach, tut mir leid.“
    Lorgyn sah zurück zu dem Weg, den sie gekommen waren. Obwohl die Bäume ringsum kahl waren, standen sie dicht genug, dass man das Haus vom Dorf her kaum sah.
    „Schon in Ordnung“, sagte er und ging weiter. Ehrlich gesagt hatte er genau so etwas gesucht. Und die Nähe zum Friedhof war an sich nicht schlimm. Zumindest für ihn. Nur, was würde Aluna davon halten?
    „Wer hat hier gewohnt?“, erkundigte sich Lorgyn, als sie das Grundstück durch ein eingeschneites, hüfthohes Tor betraten, das Gerom ohne Mühe aufdrückte.
    „Bis letzten Winter ein Auswärtiger. Aber der ist dann rüber zu den Quellen und wohnt nun in einem Haus für alte Leute. Ihm gehört das Anwesen. Er heißt Niam. Davor hat Ole hier gewohnt, ein Eisbacher Urgestein. Er war der Totengräber.“
    Sie erreichten die Eingangstür: dunkles, dickes Holz. Da würde keiner so leicht durchkommen. Ein Schloss gab es auch. Gerom drückte dagegen. Sie bewegte sich nicht. „Doch zu“, murmelte er. Sie gingen um das Haus, bis sie eine ungewöhnlich breite und hohe Kellerluke erreichten. Mit dem Unterarm schabte er Schnee weg. Ein Holzstück kam zum Vorschein, das durch zwei Eisenringe lief. Er fischte es heraus und öffnete eine der Luken. Schnee rieselte in den dunklen Eingang.
    Das Tageslicht reichte aus, dass man die Ausmaße erahnen konnte. Anscheinend war das
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