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Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)
Autoren: Peter Hohmann
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das Leben dunkle Pfade, und Iros´ Licht vermag sie nicht zu erhellen“, sagte Lorgyn düster.
    Gerom nickte, und sie prosteten sich zu.
    Nach einer Weile, in der sie beide ihren Gedanken nachhingen und Lorgyns Gesichtsausdruck immer brütender wurde, fast zornig, kam Grinn an den Tisch und fragte, ob sie noch etwas trinken wollten.
    „Eine Runde noch?“, fragte Gerom.
    Lorgyn reagierte nicht, schien ganz versunken in seine Welt.
    Gerom nickte Grinn zu. „Mach einfach.“
    Erst als sie Lorgyn den vollen Krug vor die Nase setzte, erwachte er. Er nippte, dann sah er Gerom an. „Ich nehme an, Ihr kennt Euch hier aus.“
    Gerom hob den Krug. „Erst mal stoßen wir an und hören mit dem Gesieze auf.“
    „In Ordnung.“ Lorgyn berührte Geroms Krug mit seinem.
    „Bei uns macht man das so.“ Mit einem Knall stießen die Krüge zusammen. Ein wenig Bier spritzte auf den Tisch.
    „Verstehe“, lächelte Lorgyn und trank.
    Na also, taut ja doch noch auf.
    „Also, was möchtest du wissen?“
    „Ich brauche eine Unterkunft.“
    „Sollte kein Problem sein. Hier in Eisbach gibt es eine weitere Herberge neben der meinen, und bei den Heilenden Quellen – das sind vielleicht vierzig Steinwürfe von hier –, mehr als ein halbes Dutzend. Allerdings würde ich dir einen Sonderpreis machen.“
    „Nein“, murmelte Lorgyn und fuhr sich mit einer fahrigen Bewegung über das Gesicht.
    Das Bier zeigte wohl Wirkung, und das nach eineinhalb Krügen. Gewohnt war der wirklich nichts.
    „Ich … ich brauche ein Haus. Ein leer stehendes Haus, das wäre am besten. Mit einem Kell…“ Lorgyns Kiefer schnappten zu, und er atmete tief ein.
    „Keller?“
    „Egal. Einfach ein Haus.“
    Komisch. Warum selbst für sich sorgen, wenn man in einer Herberge alles bekam? Wie lange wollte Lorgyn hier bleiben?
    „Und einen Bediensteten, den brauche ich auch.“
    Das wurde ja immer besser. Haus, Bediensteter – als nächstes kam wahrscheinlich die goldene Kutsche. Eineinhalb Krüge, und er verlor den Bezug zur Realität. Gerom schüttelte den Kopf.
    „Warum schüttelst du den Kopf?“
    Oh, der bekommt doch mehr mit als ich dachte!
    „Gibt es kein freies Haus?“ Sorge schwang in Lorgyns Stimme.
    „Ich höre mich um, in Ordnung?“
    In diesem Moment kam Laris und rettete die Situation.
    „Eurer Frau geht es besser. Sie schläft tief und fest. Duria möchte morgen wiederkommen, um nachzusehen.“
    „Danke“, antwortete Lorgyn. Seine Stimme klang schleppend. „Das … das war einfach zu viel für mich. Ich muss mich jetzt zurückziehen.“
    „Natürlich“, sagte Gerom und stand auf. „Soll ich dich begleiten?“
    „Nein, geht schon.“ Abwehrend hob Lorgyn die Hand. „Schreib das Bier auf mich, und morgen rechnen wir ab, wie viel das Zimmer kostet.“
    „Beim Eis des Nordens – darüber mach dir jetzt mal keinen Kopf.“
    „Das war jetzt kein Trinkspruch“, bemerkte Lorgyn.
    Gerom brauchte einen Moment, ehe er verstand. „Ach, man sagt es eigentlich immer. Ob als Trinkspruch oder beim Fluchen oder …“ Er winkte ab. Immer eben.
    „Beim Eis des Nordens – gute Nacht.“
    „Beim Verabschieden eher nicht.“
    Lorgyn nickte und ging auf wackeligen Beinen an Gerom und Laris vorbei. Dann drehte er sich noch einmal herum. „Bitte, hör dich wegen des Hauses um … und dem Bediensteten. Damit ist es mir wirklich ernst.“
    Laris sah Gerom konsterniert an. Er machte eine Geste mit der Hand: später.
    Sie warteten bis die Tür zufiel.
    Gerade setzte Gerom zu sprechen an, als die Tür wieder aufflog, Lorgyn, wie von Dämonen gehetzt, zurück zum Tisch stürzte und auf die Sitzbank krabbelte.
    Ein Seufzen der Erleichterung aus tiefstem Herzensgrund, als er den Lederbeutel an sich nahm, ein verlegenes Grienen anschlug und die Taverne dann endgültig verließ.
    „Was ist in diesem Beutel?“, fragte Laris.
    „Sein Gold, denke ich mal.“
    Laris kaute auf der Unterlippe.

    ***

    Lorgyn lehnte an der Wand, leicht vornübergebeugt, das Gesicht in den Händen begraben.
    Völliger Verlust der Kontrolle, loderten seine Gedanken in diesem unseligen Feuer selbst gerichteten Zorns und Hasses. Er hatte es verdient, jeden Tropfen Selbsthass hatte er verdient!
    Du elender Narr! Nein, mehr, du dreimal verfluchter tumber Ochse! Du Idiot!
    Er knirschte mit den Zähnen, ballte seine Hände zu Fäusten und presste sie gegen die geschlossenen Lider, bis grelle Farbpunkte vor seinen Augen auf gleißten. Er wollte seine Fehler chronologisch auflisten,
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