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Magie einer Gewitternacht

Magie einer Gewitternacht

Titel: Magie einer Gewitternacht
Autoren: Brenda Jackson
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Du hast mich erschreckt.“
    Chloe lächelte. So geistesabwesend hatte sie ihre Freundin lange nicht erlebt. „Ich habe dich etwas gefragt.“
    Lucia runzelte die Stirn. „Wirklich?“
    „Ja.“
    „Und was?“
    Nachsichtig schüttelte Chloe den Kopf. „Ich habe das Gefühl, dass du völlig abwesend bist. Was ist los? Mit der Arbeit kann es eigentlich nichts zu tun haben, denn die Verkaufszahlen für den April sind glänzend. Also? Mach endlich den Mund auf.“
    Lucia biss sich auf die Lippe. Irgendjemandem musste sie einfach erzählen, was in der vergangenen Nacht passiert war. Und da Chloe ihre beste Freundin war, war es naheliegend, ihr das Herz auszuschütten. Andererseits gab es da auch ein Problem: Chloes Mann Ramsey war Derringers ältester Bruder. Zwar zweifelte Lucia nicht daran, dass ihre Freundin kein Sterbenswörtchen verlauten lassen würde, wenn sie sie darum bat, aber trotzdem …
    „Okay. Ich frage dich nur noch einmal, dann lasse ich dich in Ruhe, wenn du nicht darüber reden willst. Was ist los mit dir? Du machst den Eindruck, als ob du in Trance bist. Ich könnte wetten, dass du kein Wort aus der Besprechung heute Morgen behalten hast. Also: Was ist passiert?“
    Lucia holte tief Luft. „Derringer.“
    Chloe runzelte die Stirn. „Was ist mit ihm? Ramsey hat heute Morgen nach ihm gesehen, und da schien alles in Ordnung zu sein. Natürlich hat er noch Schmerzen, aber abgesehen von seinen Medikamenten und viel Schlaf braucht er nichts.“
    „Das mit dem Schlaf ist so eine Sache“, meinte Lucia. „Ich glaube nicht, dass er gestern viel geschlafen hat.“ Sie trank einen Schluck von ihrem Cappuccino.
    „Aha. Und wie kommst du darauf?“
    Lucia zuckte die Achseln, beschloss dann aber, mit der Wahrheit herauszurücken. „Weil ich in der Nacht bei ihm war, und wir beide kaum geschlafen haben.“
    Völlig entgeistert sah Chloe sie an, und Lucia hoffte, dass sie sich mit dieser Kurzversion zufriedengab. Aber da kannte sie ihre Freundin schlecht.
    „Du bist mit Derringer zusammen?“ Der geschockte Ausdruck auf Chloes Gesicht war einem Lächeln gewichen.
    „Das kommt darauf an, was du darunter verstehst“, gab Lucia zurück. „Jedenfalls bin ich seit gestern Nacht keine Jungfrau mehr. Derringer war dermaßen mit Schmerzmitteln vollgepumpt, dass er sich vermutlich an nichts erinnert.“
    Das Lächeln verschwand wieder von Chloes Gesicht. „Was?“
    „Ja. Er hat mich sogar gefragt, wie ich heiße und wer ich bin.“
    Es dauerte zehn Minuten, bis Lucia Chloe die ganze Geschichte erzählt hatte. Auch den zurückgelassenen Slip vergaß sie dabei nicht. „Das war alles“, schloss sie dann.
    Chloe schüttelte den Kopf. „Das glaube ich eher nicht, und zwar aus zwei Gründen: Du liebst Derringer, und das schon seit einer halben Ewigkeit. Ich kann mir kaum vorstellen, dass das so einfach aufhört. Und nach dieser Nacht wirst du ihn außerdem in einem ganz anderen Licht sehen. Jedes Mal, wenn er dir in Zukunft über den Weg läuft, wirst du daran denken. Du kannst nur hoffen, dass Derringer deinen Slip nicht findet. Denn dann wird er alles daransetzen, um die Frau aufzustöbern, die bei ihm war – vorausgesetzt, er hat wirklich nicht gemerkt, dass du es warst.“
    Daran wollte Lucia lieber nicht denken. Sie umschloss ihre Tasse mit beiden Händen und sah aus dem Fenster über die Stadt. Dann atmete sie tief durch und trank einen Schluck. Sie konnte nur hoffen, dass Chloe sich irrte. Derringer würde außer sich sein, wenn er die Wahrheit erfuhr, und was dann geschah, wollte sie sich lieber nicht ausmalen.
    „Bei seinem Ruf wird das so sein, als würde er eine Nadel im Heuhaufen suchen.“
    „Möglich. Aber was ist, wenn er diese Nadel trotzdem zufällig findet?“
    Diese Möglichkeit zog Lucia lieber gar nicht erst in Betracht. Sie liebte Derringer schon so lange, dass sie nicht einmal wusste, ob sie überhaupt wollte, dass er die Wahrheit herausfand – schon allein deshalb, weil er ihre Liebe nicht erwiderte.
    „Lucia?“
    Sie drehte sich wieder zu ihrer Freundin um. „Keine Ahnung, was dann passiert. Ich will es auch gar nicht wissen. Am liebsten wäre mir, er würde sich nicht erinnern und es einfach dabei belassen.“
    Eine Weile schwiegen beide. „Aber du wirst dich immer danach sehnen, wieder mit ihm zu schlafen“, prophezeite Chloe dann. „Du willst ihn, gib’s zu.“
    Lucia zuckte mit den Schultern. „Ich habe ihn immer gewollt, Chloe.“
    „Aber jetzt wahrscheinlich noch viel
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