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Magie einer Gewitternacht

Magie einer Gewitternacht

Titel: Magie einer Gewitternacht
Autoren: Brenda Jackson
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Gas, als sie das riesige Holzschild erreichte. Normalerweise hätten die fantasiereichen Namen, mit denen die Westmorelands ihre Ländereien bedachten, sie amüsiert. Sie war bereits an Jason’s Place, Zane’s Hideout, Canyon’s Bluff, Stern’s Stronghold, Riley’s Station und Ramsey’s Web vorbeigekommen. Wenn ein Mitglied der Familie fünfundzwanzig Jahre alt wurde, erbte es ein einhundert Morgen großes Stück Land. Das war auch der Grund, warum die Westmorelands so nahe beieinanderlebten.
    Nervös biss sie sich auf die Unterlippe. Vielleicht ist es doch ein Fehler gewesen hierherzukommen, dachte sie, als sie vor dem einstöckigen Gebäude anhielt. Es war ihr erster Besuch auf Derringers Farm. Und nach allem, was Lucia gehört hatte, kamen die meisten Frauen nur her, wenn sie eingeladen worden waren.
    Was wollte sie also hier?
    Nachdem sie den Motor abgestellt hatte, blieb Lucia einfach sitzen. Aus einem Impuls heraus war sie losgefahren, weil sie Derringer liebte. Aber gleichzeitig war ihr klar, dass sie hier nichts zu suchen hatte. Derringer lag vermutlich im Bett und brauchte seine Ruhe, wahrscheinlich stand er auch unter dem Einfluss von starken Medikamenten. Wenn er überhaupt in der Lage war, ihr zu öffnen, dann sah er sie vermutlich an, als käme sie von einem anderen Stern. Für ihn war sie bestenfalls eine Bekannte, nicht einmal eine Freundin.
    Lucia wollte gerade wieder kehrtmachen, als der Regen stärker wurde. Auf den Stufen zur Veranda stand ein großer Karton. Und das Mindeste, was sie tun konnte, war, dafür zu sorgen, dass er nicht nass wurde.
    Entschlossen nahm sie ihren Schirm vom Rücksitz, stieg aus und rannte zur Veranda. Im selben Moment zuckte ganz in der Nähe ein Blitz vom Himmel, kurz gefolgt von einem krachenden Donner.
    Chloe hatte ihr einmal erzählt, dass die Westmoreland-Männer nie abschlossen, und so steuerte sie auf die Tür zu und probierte es einfach aus. Ihre Freundin hatte recht gehabt: Die Tür war offen.
    Lucia steckte den Kopf ins Haus. „Derringer?“, flüsterte sie, für den Fall, dass er unten auf dem Sofa statt in seinem Zimmer schlief.
    Als sie keine Antwort bekam, beschloss sie, den Karton gleich ins Haus zu bringen. Innen sah sie sich um. Derringers Schwester Gemma hatte das Haus eingerichtet. Und sie hat wirklich ein Händchen dafür, stellte Lucia fest. Das Haus war wunderschön. Die hohen Fenster, die vom Boden bis zur Decke reichten, boten einen atemberaubenden Ausblick auf die Berge.
    Gerade wollte sie sich wieder unauffällig entfernen, da hörte sie im ersten Stock ein lautes Poltern, dem ein kräftiger Fluch folgte.
    Ohne nachzudenken, stürmte Lucia die Treppe hinauf, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, und stieß die Tür zu mehreren leeren Zimmern auf, bevor sie endlich die richtige gefunden hatte. Derringer lag auf dem Boden, als wäre er gerade aus dem Bett gefallen.
    „Derringer!“
    Sie rannte zu ihm und kniete sich auf den Boden. „Ist alles in Ordnung?“, fragte sie, einer Panik nahe. Trotzdem registrierte sie, dass er abgesehen von einem eng anliegenden schwarzen Slip nackt war. „Derringer?“
    Langsam öffnete er die Augen, und ihr Herz schlug schneller. Sein Blick war glasig, als hätte er zu viel getrunken – oder eine Tablette zu viel genommen, was die wahrscheinlichere Variante war. Jetzt spielte ein kleines Lächeln um seine Mundwinkel, und sofort erschienen diese unwiderstehlichen Wangengrübchen. Lucia holte tief Luft.
    „Was bist du denn für ein hübsches Ding?“, wollte er wissen. Seine Stimme klang belegt. „Wie heißt du?“
    „Puddin’ Tame“, entgegnete Lucia spontan, als ihr ein Lied aus ihrer Kindheit einfiel. Ach wie gut, dass niemand weiß …
    Ganz offensichtlich hatte er zu viele Tabletten genommen, denn er tat, als hätte er sie noch im Leben gesehen.
    „Das ist ja ein ganz reizender Name, Sweetheart.“
    Lucia verdrehte die Augen. „Wenn du meinst, Cowboy. Vielleicht kannst du mich darüber aufklären, was du hier unten auf dem Boden treibst und warum du nicht im Bett liegst.“
    „Ich war im Bad. Und als ich wieder ins Bett wollte, stand es plötzlich woanders, und ich habe es nicht mehr gefunden.“
    Sie unterdrückte ein Lächeln. „Sieht so aus. Komm, halt dich fest, ich helfe dir zurück.“
    „Und wenn wieder jemand das Bett verschiebt?“
    „Das glaube ich nicht“, erwiderte Lucia. Selbst unter dem Einfluss von Medikamenten klang Derringers Stimme so tief und sexy, dass sie Lust auf ihn
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