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Magie der Sehnsucht - Roman

Magie der Sehnsucht - Roman

Titel: Magie der Sehnsucht - Roman
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Olymp zu leben.«
    »Wage es bloß nicht, sie anzurühren, nichtswürdiger Schurke! Du bist es nicht einmal wert, ihre Schuhe zu putzen!«
    Als Julians Stimme erklang, hob Grace verwirrt den Kopf und sah ihn in der Mitte des Raums stehen, nur mit seinen Jeans bekleidet, sein Schwert und den Schild in den Händen.
    »Wieso bist du hier?«, rief Priapos bestürzt und sprang vom Bett.
    »Weil mein Fluch seine Wirkung verloren hat«, erwiderte Julian und lächelte frostig. »Meine Kraft ist zurückgekehrt. Nun kann ich euch alle überwältigen.«
    »Nein!«, schrie Priapos. Innerhalb weniger Sekunden umgab eine Rüstung seinen Körper.
    Verzweifelt bekämpfte Grace seine Macht, die sie festhielt. Neben dem Bett lagen ein Schild und ein Schwert. Danach griff er und stürzte sich auf Julian.

    Wie hypnotisiert beobachtete sie das Spektakel – das Gefecht zwischen zwei Brüdern.
    So etwas hatte sie noch nie gesehen. In einem makabren Tanz sprang Julian umher. Mühelos parierte er Priapos’ Schwerthiebe. Unter der wilden Intensität des Kampfes erzitterten der Boden und das Bett.
    Kein Wunder, dass Julian zur Legende geworden war.
    Aber nach einigen Minuten sah sie ihn schwanken, sein Schild sank hinab.
    »Was ist los?«, spottete Priapos und benutzte seinen eigenen Schild, um Julian vor sich herzuschieben. »Oh, das vergaß ich – der Fluch hält dich nicht mehr gefangen. Aber er schwächt dich immer noch. Bis deine Kräfte zurückkehren, wird es einige Tage dauern.«
    Entschlossen schüttelte Julian den Kopf und hob seinen Schild wieder hoch. »Um dich zu schlagen, ist der Vollbesitz meiner Kräfte überflüssig.«
    »Welch kühne Worte, kleiner Bruder!«, rief Priapos und lachte höhnisch. Klirrend prallte sein Schwert gegen Julians Schild, und Grace hielt den Atem an, während sie das Gefecht fortsetzten.
    Und als sie an Julians sicheren Sieg glaubte, verleitete Priapos ihn dazu, seine Reichweite zu überschätzen.
    Sobald Julians seitlicher Brustkorb ungeschützt war, schwang der Gott sein Schwert empor und stieß es zwischen Julians Rippen.
    Hilflos ließ Julian seine Waffe fallen.
    »Nein!«, schrie Grace entsetzt.
    Das Gesicht zu einer ungläubigen Maske verzerrt, taumelte Julian nach hinten. Doch er kam nicht weit, das Schwert, dessen Griff Priapos umklammerte, steckte immer noch in seinem Körper.
    »Nun bist du wieder ein Mensch«, verkündete Priapos,
drehte die Klinge herum und zog sie aus der Wunde. Dann trat er gegen Julians Hüfte.
    Schwankend brach Julian zusammen, sein Schild landete an seiner Seite.
    Priapos stand vor ihm und lächelte triumphierend. »Von den Waffen des Sterblichen verletzt, wirst du nicht sterben, kleiner Bruder. Nur das Schwert eines Unsterblichen kann dich töten.«
    Jetzt entschwand die Macht, die Grace fesselte. Sie sprang vom Bett und rannte zu Julian, der in seinem Blut lag. Röchelnd rangen sich schwache Atemzüge aus seiner Kehle.
    »Oh nein!«, schluchzte sie und legte seinen Kopf in ihren Schoß. Hilflos starrte sie die Wunde an.
    »Meine süße Grace …« Mit bebenden Fingern berührte er ihre Wange, und sie wischte Blut von seinen Lippen.
    »Verlass mich nicht, Julian!«, flehte sie.
    Von Schmerzen gepeinigt, stöhnte er. »Weine nicht um mich, das bin ich nicht wert.«
    »Oh doch!«
    »Du hast mich gerettet«, flüsterte er und umklammerte ihre Hand. »Ohne dich hätte ich niemals die Liebe kennen gelernt.« Kraftlos drückte er ihre Finger an sein Herz. »Und mich selbst hätte ich niemals wiedererkannt.«
    Bestürzt sah sie das Licht in seinen Augen erlöschen. »Nein!«, klagte sie und presste seinen Kopf an ihre Brust. »Nein, nein, nein! Du darfst nicht sterben. Nicht so! Hörst du mich, Julian? Verlass mich nicht! Bitte, bleib bei mir!« Schluchzend hielt sie ihn in den Armen, unaufhörlich flossen heiße Tränen, die aus den Tiefen ihrer Seele stammten.
    »Nein!« Ein durchdringender Ruf erschütterte den Raum, und Grace sah Priapos erbleichen.

    In einem weiß glühenden Blitz, von Donnerhall begleitet, erschien Aphrodite. Das blasse Gesicht von Schmerz verzerrt, betrachtete die Göttin ihren sterbenden Sohn. Dann richtete sie ihr blauen Augen ungläubig auf Priapos. »Was hast du getan?«
    »Es war ein gerechter Kampf, Mutter. Er oder ich – ich hatte keine Wahl.«
    »Um ihm die Freiheit zu schenken, habe ich den Zorn des großen Zeus und der Parzen erregt«, fauchte sie. »Verdammt, wofür hältst du dich? Wie konntest du dich zu einer solchen Tat
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