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Magie der Liebe

Magie der Liebe

Titel: Magie der Liebe
Autoren: Catherine Coulter
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Dieser Mann war viel zu gut für jede Frau - auch für eine Dame der Gesellschaft, die sie allerdings nicht war. Wie oft hatte sie in diesen Monaten gehört, wie er lachend erklärt hatte, daß Heiraten für ihn nicht in Frage kam! In dieser Beziehung hielt er es ganz mit der Überzeugung seines Vaters, daß kluge Männer - wenn überhaupt - wenigstens erst heiraten sollten, wenn sie die Vierzig überschritten hatten, und dann bestenfalls ein gesundes, noch formbares Geschöpf von höchstens achtzehn Jahren, das einen gesunden Erben versprach. Vom richtigen Heiratsalter war Knight Winthrop, Viscount Castlerosse, allerdings noch weit entfernt, denn er war gerade erst siebenundzwanzig Jahre alt geworden und ein überzeugter Junggeselle - witzig und zynisch, aber nur selten verletzend.
    Daniella beobachtete, wie er mit ruhigen, zielstrebigen Bewegungen seine langen Beine wusch. Genauso liebte er sie auch, niemals hastig, sondern immer zielstrebig und mit einer gewissen Distanz. Einmal hatte sie im Augenblick des Höhepunkts seinen etwas abwesenden Gesichtsausdruck bemerkt. Seufzend dehnte und räkelte sie sich und wußte genau, daß Knight ihr dabei zusah. Schließlich lag sie auf der Seite und stützte ihren Kopf in die Hand.
    »Zieh etwas an, oder es wird dir schlecht bekommen!« drohte Knight mit rauher Stimme. Der Anblick ihrer wunderschönen Brüste, die in der Seitenlage ein wenig zusammengedrückt waren, und die weiche Linie ihrer hochragenden Hüfte erregten ihn ungemein. Ihr schwarzes, glänzendes Haar bildete einen scharfen Kontrast zu ihrer blassen, weißen Haut, und ihre mandelförmigen Augen schimmerten dunkel und leidenschaftlich - ein deutlicher Hinweis auf ihr neapolitanisches Erbe. Er warf ihr ein schaumiges Etwas von einem aprikosenfarbigen Morgenmantel zu, den er ihr vor einigen Wochen geschenkt hatte.
    Mit verführerischen Bewegungen streifte sich Daniella den Mantel über. »Tee, Mylord?«
    Knight nickte, und gleichzeitig knurrte sein Magen. »Gibt es auch etwas zum Essen?«
    »Bist du etwa beim Hochzeitsbankett nicht satt geworden?«
    Er grinste. »Ich war viel zu nervös. Das pausenlose Geschmuse der Brautleute war kaum mitanzusehen. Und dann erst die Blicke der Ladys, die mich als zukünftige Beute beäugt haben!«
    Lachend verließ Daniella das Zimmer. Ihr Mädchen Marjorie war längst zu Bett gegangen, und die Haushälterin und die Köchin lebten nicht bei ihr. Knapp fünfzehn Minuten später kehrte sie mit einem Imbiß aus Brot, kaltem Huhn, Honig, Butter und einer großen Kanne indischem Tee ins Zimmer zurück. Knight war gerade in seinen Morgenmantel geschlüpft und half ihr bereitwillig, das Tablett auf das Bett zu stellen. Während sie über ihn hinweg ins Bett stieg, gab er ihr einen Klaps auf ihr Hinterteil, so daß sie kichern mußte.
    Einige Zeit aßen sie schweigend, doch dann konnte Daniella ihre Neugier nicht länger bezähmen. »Erzähl mir noch ein wenig von der Hochzeit und dem Empfang! Waren deine Freunde auch eingeladen?«
    Knight wußte, daß Daniella nur zu gern etwas über seine Freunde erfuhr. »Meinst du Burke Drummond und seine Frau Arielle?«
    »Wenn er der Earl of Ravensworth ist, dann ja.«
    »Genau. Natürlich waren sie eingeladen, denn schließlich war die Braut früher seine Schwägerin. Arielle und er machten einen äußerst glücklichen Eindruck.«
    »Und das sagst ausgerechnet du, obwohl du doch der Meinung bist, daß ein Mann nicht vor dem vierzigsten Lebensjahr heiraten sollte?«
    »Das weißt du noch?«
    »Das habe ich doch oft genug von dir gehört!«
    Knight lachte leise. »Hoffentlich werde ich dir nicht langweilig, meine Liebe! Aber du hast recht, Burke ist genauso alt wie ich, und seine Frau -« Knight machte eine kleine Pause und erinnerte sich an den Augenblick, als er Arielle in Ravensworth Abbey zum ersten Mal gesehen hatte. »Sie ist eine wunderschöne, bezaubernde Frau und außerdem sehr tapfer und loyal. Ich schätze sie sehr«, fuhr er schließlich fort, während er sich genüßlich Honig auf ein dickes Butterbrot strich.
    »Soll das etwa heißen, daß du deine Meinung über das Heiraten ändern wirst, Mylord?«
    »Guter Gott, nein! Für Burke ist diese Frau genau die Richtige, aber doch nicht für mich!«
    »Laura hat mit dem Earl damals viel Spaß gehabt.«
    Knight wirkte ein wenig verlegen. »Stimmt. Das hatte ich schon beinahe vergessen. Ja, damals war er in einem sehr üblen Zustand. Die beiden waren noch nicht verheiratet, und Burke hat sich
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