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Magical Village 1 Zimt und Zauber

Magical Village 1 Zimt und Zauber

Titel: Magical Village 1 Zimt und Zauber
Autoren: Christina Jones
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Abend nicht ins Fitnessstudio gegangen, und da konnte ich nicht weg.«
    »Gütiger Himmel! Du müsstest dich mal reden hören. Das klingt ja fast, als wäre ich so was wie deine Geliebte. Wir hatten einen herrlichen Abend – die Mädchen waren da und Flo und Clyde, und dann sind noch Lav und Lob rübergekommen, und wir haben eine kleine Party gefeiert.«
    »Oh – gut …« Lance klang wehmütig. »Hauptsache, du warst nicht allein.«
    »Nein, war ich nicht, aber selbst wenn ich es gewesen wäre, ist das wohl kaum mehr dein Problem, oder? Hör mal, es ist nett, dass du anrufst, aber es ist alles in Ordnung. Jetzt leg
lieber auf, ehe Jennifer noch aufwacht und wissen will, mit wem du da telefonierst. Ach, und übrigens, Lu ist hier. Sie hat Niall verlassen. Gute Nacht.«
    Im sicheren Wissen, dass Lance getroffen war und Jennifer wahrscheinlich gar nicht schlief, sondern ihn die ganze Nacht mit bohrenden und peinlichen Fragen quälen würde, legte sich Mitzi mit zufriedenem Lächeln ins Bett und griff nach ihrem Buch. Richard und Judy kamen auf Samtpfoten hereingeschlichen. Sie platzierten sich rechts und links von ihr, traten mit Riesengetue die Bettdecke in die richtige Form und schnurrten laut, ehe sie sich mit einem doppelten Katzenseufzer niederließen.
    Mitzi streichelte sie alle beide und lächelte. Sie hatte es warm und gemütlich, Lulu war sicher im Zimmer nebenan untergebracht, Doll war zu Hause bei Brett, und die Katzen waren zufrieden. Was wollte sie mehr? Okay, jetzt, wo sie pensioniert war, würde das Leben ziemlich eintönig werden, doch damit wurde sie schon fertig.
    Sie begann zu lesen, während der Wind den Regen gegen das Fenster peitschte. Das Buch war ein reichlich blutrünstiger Krimi, in dem die arme Heldin alle möglichen Grässlichkeiten durchstehen musste und die Spannung mit jedem Absatz stieg. Müde und zufrieden schmiegte sich Mitzi in die Kissen und genoss den Nervenkitzel aus zweiter Hand. Ab sofort gab es für sie spannende Erlebnisse nur noch aus Büchern oder Filmen. In Hazy Hassocks würde ihr gewiss nie etwas Aufregendes passieren, oder? Sie müsste sich eben damit abfinden, dass der Rest ihres Lebens sterbenslangweilig würde. Sie seufzte und blätterte eine weitere Seite um.

3. Kapitel
    A ls Mitzi aufwachte, regnete es noch immer. Sie schlug die Augen auf, streichelte verschlafen Richard und Judy und begriff allmählich, dass sie nicht aufstehen musste. Weder an diesem noch an irgendeinem anderen Morgen. Mit einem genüsslichen Seufzer zog sie sich die Decke über die Schultern und schloss erneut die Augen. Noch ein paar Minuten Schlaf wären herrlich.
    Anderthalb Stunden später wankte Mitzi gerade noch rechtzeitig nach unten, um eine wesentlich wachere Lulu zur Arbeit aufbrechen zu sehen, und gönnte sich anschließend den trägen Luxus von drei Tassen Kaffee im Schlafanzug vor dem Fernseher. Dann, nachdem sie Richard und Judy gefüttert hatte, duschte sie, zog sich rasch an und ging zu dem mit Flo vereinbarten zweiten Frühstück nach nebenan.
    Nach dem Genuss von vier weiteren Tassen Kaffee und einem Päckchen Butterkekse sowie einer inquisitorischen Befragung über Lulus gestörtes Liebesleben befand sich Mitzi um die Mittagszeit im Koffeinrausch und musste überdies ihren ersten verbummelten Vormittag verkraften.
    Zaudernd stand sie unter ihrem tropfenden Regenschirm in Flos Vorgarten, während ihr bunte Blätter wie feuchte Läppchen um die Füße flatterten. Sollte sie schnurstracks nach Hause gehen und gleich anfangen, in ihrem Leben aufzuräumen?
Oder sollte sie lieber ins Dorf gehen und sich erkundigen, was Hazy Hassocks für Frauen mit viel Freizeit zu bieten hatte?
    Es war reichlich merkwürdig, nicht nur eine Wahl zu haben, sondern sich auch beliebig viel Zeit lassen zu können, bis man sie traf. Gewohnt, im engen Zeitkorsett eines klar strukturierten Tagesablaufs zu stecken, erschien ihr die sich endlos vor ihr ausdehnende Zeit geradezu einschüchternd. Sollte sie nicht all die freien Stunden sinnvoll nutzen und beides tun? Zuerst ins Dorf und dann zu einem späten Mittagessen nach Hause, wo sie anfangen würde, den in langen Jahren angesammelten Plunder gründlich auszumisten? Lulu konnte dann zugunsten notleidender Tiere alles in ihrem Wohlfahrtsladen verkaufen, und so hätten sie beide etwas davon.
    Hocherfreut, dass sie binnen weniger Minuten zwei gewichtige Entscheidungen getroffen hatte und folglich weder um ihren Geschäftssinn noch um ihren Verstand
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