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MAGICA MATHEMATICA

MAGICA MATHEMATICA

Titel: MAGICA MATHEMATICA
Autoren: Franziska Wolf
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den Tag nicht vor
dem Abend loben. Aber was lernt ihr überhaupt in der Schule?“, wundert sich Pedro.
    „In der Schule setzen wir eben Zahlen in
die Formeln ein und rechnen das Ergebnis aus. Eine Formel (er-)finden mussten
wir noch nie.“
    „Aber genau das macht doch Spaß und nur so
kann man doch auch alles verstehen“, wundert sich Pedro.

 
    DIE SIEBTE STUNDE

Zerlegung
einer Fläche in Dreiecke
     
    Die alte Turmuhr schlägt drei Mal. „Halbzeit!“,
sagt Carla. „Wir sind im Rückstand“, stellt Pedro fest. „Warum?“, fragt Carla.
„Wir haben erst zwei von fünf Aufgaben berechnet“, erklärt Pedro. „Zwei von
fünf – das sind zwei Fünftel – das ist doch fast die Hälfte“, beruhigt ihn
Carla.
     
     
    3.         
Ihr
sollt ein Stück Land, welches diese Form hat, vermessen. Wie geht ihr vor?
     

     

     
    „Ein Vieleck. Wir zerlegen dieses auch in
Dreiecke, um den Flächeninhalt zu berechnen.“ – „Dreiecke?“, fragt Pedro. „Geht
das auf?“ – „Ja, jedes Viereck lässt sich in zwei Dreiecke teilen. Jedes
Fünfeck in drei, jedes Sechseck in vier Dreiecke und so geht das immer weiter“,
erklärt Carla und zeichnet beginnend mit einem Dreieck, ein Vier-, Fünf-,
Sechs- und Siebeneck an die Tafel, indem sie immer flink ein weiteres Dreieck
anfügt.
     

     
     

     
     

     
     

     
     
    „Zuerst zeichnen wir jedes einzelne
Dreieck mit einer Grundseite und einer Höhe aus, dann berechnen wir die
einzelnen Dreiecksflächen und addieren sie“, schlägt Carla vor.
    „Addieren? Was ist das?“ – „Zusammenzählen
... Plus – diese Begriffe solltest du jetzt langsam kennen“, ermahnt ihn Carla.
    „Also kann ich jede beliebige Fläche
berechnen indem ich sie in Dreiecke teilen“, sagt Pedro und wundert sich schon
selbst über die Einfachheit der Flächenberechnung. „Ja, genau“, bestätigt
Carla.
    „Diese Fläche erinnert mich an den Campo.“
– „Ja, der Campo ist auch ein Vieleck“, sagt Carla. „Er ist ein Vieleck, genau
genommen ein Elfeck, welches in neun Dreiecke geteilt ist, weil jedem
Stadtviertel ein Teil des Platzes eigen ist“, sagt Pedro.
    „Am 2. Juli letzten Jahres, am Tag des Palio
della Madonna di Provenzano haben wir uns kennengelernt. Erinnerst du dich?“,
fragt Carla. „Ja, am Morgen habe ich mit meinen Freunden zusammen den
mittelalterlichen Platz ringsum mit einer dicken Erdschicht bedeckt, um ein
paar Lira zu verdienen.“ – „Damit am Mittag das Pferderennen wie jedes Jahr die
heftigsten Rivalitäten und mitreißende Begeisterung entfachen kann“ ergänzt
Carla. „Die Oca, der Stadtteil der Gans waren die Sieger.“ - „Ja, die
Gefeierten, von der ganzen Stadt bewundert. Die Oca, das Armenviertel Sienas
ganz oben. Das alte Volksfest schafft es, alle Leute in Siena gemeinsam feiern
zu lassen.“ – „Du hast an unserem Tisch Brotsalat und Reiskroketten gegessen.
Wir hätten uns wahrscheinlich sonst nie kennen gelernt.“

 
    DIE ACHTE STUNDE

Satz
des Pythagoras
     
    „STI-PEN-DI-UM“, wiederholt Pedro Silbe
für Silbe. „Was ist das?“, fragt Pedro.
    „Bist du finanziell schwach, meisterst
aber diese Prüfung gut, erhältst du ein Stipendium“, sagt Carla. „Das gibt es
an den Baukunstschulen schon immer. Du brauchst dann für die Zeit der
Ausbildung kein Schulgeld zu bezahlen.“
    Pedro verschluckt sich. Ihm bleibt das
Hühnchen fast im Hals stecken. „Das hast du die ganze Zeit gewusst? Carla, du
bist einfach verrückt. Du hast gewusst, dass wir diese Prüfung auch besonders
gut meistern müssen, um nicht auch noch Schulgeld zu bezahlen? Das ist
größenwahnsinnig. Das schaffst du mit mir nicht. Schulgeld kann ich nicht
bezahlen, wir kommen ja schon so nicht durch. Und zu den Besten gehören? Das
schaffen wir nicht. Warum bin ich überhaupt hergekommen? Da kann ich ja gleich
aufgeben.“
    „Wie kannst du schon im Voraus sagen, dass
wir es nicht schaffen zu den Besten zu gehören? Bis jetzt haben nur deine Beiträge
Verstehen geschaffen.
    „Einverstanden, ich bleibe die paar
Stunden dir zu liebe hier. Ich will noch auf Vorrat essen, wer weiß, wann es
wieder etwas gibt“, entscheidet sich Pedro.
    „Beim Vieleck sind wir stehen geblieben“,
sagt Carla und richtet ihren Blick an die Tafel.
    „Gut“, sagt Pedro. „Wir teilen unser
Flurstück in Dreiecke. Wir spannen dafür, sagen wir eine dünne Drachenschnur.
Die Grundseiten und Höhen messen wir mit einem Maßband.“
    „Wir haben aber ein Problem: Wie
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