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Magic Girls 04 - Gefangen in der Unterwelt

Titel: Magic Girls 04 - Gefangen in der Unterwelt
Autoren: Marliese Arold
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Herz, lief auf Miranda zu und schlang die Arme um sie.
    »Ich lasse dich nicht hier, Miranda!«
    Miranda fing an zu schluchzen. »Elena, das hat doch keinen Sinn!«
    »Hinweg mit euch!«, befahl der Meister der Dunkelheit. »Ihr wagt es, unaufgefordert in mein Reich einzudringen und auch noch Forderungen zu stellen! Geht, bevor ich meine Bestien rufe und auf euch hetze!«
    Eusebius fiel auf die Knie. »Bitte habt Nachsehen, großer Meister! Es sind junge Mädchen, und sie sind noch nicht so erfahren … Ich möchte Euch einen Vorschlag machen: Lasst Miranda frei und behaltet mich an ihrer Stelle.«
    Elena stieß vor Überraschung die Luft aus. Auch Miranda erstarrte. Nele und Jana klammerten sich aneinander.
    »Steh auf«, sagte der Meister der Dunkelheit. »Es ist sehr edel von dir, dass du dich zum Austausch anbietest.«
    »Ihr nehmt mein Angebot an?«, fragte Eusebius hoffnungsvoll, als er sich aufgerappelt hatte.
    »Ich habe Miranda angeboten, sie freizulassen, wenn sie mir ihr erstes Kind verspricht. Das hat sie abgelehnt. Und ich lehne es ab, dass du, Eusebius, als Austausch hierbleibst. Ich akzeptiere nur einen: Bringt mir Mafaldus Horus zurück, dann lasse ich das Mädchen sofort frei!«
    »M-mafaldus Horus«, sagte Eusebius überrascht. »Aber, aber … das ist unmöglich, wie soll mir das gelingen? Wenn das aber Euer letztes Wort ist, dann muss ich mich fügen. Ich … ich werde es versuchen, Herr. Seid versichert, dass ich alles tun werde, damit Miranda in die Welt der Lebenden zurückkehren kann.«
    »Dann geht!«, befahl der Meister der Dunkelheit. »Ich bin sehr gespannt, ob euch das Unmögliche gelingt.« Er lachte spöttisch. »Miranda wird sich inzwischen mit mir die
Insel der verlorenen Träume
ansehen. Ich bin sicher, dass es für sie eine sehr interessante Erfahrung sein wird. Vielleicht überlegt sie sich mein Angebot dann noch mal … Kein Mensch verzichtet gern auf seine Lebensträume.«
    Der Rückweg kam Elena viel kürzer vor als der Hinweg, aber vielleicht lag es daran, dass sie so abgrundtief verzweifelt war. Wie konnte Eusebius nur so zuversichtlich sein? Mafaldus Horus würde nie im Leben in die Unterwelt zurückkehren, wo er doch alle Hebel in Bewegung gesetzt hatte, um freizukommen!
    Karoon ruderte sie murrend wieder über den Fluss. An der Treppe, die in den Dornenbaum hinaufführte, blieb Elena stehen.
    »Das hat doch keinen Sinn«, sagte sie und stampfte mit dem Fuß auf. »Mein Vater jagt schon hinter Mafaldus Horus her, aber ich hab keine Ahnung, ob er ihn je erwischt. Schnell geht es bestimmt nicht. Und wir vier kriegen Mafaldus Horus erst recht nicht. Wir haben ja keine Ahnung, wo er sich versteckt.«
    »Vielleicht könnten wir ihm eine Falle stellen«, meinte Eusebius, der schon einen Fuß auf der ersten Stufe hatte. »Ihn mit einem Trick anlocken … Ich will alles tun, damit Miranda freikommt. Ach, ich hatte so gehofft, dass der Meister der Dunkelheit auf mein Angebot eingeht und mich statt Miranda behält. Ich hätte dann vielleicht einen Weg gefunden zu fliehen …« Er hörte sich erschöpft an.
    »Warte mal, mir kommt da eine Idee.« Jana zupfte ihn zaghaft an seinem schwarzen Umhang. »Ich weiß allerdings nicht, ob sie was taugt …«
    Eusebius drehte sich nach ihr um. Auch Elena und Nele sahen Jana gespannt an.
    »Erinnert ihr euch noch, wie uns Miranda neulich Frau Treller vom Hals gehalten hat?«, begann Jana zögernd zu sprechen. »Sie hat ein Phantom geschaffen, das Frau Trellers Nachbarin für einen Einbrecher gehalten hat. Miranda hat uns damals erklärt, dass sie dazu den
Doppelgänger-Zauber
benutzt hat. Ich fand das total spannend …« Sie schluckte. »Vielleicht könntet ihr einen Doppelgänger von Mafaldus schaffen und mit ihm den Herrscher der Unterwelt austricksen?«
    Einige Sekunden lang war es totenstill. Vom Fluss her zogen übel riechende Schwaden herüber.
    »Jana, du bist genial«, sagte Eusebius schließlich. »Deine Idee ist großartig!«
    »Aber wird der Meister der Dunkelheit nicht merken, dass er betrogen wird?«, fragte Elena zweifelnd.
    »Wenn der Doppelgänger gut ist, dann wird er es nicht sofort merken«, sagte Eusebius. »Es ist einen Versuch wert. Ich habe jedenfalls keinen besseren Plan! Wir müssen es versuchen! Vielleicht haben wir ja Glück, und Miranda kommt frei.«
    Eusebius begann an Ort und Stelle mit den Vorbereitungen und errichtete zunächst einen Schutzkreis für Elena, Nele und Jana. Dann fing er an, komplizierte
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