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Magic Girls 04 - Gefangen in der Unterwelt

Titel: Magic Girls 04 - Gefangen in der Unterwelt
Autoren: Marliese Arold
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ausstrahlt«, flüsterte Jana. »Selbst für eine Million würde ich das Ding nicht anfassen.«
     
    »Hast du dir mein Angebot noch einmal überlegt?«, fragte der Meister der Dunkelheit.
    Miranda hockte vor ihm auf dem Boden und hatte die Arme um ihre Knie geschlungen. Sie versuchte Zeit zu gewinnen. Seit dem Gedankenkontakt mit Eusebius und Elena war bestimmt schon eine Stunde vergangen. Miranda fragte sich, wie lange es wohl dauern würde, bis Elena mit Eusebius hier auftauchten würde. Vorausgesetzt, sie fanden sie überhaupt …
    »Und wenn ich gar kein Kind bekomme, was ist dann?«, fragte Miranda. »Das ist doch immerhin möglich.«
    »Wenn du willst, können wir einen Blick in deine Zukunft werfen«, sagte der Meister. »Oder besser in einen von deinen möglichen Lebensläufen. Für jede Person gibt es nämlich mehr als einen einzigen Weg.«
    »Das verstehe ich nicht«, murmelte Miranda.
    »Einer deiner möglichen Lebensläufe ist, dass du fortan hierbleibst.« Die Antwort klang leicht ungeduldig. »Ein zweiter Lebenslauf ist, dass ich dich freilasse und dass du mir dein erstes Kind schenkst, wie ich es dir vorgeschlagen habe. Ein dritter Weg ist, dass du zu fliehen versuchst und dabei scheiterst. Ein vierter, dass dir die Flucht gelingt – was aber sehr unwahrscheinlich ist.« Er lachte. »Hast du es jetzt begriffen?«
    »Ich denke ja.« Miranda warf einen unauffälligen Blick über den Steg zum Ufer. Noch immer nichts.
    »Also – hast du dich entschieden?«, fragte er. »Oder willst du mit mir gleich zur
Insel der verlorenen Träume
gehen, damit du siehst, was du versäumst, wenn du nicht in die Welt der Lebenden zurückkehrst?«
    »Lasst mich bitte noch einen Moment in Ruhe nachdenken«, bat Miranda und ließ den Kopf auf ihre Knie sinken.
    Wo bleibt ihr, Elena? Ich habe nicht mehr viel Zeit!! Der Meister der Dunkelheit will mit mir zur Insel der verlorenen Träume …
    Der Thron knarrte, als der Meister der Dunkelheit plötzlich aufstand. Miranda sah erschrocken hoch. Hatte er etwas von ihrem Gedankennotruf bemerkt?
    Der Herrscher der Unterwelt kniff die Augen zusammen und starrte aufs Ufer. Jetzt nahm auch Miranda dort eine Bewegung wahr. Eine Gestalt – nein, es waren mehrere … Ihr Herz machte vor Freude einen Hüpfer. Am liebsten wäre sie aufgesprungen und Elena und Eusebius entgegengelaufen, doch sie durfte sich nicht verraten.
    »Wer kommt da?«, murmelte der Meister der Dunkelheit. »Mir scheint, es sind keine Dauergäste, sondern nur Besucher … So etwas habe ich gar nicht gern. Sie halten mich nur auf.« Sein Tonfall änderte sich. »Steh auf«, raunzte er Miranda an. »Du hast jetzt lange genug nachgedacht. Ich habe verstanden, dass du mein wohlgemeintes Angebot nicht annehmen willst und nur einen Weg suchst, mich zu überzeugen, dich gehen zu lassen. Hast du ernsthaft gedacht, das funktioniert?«
    Miranda kam mühsam auf die Füße. »N-nein, n-natürlich nicht«, stammelte sie.
    Eusebius und die drei Mädchen hatten nun den Steg erreicht. Der junge Hexer führte die Gruppe an und schritt furchtlos über die Planken. Mirandas Herz fing heftig an zu klopfen.

    Elena war richtig erschrocken darüber, wie erbärmlich Miranda aussah. Sie war blass wie der Tod. Lag es daran, dass sie sich schon so lange in der Unterwelt aufhielt? Oder saugte Mafaldus’ schrecklicher Fluch immer noch die Kraft aus Miranda?
    »Ich grüße Euch, Meister der Dunkelheit!« Eusebius blieb stehen und neigte vor dem Herrscher der Unterwelt den Kopf. »Wir sind gekommen, um Euch um Mirandas Freiheit zu bitten. Es muss ein Missverständnis sein, dass sie hier ist.«
    »Ich muss euch euren Wunsch leider abschlagen«, antwortete der Meister der Dunkelheit. »Ich habe Miranda bereits ein Angebot gemacht, aber sie hat es abgelehnt. Ich bin nicht bereit zu feilschen. Ihr könnt also umkehren und gehen, bevor ich es mir anders überlege und euch auch in der Unterwelt behalte.«
    »Es geht nicht, dass Miranda hierbleibt!« Elena wusste selbst nicht, woher plötzlich ihr Mut kam. Sie drängte sich an Eusebius vorbei und stellte sich vor den Herrscher. »Sie ist nicht freiwillig hergekommen. Sie wurde von Mafaldus Horus dazu gezwungen …« Elena zuckte zusammen, als der Meister der Dunkelheit sie ansah. Sein Blick war zornig und eiskalt.
    »Ihr seid in meinem Reich, hier gelten meine Regeln und meine Gesetze! Dass ihr es wagt …!«
    Elena duckte sich unter seiner Stimme, die wie Donner klang. Aber dann fasste sie sich ein
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