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Magic Girls 04 - Gefangen in der Unterwelt

Titel: Magic Girls 04 - Gefangen in der Unterwelt
Autoren: Marliese Arold
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eingedrungen ist. Es war, als sei ich von einem Eiszapfen durchbohrt worden!« Ihre Schultern zuckten und die Tränen rannen ihr über die Wangen. Sie presste ihre Hand aufs Herz. »Ich habe das Gefühl, als wäre mir ein Teil meiner Seele gestohlen worden. Und jetzt ist da ein Loch – und es wächst nicht zu, sondern wird immer größer. Ich glaube, das ist der Grund, weswegen ich mich krank fühle und meine Zauberkräfte verliere …«
    Elena war vor Schreck wie gelähmt.

W as sollen wir jetzt nur tun?« Elena fasste nach Mirandas Hand, die genauso kalt war wie ihre eigene. »Wie kann ich dir helfen? Wer kann uns helfen? Beim Orkus, wenn du recht hast und es tatsächlich Mafaldus’ Fluch ist …«
    »Ich glaube, mir kann niemand helfen«, antwortete Miranda mit schwacher Stimme. Resigniert flüsterte sie: »Ich bin verloren.«
    »Das kann nicht sein!« Elena sprang auf. »Gegen einen Fluch muss es doch ein Mittel geben. Man kann ihn bestimmt irgendwie wirkungslos machen.«
    Miranda schüttelte matt den Kopf. »Du vergisst dabei, dass Mafaldus Horus der mächtigste aller Zauberer ist!«
    »Aber Oma Mona weiß vielleicht einen Rat. Sie hat doch so viele Zauberbücher«, sagte Elena voller Hoffnung. Sie wusste auch, dass sich ihre Großmutter nicht immer an die Regeln gehalten hatte. Mona hatte sich ab und zu auch illegaler Mittel bedient, die eigentlich offiziell verboten waren. »Sie hat vorhin gefragt, ob sie dich einmal
magisch scannen
soll. Wir müssen sie einweihen!«
    Bisher hatten die beiden Mädchen weder Jolanda noch Mona etwas von ihrer gefährlichen Begegnung mit den
Schwarzen Zauberkutten
erzählt. Sie hatten nur gesagt, dass sie übers Wochenende einen kurzen Abstecher in die Hexenwelt gemacht hatten, angeblich, um Mirandas Eltern zu besuchen.
     

     
    Ein Fluch und seine Folgen
    Es ist niemals angenehm, von einem Fluch getroffen zu werden. Im schlimmsten Fall kann so etwas tödlich ausgehen. Aber auch leichtere Flüche können lästige Folgen haben, zum Beispiel:
     
Es kann sein, dass dem Betroffenen die Augenbrauen ausfallen.
Es wächst einem ein Schnabel.
Die Hände bekommen Schwimmhäute.
Die Füße verwandeln sich in Hühnerfüße, sodass kein normaler Schuh mehr passt.
Der Kopf wird unsichtbar, was vor allem bei Behördengängen sehr lästig ist, da der Betroffene nicht identifiziert werden kann. Sehr gerne wird der unsichtbare Kopf auch mit einer chronischen Magenverstimmung kombiniert. Den Zuschauern bietet sich ein seltsames Schauspiel, wenn sich das Opfer erbrechen muss.
Es können Federn am ganzen Körper wachsen. Wenn das Opfer dann in die Mauser kommt, ist die Wohnung voller Flaum und Federn. Noch gemeiner ist es, wenn der Betroffene auf offener Straße erschreckt wird: Bei der Schreckmauser können ihm alle Federn auf einmal ausgehen – was nicht selten zu einem Verkehrschaos führt. Wenn die Federn dann nachwachsen, juckt es so schrecklich, dass es fast nicht auszuhalten ist.
    Nur ein erfahrener Zauberer oder eine erfahrene Hexe kann einen Fluchschaden beseitigen. Versucht es ein Laie, besteht die Gefahr, dass sich der Schaden noch verschlimmert.
    Das Archiv der Magischen Universität hat unter anderem die Aufgabe, Flüche und ihre Gegenmittel zu sammeln und zu dokumentieren. Da es jedoch immer wieder neue Flüche gibt, ist die Abteilung leider nie auf dem neuesten Stand. Nahezu vollständig erfasst sind alle Flüche von Anbeginn bis zum Jahr 1821, was hauptsächlich der akribischen Arbeit der Archivarin Senta Solaris zu verdanken ist, die sich zeitlebens mit Flüchen und ihren Gegenmitteln beschäftigte. Senta Solaris wurde mit zwölf Jahren selbst verflucht: Bei Regenwetter tropfte ihre Nase, bei Gewitter musste sie bei jedem Blitz niesen, und bei Sturm schnaubte sie heftig – was bei einem Orkan nicht selten zu Nasenbluten führte. Erst mit 81 Jahren gelang es ihr, sich von diesem Fluch zu befreien. Leider starb sie kurz darauf.
     

     
    »Warte!«, bat Miranda. »Wenigstens noch ein oder zwei Tage. Ich weiß nicht, ob es richtig ist, deine Oma einzuweihen. Ich könnte mir vielleicht doch selbst helfen, wenn ich …«
    »Oh nein!« Elena erriet, woran Miranda dachte. »Du wirst nicht wieder heimlich an Monas Zauberbücher gehen. Du weißt ja, was das letzte Mal passiert ist. Das ist zu riskant. Wir beide haben einfach noch nicht genügend Erfahrung im Hexen!«
    »Ich verspreche dir, dass ich ganz vorsichtig bin«, sagte Miranda. »Bitte, bitte – erzähle Mona und deiner Mutter
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