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Magic Girls 04 - Gefangen in der Unterwelt

Titel: Magic Girls 04 - Gefangen in der Unterwelt
Autoren: Marliese Arold
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Grippe um. In dieser Woche war ein Drittel unserer Klasse krank.«
    »Menschengrippe«, sagte Oma Mona kopfschüttelnd. »Eigentlich sollte sie uns Hexen nichts anhaben können. Wir haben doch besonders starke Abwehrkräfte. Soll ich Miranda einmal
magisch scannen?
Vielleicht finde ich dann heraus, was mit ihr los ist.«
    »Ich … ich weiß nicht, ob Miranda das möchte«, antwortete Elena schnell. »Ich kann sie ja mal fragen.«
    »Tu das«, meinte Jolanda. »Wir wollen ja, dass es Miranda gut geht. Schließlich haben wir ihren Eltern gegenüber die Verantwortung für sie, weil wir sie ins HEXIL mitgenommen haben.«
    Miranda galt in der Menschenwelt als Elenas Cousine, die bei den Bredovs lebte, weil ihre Eltern umgekommen waren. In Wahrheit waren ihr Vater und ihre Mutter gesund und lebendig, aber sie lebten in der Hexenwelt. Miranda hatte die Erlaubnis bekommen, ihre Freundin Elena zu begleiten, weil sie später unbedingt Diplomatin werden und zwischen den Hexen und den Menschen vermitteln wollte.
     
    Als Elena wenig später in Mirandas Zimmer kam, war ihre Freundin den Tränen nah. Sie hockte auf dem Bett, in ihrem Schoß lagen die beiden Hälften eines zerbrochenen Tellers.
    »Es wird immer schlimmer, Elena! Ich verliere meine Zauberkräfte!«
    »Unsinn«, sagte Elena und legte ihren Arm um Mirandas Schultern. »Du darfst dich nicht verrückt machen, wenn das Hexen einmal nicht perfekt klappt. Ich weiß, du bist ehrgeizig und willst die Prüfung fehlerfrei schaffen. Das wirst du auch, bestimmt! Du übst nur viel zu viel, und deswegen bist du jetzt so ein Nervenbündel.«
    »Das ist es nicht, Elena.« Miranda schluchzte. »Und das weißt du ganz genau.« Sie hielt die beiden Tellerhälften hoch. »Sieh dir das an!«

    »Ein kaputter Teller. Na und?« Elena versuchte, ihre Stimme möglichst harmlos klingen zu lassen, obwohl sie sich in Wahrheit große Sorgen um Miranda machte. Irgendetwas stimmte mit ihr nicht …
    »Ich habe den Auffangzauber geübt«, erzählte Miranda. »Ich habe den Teller hochgeworfen und wollte ihn anhalten, bevor er auf den Boden fällt. Das hat auch geklappt. Aber dann ist der Teller in der Luft zerbrochen.«
    »Hm«, sagte Elena nachdenklich. Sie erinnerte sich daran, was in einer Lektion ihres Hexen-Fernkurses kurz erwähnt worden war. »Wenn er in der Luft zerbrochen ist, dann bedeutet das, dass du den Zauber
unsauber
ausgeführt hast.«
    »Unsauber?«, wiederholte Miranda.
    »Und das passiert dir jetzt leider öfter«, murmelte Elena.
    »O nein, Elena!« Miranda ließ die Scherben auf den Boden fallen und schlug die Hände vors Gesicht.
»Unsaubere Zauberei!
Ich fass es nicht. Wie kann das sein?« Sie begann erneut zu schluchzen.
    »Das wird schon wieder«, versuchte Elena sie zu trösten. »Du ruhst dich jetzt einfach ein bisschen aus und zauberst einen oder zwei Tage lang nicht. Inzwischen kannst du wieder neue Kräfte sammeln. Du wirst sehen, dann klappt alles wieder einwandfrei.«
    Miranda spreizte die Finger und sah Elena an. »Du weißt nicht wirklich, was
Unsaubere Zauberei
bedeutet?«
    »Na ja …« Elena hob die Schultern. Miranda hatte recht, denn Elena wusste nur, dass man mit
Unsauberer Zauberei
nicht gerade Bestnoten beim Hexendiplom bekommen würde.
    »Das ist ganz, ganz schrecklich!«, sagte Miranda verzweifelt. »Jemand, der unsauber zaubert, kann niemals eine gute Hexe werden. Diese Angewohnheit haftet an einem wie eine Erbkrankheit, man wird sie nie mehr los. Ich kann meine Karriere vergessen!«
     

     
    Unsaubere Zauberei
    Manchmal ist der Wille zu hexen größer als das Talent. So kann es passieren, dass der Zauber zunächst scheinbar gelingt. Kurz darauf stellt sich heraus, dass das Ergebnis jedoch genauso ist, als hätte man überhaupt nicht gezaubert.
    Beispiel: Man will mit einem Zauber verschimmelte Marmelade wieder genießbar machen. Im Augenblick des Zaubers erscheint die Marmelade lecker und ohne Schimmelpilzbefall. Wenig später ist die Oberfläche jedoch mit einem weißen oder grünlichen Rasen überzogen. Der Genuss ruft Übelkeit und heftige Leibschmerzen hervor.
    Solcher Scheinzauber wird auch als
Unsaubere Zauberei
bezeichnet. Stellt eine Hexe bei sich
Unsaubere Zauberei
fest, so ist das ein sicheres Zeichen, dass ihre Zauberkraft nur sehr schwach ausgeprägt ist. In diesem Fall soll sie von allen großen Berufsplänen, bei denen Zauberkunst gefragt ist, Abstand nehmen und lieber einen Dienst in der Verwaltung anstreben.
     

     
    »Jetzt
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