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Magic Cottage

Magic Cottage

Titel: Magic Cottage
Autoren: James Herbert
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vielleicht aber auch nur eine plötzliche Erregung; ich kann eine Menge verschiedene Erklärungen in diesen Gesichtsausdruck hineindeuten — jetzt, wo ich so viel mehr weiß.
    »Ich kann's dir nicht erklären, Mike. Laß mich anrufen, morgen. Ich will auch mehr darüber wissen. Und es kann ja auch total danebenliegen.«
    Das klang nicht sehr überzeugend, aber ich beließ es dabei. Es war eigenartig, aber langsam hatte ich auch ein gutes Gefühl, wenn ich an das Haus dachte.

Gramarye
    Sie haben den Film gesehen, Sie haben das Buch gelesen . . . Sie kennen das; es war schon so oft da: Das junge Paar findet das Haus seiner Träume, die Frau ist überglücklich, der Mann freut sich auch, hat sich allerdings besser unter Kontrolle; sie ziehen ein, die Kinder (normalerweise eins von jeder Sorte) toben durch die leeren Räume. Aber WIR wissen, daß hier irgend etwas nicht stimmt, denn wir kennen den Titel und haben Eintritt bezahlt. Langsam kommen die DINGE ins Rollen. Etwas Schlimmes lauert in jenem abgeschlossenen Raum, den man nur über quietschende alte Treppenstufen erreicht; oder es atmet ETWAS im Keller unten, und der ist möglicherweise sowieso auch der Eingang zur Hölle. Sie kennen die Geschichte. Zunächst einmal bemerkt Papi gar nicht, daß seine Familie um ihn herum durchdreht — er glaubt einfach nicht an das Übernatürliche oder an Dinge, die nachts durch die Gegend schlurfen, und natürlich existieren für ihn auch keine Vampire. Bis auch ihm etwas zustößt. Dann ist die Hölle los, buchstäblich. Das ist Ihnen so vertraut, als hätten Sie die Geschichte selbst geschrieben.
    Okay, die hier ist ähnlich. Aber doch anders.
    Am darauffolgenden Dienstag fuhren wir nach Cantrip (bei unserer Art von Arbeit kann man sich solche Freiheiten erlauben), nachdem Midge am Montag angerufen und festgestellt hatte, daß es die Nummer eines Immobilienmaklers war. Er hatte ihr ein wenig mehr von dem Haus erzählt, nicht viel, aber genug, um ihre Begeisterung noch mehr zu schüren. Im Moment war es unbewohnt; der Eigentümer war vor wenigen Monaten gestorben; es hatte lange gedauert, bis die Erbschaftsangelegenheiten geklärt waren und das Haus zum Verkauf angeboten werden konnte. — Midge war auf der ganzen Fahrt mächtig nervös und beteuerte mir immer wieder, daß sie nicht zu viel erwarte, daß möglicherweise sowieso alles eher enttäuschend sein werde ... Aber der Beschreibung des Maklers zufolge klinge es schon auch irgendwie interessant, und vielleicht erweise es sich ja auch wirklich als ideal...
    Die Fahrt dauerte ein paar Stunden, fast drei, da wir auf der Suche nach dem Dorf Cantrip mehrmals falsch abgebogen waren. Doch allein der Anblick, der sich uns bot, nachdem wir den New Forest einmal erreicht hatten, die dichten Wälder und grasbewachsenen Lichtungen, war die lange Fahrerei wert. Wir sahen Ponyherden, und obwohl uns keine Hirsche über den Weg liefen, bemerkten wir doch genügend Anzeichen für ihre Anwesenheit. Das Wetter war Mai-herrlich, die Luft kühl und klar. Sobald wir die Autobahn hinter uns hatten, kurbelten wir die Fenster unseres Cabrios herunter, und Midge sang trotz ihrer Aufregung kräftig mit, als ich in Erinnerungen an die Blue Sue-des und Mean Womans schwelgte. — Die frische Luft sorgte dafür, daß ich heiser war, noch bevor wir das Dorf vor uns auftauchen sahen.
    Ich muß zugeben — Cantrip war etwas enttäuschend. Wir hatten Strohdächer erwartet, alte Gasthäuser und einen Dorfplatz mit einem rostigen alten Brunnen - das gute alte England in Reinkultur; aber die Wirklichkeit war anders: da gab es nur eine ziemlich uninteressante Hauptstraße, und die Häuser und Geschäfte mochten aus den späten zwanziger oder frühen dreißiger Jahren stammen. Na, bei näherem Hinsehen war es nicht ganz so schlimm; zwischen diesen Gebäuden gab es auch noch ein paar alte, heruntergekommene Anwesen — aber insgesamt war der Eindruck recht trübe. Ich spürte, wie Midges Stimmung sank.
    Wir überquerten eine alte Bogenbrücke und fuhren die Hauptstraße entlang; beide hielten wir aufmerksam nach dem Maklerbüro Ausschau, — und behielten unsere Enttäuschung für uns. Schließlich fanden wir das Büro eingezwängt zwischen einem Postamt mit angeschlossenem Kramladen und einer Metzgerei. Das Schaufenster war so klein, daß wir schon vorbei waren, als mir Midge freudig auf die Schulter klopfte und hindeutete.
    »Da!« rief sie, als habe sie den Heiligen Gral entdeckt.
    Ein Radfahrer kurvte an
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