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Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg

Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg
Autoren: V.A.
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erheblich verstärkt und auf eine einzige Aufgabe konzentriert.
    Sie ließ ihr Schreibzeug sinken und strich sich die Haare aus der Stirn. Dann griff sie nach dem Telefonhörer und ließ sich mit dem Maître d'hôtel verbinden. Sie hörte sich die ganze Speisekarte an und bestellte ein reichhaltiges Essen, das in ihrer Suite serviert wurde.
     
    Im folgenden Monat verging kaum ein Tag, an dem Timothy Porterfield ihr nicht einen Teil seines neuen Romans diktierte. Das Manuskript wurde immer umfangreicher und hatte schon fünfunddreißig Kapitel, bevor der unermüdliche Timothy zum Schluß kam. Amanda brauchte anschließend noch einige Tage, um das Manuskript zum Abschreiben vorzubereiten, und schickte es dann an die Sekretärin Nummer eins in New York.
    Aber Timothy Porterfield war ungeduldig wie die Bösen, die nach dem Tod keine Ruhe finden, und er machte weiter, ohne Amanda Cartwright eine Pause zu gönnen. Eine neue Dimension wurde angefangen, so daß Amanda wieder die schöpferischen Wehen eines neuen ersten Kapitels erlebte.
    Brücke ins Morgen wurde innerhalb weniger Wochen nach dem Erscheinen in die Bestsellerlisten aufgenommen und kletterte dort ständig weiter nach oben. Aber Amanda genoß etwas anderes noch mehr als diesen Triumph: ihr größtes Vergnügen bestand darin, die vielen Schecks, die Porterfields Honorar und seinen Anteil an den Lizenzgebühren darstellten, auf die Bank zu bringen. Da Amanda Cartwright eine Bankvollmacht besaß, konnte sie nach Belieben über diese großen Summen verfügen und sah eine herrliche Zukunft vor sich. Einen Augenblick lang überlegte sie sich sogar, daß das posthume Schicksal Timothy Porterfields ganz in ihren Händen lag. Was wäre er schließlich ohne sie gewesen?
    Aber es lag nicht in Amandas Natur, dergleichen Gedanken nachzuhängen. Statt dessen beschäftigte sie sich Tag für Tag unermüdlich mit Timothys literarischer Produktion, bis Eine neue Dimension beendet war und an die Sekretärin Nummer zwei in Florida geschickt werden konnte. Und nach einer kurzen Atempause begann auch schon der dritte Roman Mehr als eine Welt.
    Noch bevor dieses Werk ganz diktiert war, ereignete sich ein Vorfall, der Amanda Cartwright sehr beunruhigte. Sie hatte den Tag am Strand verbracht und kam gegen Abend ins Hotel zurück, sie wollte eben zum Fahrstuhl gehen, als der Portier, ein unerfreulicher kleiner Mann, der sie stets etwas von oben herab behandelte, sie vom Empfang aus anrief: »Miß Cartwright, einen Augenblick bitte ...«
    Sie ging zum Empfang und wartete dort, während er einem Paar in mittleren Jahren, das sich so albern wie auf der Hochzeitsreise benahm, den Zimmerschlüssel aushändigte. Dann wandte er sich mit einem mechanischen Lächeln an sie und erklärte ihr: »Für Sie ist angerufen worden. Der Herr hat nur den Namen Timothy angegeben. Sie möchten ihn unter dieser Nummer anrufen.« Er schob ihr den Zettel mit der Telefonnummer über die Theke zu.
    Amandas Hand zitterte, als sie den Zettel aufnahm. Nein, das ist unmöglich, dachte sie. Er kann doch nicht einfach ... er würde bestimmt nie ein Telefon benützen! Als sie zum Fahrstuhl ging, tat ihr das Herz bei dem Gedanken daran weh, daß Timothy sie so unwürdig behandeln könnte.
    Nachdem sie in ihrem Zimmer angelangt war, überlegte sie zunächst, ob sie den Anruf und die damit verbundene Aufforderung nicht einfach ignorieren sollte. Aber sie war sich darüber im klaren, daß das nicht genügte; Timothy würde dann irgendeine Möglichkeit finden, sie dafür zu bestrafen. Wie rücksichtslos von ihm! Wer hätte gedacht, daß Timothy Porterfield sich eines Tages noch darauf verlegen würde, Telefonleitungen anzuzapfen?
    Amanda hob zögernd den Hörer ab und wählte die auf dem Zettel angegebene Nummer. Eine Männerstimme antwortete sofort, und sie erkannte augenblicklich, daß dies nicht Timothys Stimme war. Aber die Stimme kam ihr trotzdem bekannt vor, obwohl sie nicht mehr genau wußte, wer dahintersteckte. Und der Mann wollte sie ausgerechnet auch noch raten lassen, obwohl sie dabei immer wütend wurde. »Wissen Sie nicht, wer ich bin, Amanda? Haben Sie mich so rasch vergessen? Nun, dann dürfen Sie dreimal raten.« Und dann wußte sie plötzlich, mit wem sie sprach.
    »Wellington!« Sie konnte ihren Ärger nicht ganz verbergen, obwohl sie gleichzeitig erleichtert war. Sie sagte ihm unmißverständlich, was sie von seinem kleinen Scherz hielt.
    »Begrüßt man so einen alten Freund?« wehrte er lachend
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