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Magazine of Fantasy and Science Fiction 19 - Welt der Illusionen

Magazine of Fantasy and Science Fiction 19 - Welt der Illusionen

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 19 - Welt der Illusionen
Autoren: V.A.
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Saankel, der Leiter des Ratsausschusses für atmosphärische Fragen, faltete seine Fangarme in einer hoffnungsvollen Geste und sprach von der Möglichkeit, Filter zu benutzen, und von den Wundern, die ›Planeteningenieure‹ vollbringen würden. Nur wenige schlossen sich seinem Beispiel an und falteten ebenfalls die Fangarme. Trotzdem hätte alles noch viel schlimmer sein können ...
    Da die Analyse unterdessen noch schwieriger geworden war, meldete die Kapsel nur in größeren Zeitabständen weitere Ergebnisse ihrer Analyse:
     
    »Helium: 4 Teile pro Million.
    Krypton: 3 Teile pro Million.
    Neon und Xenon: jeweils 2 Teile pro Million ...«
     
    Die Techniker hatten unterdessen ihren ersten Schock überwunden. Immer mehr gefaltete Fangarme wurden sichtbar, und einige Optimisten, die ihre gute Laune bewahrt hatten, brauchten ihre letzten Berechtigungsscheine auf. Der Großrat bestellte Filtermasken für die Angehörigen des Expeditionskorps, das eben auf dem Raumhafen von Garos verladen wurde. Es war unwahrscheinlich, daß sich auf einem Planeten mit soviel Kohlenstoffmonoxyd in der Atmosphäre gefährliche Lebensformen entwickelt hatten, aber man konnte schließlich nicht wissen. Vielleicht gab es dort eine Art natürliches Filtersystem ...
    Die Kapsel neben der Autobahn analysierte jetzt die komplizierten Verbindungen:
     
    »Äthylen: 2 Teile pro Million.
    Stickstoffdioxyd: 1,75 Teile pro Million.
    Wasserstoffsulfid: 17 Teile pro Million ...«
     
    Zingal, der Konstrukteur der Instrumentenkapsel, machte als erster Schluß. Er stürzte sich aus dem Fenster des Kontrollraums und landete vierzig Stockwerke tiefer auf der belebten Hauptstraße. Der neue Orden wurde Gehazil von der Brust gerissen, und dann wurde die Brust vom restlichen Körper gerissen. Die unübersehbaren Massen, die eben noch vor Freude und Begeisterung gejubelt hatten, wurden in ihrer verständlichen Enttäuschung zu Mördern, wodurch das Übervölkerungsproblem des Planeten zumindest zeitweise gelöst war.
    In den Kasernen außerhalb der Hauptstadt zog der Generalstabschef den Auftrag für Filtermasken zurück und befahl die Auflösung des Expeditionskorps. Sein Ordonnanzoffizier warf fragend ein: »Es ist doch bestimmt möglich, Filter für das andere Zeug in der Atmosphäre zu konstruieren, Sir?«
    Der Generalstabschef nickte müde. »Vielleicht. Aber der Planet läßt sich nicht besiedeln, wenn er nicht zumindest eine Atmosphäre besitzt, in der Pflanzen gedeihen. Und unter den dortigen Verhältnissen würde nicht einmal Tameel wachsen, von eßbaren Pflanzen ganz zu schweigen.«
     
    Die Kapsel hatte ihre Analyse der Planetenatmosphäre beendet. Ohne Rücksicht auf die Tatsache, daß unterdessen niemand mehr an den Ergebnissen ihrer Untersuchung interessiert war, arbeitete sie der ursprünglichen Programmierung folgend weiter. Sie stieß einen beweglichen Metallschlauch aus, an dessen Spitze ein Suchknopf saß, der auf kleinste Wassermengen ansprach. Der Schlauch wand sich durchs Schilf am Ufer des Passaic und tauchte unter die Oberfläche. Ventile öffneten sich, dann begann eine Pumpe tief im Innern der Kapsel zu summen. Flußwasser wurde nach oben gepumpt und lief in den Vorratsbehälter der Kapsel, um dort analysiert zu werden.
    Die völlig überlasteten Instrumente brannten schlagartig durch. Die Kapsel schien sich schweigend aufzubäumen und verschwand in einer gedämpften Detonation. Das Geräusch ging im Lärm zahlreicher Dieselmotoren unter, und auf Garyon war ohnehin niemand mehr an weiteren Resultaten der Analyse interessiert.
     
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