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Magazine of Fantasy and Science Fiction 19 - Welt der Illusionen

Magazine of Fantasy and Science Fiction 19 - Welt der Illusionen

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 19 - Welt der Illusionen
Autoren: V.A.
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fürchte mich noch mehr vor der Schande, wenn ich jetzt nicht ins Feuer springe, nachdem ich vorher so angegeben habe.«
    Tebbutt war so erschöpft und enttäuscht, daß er nicht einmal lachen konnte. »Vielleicht können sie die Nachricht von deinem Tod unterdrücken, aber meinen können sie nicht einfach verschweigen«, sagte er. »Meine Freunde sehen mich sterben, und die Nachricht gelangt früher oder später nach New York. Aber mir fällt eben ein, daß ich deinem Tod allen Glanz nehme, nicht wahr?«
    »Du leidest zu sehr darunter. Du brauchst es nicht zu tun, Zachary. Niemals!«
    Tebbutt schüttelte nur den Kopf. Die Falltür unter seinen Füßen öffnete sich langsam. Behaarte schwarze Köpfe und Arme erschienen, waren ihnen behilflich und holten sie durch den engen Turm herab. Tebbutt staunte wieder einmal darüber, wie groß die Cardards waren, wie fremdartig, wie hilflos und wie harmlos – zumindest noch vorläufig. Badinki und er wurden zu einem kleinen überdeckten Karren getragen, der sich sofort in Bewegung setzte. Die schmalen Räder holperten über das ungleichmäßige Pflaster.
    Tebbutt begann laut zu rufen:
    »Feiglinge rennen davon und erkämpfen sich so das nächste Jahrtausend! Ich bin die Ausnahme, durch die die Regel bestätigt wird, Durranty! Beobachten Sie vom Wachtturm aus, beobachten Sie gut? Beobachten Sie Ihre Niederlage! Niederlagen sind gut für die Menschheit! Alles hat mit einer Niederlage begonnen – als unsere Vorfahren aus den Bäumen vertrieben wurden, entwickelten die Sieger sich zu echten Affen weiter, von denen es heute Tausende in den Zoos der Erde gibt! Lang lebe die Niederlage! Lang leben die Verlierer! Wir müssen alle Verlierer werden und ...«
    Er konnte nicht weitersprechen, weil er einen heftigen Hustenanfall bekam. Die dunklen Rauchschwaden des Scheiterhaufens ließen seine Augen tränen.

Robin Scott
     
    Glücklich davongekommen
     
     
    Das Vorhaben würde die technischen und wirtschaftlichen Reserven des Planeten mindestens zwei Generationen lang bis zum äußersten beanspruchen, aber die große Suche mußte trotzdem unternommen werden. Die Garyoni waren eine kräftige junge Rasse; sie vermehrten sich schnell. Nur ihre angeborene Streitsucht und ihre ausgeprägte Vorliebe für blutige Duelle hatten bisher verhindert, daß es zu der lange befürchteten Bevölkerungsexplosion kam, die nur mit dem Hungertod der gesamten Rasse enden konnte. Aber im Lauf der Zeit erwies sich selbst diese natürliche Auslese als ungenügend, weil inzwischen neue Generationen kleiner Garyoni geboren wurden, die in ihrem unglaublichen Heißhunger am liebsten alles verschlungen hätten.
    Deshalb wurden tausend automatische Sonden zu tausend wahrscheinlich aussehenden Sternen geschickt, wo sie suchen sollten, bis ihnen der Treibstoff ausging. Bei dieser Suche ging es um die seltene Kombination aus Sonnenbestrahlung, Atmosphäre und Wasser, die bedeuten würde, daß die Garyoni einen weiteren Planeten gefunden hatten, auf dem sie sich ausbreiten konnten.
    Über neunhundert dieser Sonden verbrauchten ihren knappen Treibstoffvorrat, schickten einen negativen Untersuchungsbericht nach Hause und gingen im Schwerefeld eines unbekannten Sterns unter.
    Und dann kam endlich ein positiver Befund. Die Telemetriegeräte in Garos, der Hauptstadt des Planeten, begannen in einer anderen Tonart zu klicken, und die aufgeregten Techniker vor den Instrumenten schwenkten ihre Fangarme, während die Nachricht entziffert wurde: der dritte Planet einer winzigen gelben Sonne mit dem richtigen Strahlenspektrum verfügte offenbar über reichlich Wasser und eine Atmosphäre, die der Sauerstoff-Stickstoff-Kohlenstoffdioxyd-Atmosphäre weitgehend entsprach, die auf Garyon so ideale Lebensbedingungen geschaffen hatte.
    Als diese erfreuliche Nachricht bekannt wurde, herrschte großer Jubel auf den Straßen von Garos. Die Ratsversammlung beschloß einstimmig, dem greisen Leiter des Forschungsprogramms den Goldenen Ehrenring zu verleihen, und jeder erwachsene Bürger erhielt eine zusätzliche Konkupiszenzkarte für die ersten drei Raals des neuen Jahres. (Um die unerwünschten Auswirkungen dieser Großzügigkeit allerdings so gering wie möglich zu halten, setzte die Ratsversammlung gleichzeitig die Preise für Feuerwaffen um die Hälfte herab und verdoppelte den Alkoholgehalt aller Getränke, die in den staatlichen Kneipen ausgeschenkt wurden.)
    Die guten Nachrichten leiteten die nächste Phase des Forschungsprogramms
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